leidige Schwarzwilddiskussion

Registriert
30 Jul 2002
Beiträge
538
hallo,
das "frischen zur unzeit" hat meiner meinung & erfahrung nach nicht primär etwas mit der stärke der bache als frischling zu tun, sondern mit den bekanntermaßen fehlenden leitbachen bzw. nicht vorhandenen rottenstrukturen ... herumziehende frischlings-minirotten, oder ggf. einzelstücke als "überbleibsel" einer effizienten, aber nicht eben "waidgerechten" drückjagd... etcetc.... mir leuchtet es durchaus ein, dass es aus reduktionsgründen zb um diese jahreszeit durchaus sinn macht, die starken frilis zu erlegen, auch weil der ein oder andere minifrosch den winter eh nicht überstehen wird.

meint
askolino
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
das "frischen zur unzeit" hat meiner meinung & erfahrung nach nicht primär etwas mit der stärke der bache als frischling zu tun,

Ja, wenn man von der normal entwickelten Rotte ausgeht, stimmt das. In einer solchen Rotte trifft man aber auch selten auf wirklich bedeutende Größenunterschiede. Die findet man meist doch in den Rotten, die auch zur Unzeit gefrischte Frischlinge mitführen. Oder?
 
Registriert
18 Aug 2002
Beiträge
1.324
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
gar nicht wenige schwarzwildexperten raten sogar dazu, im interesse der bestandsreduzierung den jeweils stärksten frischling einer familien-/großrotte zu erlegen. begründung: mit 50% wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine frilibache, die somit sicher nicht mehr beschlagen wird.

Diese These wird von vielen Experten verbreitet, jedoch zweifele ich daran das dies der richtige Weg ist. Wenn ich jetzt also eine starke Frischlingsbache erlege, die in der Rauschzeit beschlagen worden wäre, so habe ich eine Bache entnommen, die zwar sehr jung, aber doch zur rechten Zeit gefrischt hätte. Die etwas schwächeren Stücke kommen damm später in die Rausche und frischen demnach auch später. Was will ich nun? Einen gesunden und vitalen Bestand, oder einen Bestand der sich aus spät gefrischten und meist schwachen Frischlingen aufbaut?
Man erliegt leicht der angeführten These, da sie auf den ersten Blick logisch erscheint.
Logischer jedoch scheint mir eine Reduktion über die Stückzahl. Und die hängt wie von anderen bereits erwähnt nicht an den Jagdmethoden, sondern an den Jägern.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
das "frischen zur unzeit" hat meiner meinung & erfahrung nach nicht primär etwas mit der stärke der bache als frischling zu tun, sondern mit den bekanntermaßen fehlenden leitbachen bzw. nicht vorhandenen rottenstrukturen

stimmt. Und die sozial Struktur und den Bestand sollte man doch aus kräftigen und gesunden Stücken erhalten.
 
A

anonym

Guest
"[...] muss man die Frischlinge immer so scharf bejagen, als ob man sie ausrotten wolle, ansonsten hat man keine Chance, den notwendigen Streckenanteil zu erreichen."

(Happ, Hege und Bejagung des Schwarzwildes, Stuttgart, 2002, S. 58)
 
Registriert
5 Nov 2001
Beiträge
1.918
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von houndman:

Ich war vor Kurzem auf einem Symposium für Damwild. Einer der Dozenten sagte immer wieder:


Zitat:
--------------------------------------------------------------------------------
Der Bestand lässt sich reduzieren, so man es will.
--------------------------------------------------------------------------------


In dem Gebiet unserer Hegemeinschaft, schein man es nicht zu wollen. Die Landwirte haben riesige Flächen und sehen da schon mal über 3-4ha Wildschaden hinweg. Das ist für die Pächter sicher gut, nur ist dies auch für unser Schwarzwild gut?
houndman
<HR></BLOCKQUOTE>

