It's not a bug, it's a feature.
Zf-Gehäuse können sich bei unterschiedlichen Temperaturen in Bezug auf die Entfernungseinstellung deutlich in der Länge verändern. Würde man sich auf die gravierte oder sogar noch rastende 100m Stellung verlassen, wäre die Einstellung nicht in jedem Falle optimal.
Eine Entfernungseinstellung (vulgo, aber falsch: Parallaxeeinstellung) ist derart schnell vorgenommen, dass es nur Anhaltspunkte braucht.
Ich komme mit den drei Markierungen für 100,200 und 300 m bestens zurecht.
Dieses Thema "Parallaxeeinstellung" beschäftigt mich schon länger, aber eher unter praktischen Gesichtspunkten der Anwendung und der Frage, ob das nict einfach ein völliges Marketinginstrument ist.
Ich habe bei einem Seminar von Swarovski (bevor es Parallaxeeinstellungsgedöns gab und marketingtechnisch verkauft werden musste) gelernt, dass
- bis 100 Meter ein Parallaxeausgleich nicht erforderlich sei, weil die Abweichung zu vernachlässigen wäre und sich die Optikhersteller irgendwie geeinigt hätten (genaues weiss ich nicht mehr)
- von 100 bis 300 Meter sei der Parallaxeausgleich deshalb nicht relevant, weil man schon extrem schräg durch das ZF schauen müsste, um Fehlschüsse "zu erreichen", selbst bei böswillig schrägem Durchguggen sei maximal eine Treffpunktverlagerung von 3-4 cm bei 300 Metern zu erwarten. Umgekehrt, schaut man einigermaßen gerade durchs ZF, sei Parallaxe kein Thema mehr.
Wenn man nun aber 400 Meter oder mehr schießt, dann wäre der Parallaxeausgleich (vielleicht) relevant.
Das einzige, für was der "Parallaxeausgleich" bewirken würde, wäre ein schärferes Bild.
Zusammenfassend
- wenn man nicht regelmäßig über 300 Meter schießt
- sich dabei bemüht (was auf einem Hochsitz einigermaßen leicht fallen dürfte), gerade durch ZF zu guggen
- keine Anforderungen hat, regelmäßig über 300 Meter zu schießen oder eben die Anforderung (in der Gebirgsjagd steil nach oben oder unten), sehr schräg ins ZF guggen zu müssen.
wäre der Parallaxeausgleich eigentlich völliger Quatsch.
Liege ich da so falsch?