Du sprichst mal vom Damwild mal vom Schwarzwild. Wo hast Du denn nun ein Problem? Zu hoher Bestand beim Damwild oder Schwarzwild - und wie äussert sich der? Wenn dort Wildschaden toleriert wird - in gewissem Umfang - verstehe ich das Problem nicht?
Also, worauf willst Du hinaus?
Weidmannsheil
Norbert
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kabe:
[QB...bei mir halten sich die sauen selten so lange auf, daß ich darauf warten kann, daß sich das schwächste stück breit stellt.
für mich gilt grundsätzlich frischlinge zuerst. aber den schwächsten?
ich nehme den, der sich zuerst breit stellt.
[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kabe:
ich bin in der praxis aber froh, wenn sich überhaupt ein frischling bei ausreichendem büchsenlicht einen augenblick breit stellt und ich ihn dann auch noch im zf wiederfinde.<HR></BLOCKQUOTE>

Sehe ich ganz genauso wie Kabe.
Wenn die Sauen da sind, will ich eine
mit Heim nehmen. Große Sau fällt durch das
Selektionsraster, kleine Sau wird ohne
lang zu Fackeln geschoßen. Und zwar genau
diejenige die sich als erstes passend
hinstellt. Manchmal geht es zwischen
den Sauen ein wenig hin und her mit dem Anvisieren. Das nennt man dann Schicksal.
 
Registriert
18 Aug 2002
Beiträge
1.324
Hallo Norbert,

lies das Post nochmal in Ruhe und lies das Eingangspost.

Ich habe schlichtweg ein Problem damit, das viele die Methoden der Reduktion als Schießertum abtun. Und sich dann auf den Standpunkt stellen, was ich nicht verwerten kann schieße ich nicht. Nur wird dann mit Maßstäben gemessen, die mir realitätsfern erscheinen. Ich kann Schwarzwild nur im Griff behalten, wenn ich jeden erreichbaren Frosch schieße. Egal ob der 10kg oder nur 1kg hat. Das ist sicher nicht schön, aber es ist nun mal die einzige Möglichkeit den Zuwachs einzudämmen.
 
Registriert
20 Aug 2002
Beiträge
6.052
_____________________________________________
Original erstellt von houndman:
Hallo Norbert,

Ich kann Schwarzwild nur im Griff behalten, wenn ich jeden erreichbaren Frosch schieße. Egal ob der 10kg oder nur 1kg hat. Das ist sicher nicht schön, aber es ist nun mal die einzige Möglichkeit den Zuwachs einzudämmen.

____________________________________________

Das ist grundfalsch und stellt ein jagdliches Armutszeugnis dar. Warum? Wenn es viele Sauen und sog. herumirrende Minirotten gibt, dann ist die Jagd auf Schwarzwild eher leicht als schwer. Man muß nur sitzen und jagen können, dann macht man auch Strecke. Außerdem ist die nach sorgfältiger Ansprache erfolgte Erlegung von nachrangigen Bachen viel effektiver für die Bestandsregulierung als die Erlegung eines kleinen Frischlings.

PS: wie einige es hier schon angesprochen haben: Wir haben eher ein Schwarzwildjägerproblem als ein Schwarzwildproblem, das machen o.s. Aussagen (Zitat)
icon_biggrin.gif
recht deutlich.

[ 18. Oktober 2004: Beitrag editiert von: Benchrest ]
 
Registriert
18 Aug 2002
Beiträge
1.324
Tja, nur vergißt du dabei dass die Erlegung einer nachrangigen Bache wesentliche schwieriger ist, als das Erlegen eines Frischlings. Es ist schon etwas parxisfern was du da schreibst. Eine Reduzierung die langfristig ist, erhalte ich nur durch eine zahlenmäßige Reduktion der Zuwachsträger und das sind die Frischlinge in jedem Alter und mit jedem Gewicht. Ihr habt allem Anschein noch nicht in Gebieten gejagt in denen sehr sehr viel Schwarzwild gibt.
Wer glaubt das eine Reduktion einzig und allein über die Bejagung der Beibachen erreicht der irrt gewaltig! Deine Ausführungen in dem anderen Thread erschrecken mich, Benchrest. Du deklassierst dich selbst, in dem du eine mathematische Rechnung aufmachst und den Frischlingen einen gewissen monetären Wert zu ordnest. Ich kann auch Frischlinge von 3kg verwerten und wenns es nur Hundefutter wird, welches ja auch einen monetären Wert hat, oder? Mit der Jagd habe ich eine Verantwortung übernommen, die weit über die meiner eigenen Finanzen hinaus geht. Ich habe das Gefühl hier reden Blinde von der Farbe.

Und wenn ich mit dem von dir zitierten so verkehrt liege, warum wird dies von sämtlichen Schwarzwildexperten expliziert so gefordert?
Ich denke eher das deine Aussagen typische für diejenigen sind, die es nicht verstanden haben.
 
Registriert
18 Aug 2002
Beiträge
1.324
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:
... Außerdem ist die nach sorgfältiger Ansprache erfolgte Erlegung von nachrangigen Bachen viel effektiver für die Bestandsregulierung als die Erlegung eines kleinen Frischlings.
]
<HR></BLOCKQUOTE>

Ach und wieso bitte das?

Bringt eine Frischlingsbache nicht auch in spätestens zwei Jahren Nachwuchs?
Man erreicht doch eine langfristige Reduktion nicht in einem Jahr! Es ist völlig gleich ob ich eine Frischlingsbache schieße oder eine 3 jährige. Entscheident ist einzig und allein, das ich ausreichend Schwarzwild in den richtigen Klassen strecke. Dabei nach möglichkeit auch mit wildbiologischen vernünftigen Hintergrund und zwar /wenn möglich) zuerst den schwachen Frosch vor dem starken!!!! Wenn ich genug Frischlinge erlege spielt es keine Rolle ob einige davon im nächsten Jahr wieder Nachwuchs bringen. Um aber diese Zahl zu erreichen muss ich verdammt nochmal jeden Frischling schießen den ich kriegen kann. Verwertung einerlei, die spielt bei der Reduktion keine Rolle. Und wieviele werden wir denn kriegen in den 2Monaten in denen sie nicht verwertbar sind? wird uns das ärmer machen weil wir sie nur für den eigenen Grill verwenden können?
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von houndman:
Es ist völlig gleich ob ich eine Frischlingsbache schieße oder eine 3 jährige.<HR></BLOCKQUOTE>

Houndman, hier ist Dir ein Gedankenfehler
unterlaufen. Es ist nicht gleich, ob ich
eine 3jährige schieße oder einen Frischling.
Die Dreijährige hat bereits 2 x gefrischt.
Man greift also definitiv bestandsregulierend
ein, wenn man die Frischlinge schießt.
Ansonsten bin ich echt beeindruck, was Du
SW-Massig so alles drauf hast!

PS:
Selbstverständlich ist es kein Fehler im
November eine führende Überläuferbache aus
einer geführten Rotte rauszuschießen.

(Konnte ich mir jetzt nicht verkneifen)
 
Registriert
18 Aug 2002
Beiträge
1.324
fox,

es ist gleich, denn ich habe in beiden Fällen einen Zuwachsträger erlegt, der im nächsten Jahr keine Frischlinge mehr bringen wird.
Der Unterschied besteht lediglich darin, das die 3 jährige (Beibache) schon ihr Erbgut weitergegeben hat
icon_wink.gif


Nachsatz:

vorausgesetzt es wird genug an Frischlingen geschossen. Ansosnten hat beides nur marginale Auswirkungen.

houndman

[ 18. Oktober 2004: Beitrag editiert von: houndman ]
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von houndman:
...es ist gleich, denn ich habe in beiden Fällen einen Zuwachsträger erlegt, der im nächsten Jahr keine Frischlinge mehr bringen wird.
Der Unterschied besteht lediglich darin, das die 3 jährige (Beibache) schon ihr Erbgut weitergegeben hat
<HR></BLOCKQUOTE>

Nein, houndman, ist es eben icht.
Wenn der Frischling rausgeschoßen wird,
kann er erst gar kein Zuwachsträger mehr
werden.
 
Registriert
18 Aug 2002
Beiträge
1.324
Ja, aber wir reduzieren ja nicht in der Vergangenheit sonder für die Zukunft. Und irgendwo müssen die Frischlinge ja herkommen, oder?
Hätte ich die dreijährige als Frischling gestreckt, hätte damals eine Bache weniger im Bestand gehabt. Ich muss aber ohnehin in den Bachenbestand eingreifen, dort solch ich ja ca 10% des Abschußes erfüllen. Aber wir sind uns da eigentlich einig. Das Problem ist ja auch ein anderes, gell
icon_wink.gif
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
210
Zurzeit aktive Gäste
660
Besucher gesamt
870
Oben