Kuendigung Riester Rente

Registriert
11 Jul 2010
Beiträge
854
Howdy,

wir hatten noch vor unserer Auswanderung eine Riester Rente abgeschlossen.
Ich hab nun den letzten Jahresbescheid erhalten und zum ersten Mal sehe ich eine Rubrik "Leistungen - Auszahlung bei Kuendigung"

Wie mir damals mitgeteilt wurde, konnte man zwar kuendigen, wusste aber nicht genau, was herauskommt und ggfs. haette man sogar noch nachzahlen muessen. Aus diesem Grund habe ich davon immer Abstand genommen.
Scheinbar muessen diese Betraege nun doch offengelegt werden.

Frage: kann man davon ausgehen, dass der angegebene Betrag tatsaechlich dann auch bei Kuendigung ausgezahlt wird? Oder sind da irgenwelche Haken ?

Herzlichen Dank vorab
Im TV gab es Letzt ein Bericht darüber das man am besten nicht kündigen sollte .
 
Registriert
12 Jul 2017
Beiträge
4.202
Wohlwollend: Dienstleistung.
Weniger wohlwollend: verkneife ich mir, sonst sitz ich ne Weile auf der stillen Treppe 😉
Ach ge 😉 wir haben hier ja GsD weder Treppen noch Ecken, selbst wenn es manchmal nicht schade würde.

Natürlich ist die Finanzdienstleistungsbranche mit Banken und Vers ein Dienstleistungssektor, welcher Produkte entwickelt, vertreibt und verwaltet. Weder ist die Gewinnerzielung verwerflich, noch gewisse Kostenstrukturen ,vertragliche Eigenheiten oder das generelle Anbieten und Bewerben eines Produktes. Dies hat jede Branche auf seine eigene Art und Weise. Ich in meinem Unternehmen ja auch. So funktioniert das Ganze nunmal. Nett und lieb sein bezahlt keine Gehälter oder Rechnungen. Die wenigsten gründen ein Unternehmen, um etwas gegen die Langeweile zu tun.

Auch wenn ich mich wiederhole, die Produkte können nichts für deren falsche Umsetzung oder Platzierung. Und da liegt aus meiner Erfahrung auch das Problem. Der Vertrieb vieler Markteilnehmer ist nunmal vertraglich oder finanziell darauf ausgerichtet, schnell zu verkaufen und das bei minimalem Aufwand währenddessen uns vor allem danach. After-Sales-Service frisst massiv Zeit und bringt im ersten Moment keinen/wenig Umsatz. Die Stornohaftung, welche Fehlberatungen dezimieren und sanktionieren soll, ist zeitlich je nach Produkt stark limitiert. Bei Produkten, wo der Kunde erst Jahrzehnte später sieht, ob das Produkt wirklich so war wie versprochen/besprochen oder alles nur heiße Luft, eine denkbar ungünstige Konstellation …Abschlussgebühren sind da schon längst abgegolten, ein wütender Storno juckt niemanden mehr.

Riester ist ja hier nur exemplarisch. Das Problem ist in der Regel ein Produkt, welches nicht zum Kunden passt, aus Verkaufsdruck unzureichend beraten wurde und nach dem Verkauf nicht mehr betreut worden ist. Genau dann kommen solch Sachen raus, wie hier zig fach geschildert, und es manifestieren sich Vorurteile, die zwar rein mathematisch nicht haltbar sind, aber dennoch aus Wut und Enttäuschung tief in den Köpfen der Menschen verfestigt scheinen.

Dann wird es zur Abzocke und/oder Verarsche… das wolltest du vermutlich statt Produkt als Bezeichnung wählen 😉

Wird sauber gearbeitet und beraten, ist es ein Produkt wie jedes andere auf dem Dienstleistungsmarkt. Es hat seine Vor- und Nachteile, es gibt vertragliche Differenzierungen und Preis(Kosten)unterschiede, diverse Anbieter und viele Nachfrager…
 
Registriert
13 Dez 2023
Beiträge
72
Leider wird wieder so manches durcheinander geworfen …

Versteuert werden müssen bei Kapitalisierung des Rückkaufswertes lediglich erzielte Erträge vorbehaltlich dem Halbeinkünfteverfahren.
Zurückzuzahlen sind bei einer schädlichen Verwendung alle Zulagen sowie die übersteigende Steuerersparnis.

Weshalb eine Beitragsfreistellung oft sinnvoller ist als ein Mindestbeitrag (Alters- und Kapitalabhäbgig ab 60,- p.a.): Es werden keine Kosten mehr erhoben.

Wer einen Riester je nach Anbieter korrekt bespart und rechnen kann, hat entweder aufgrund der Zulagen und/oder der übersteigenden Steuerersparnis eine Beitragsrendite in sehr akzeptablem Rahmen. Je nach Tarifgeneration und Anlageoption ist die laufende Verzinsung nicht das, was einen Riester Interessent macht… ist bei Rürup dasselbe, Schimpfen ist aber eben leichter und bequemer, als sich mal mit der Materie auseinanderzusetzen und die Grundzüge der Finanzmathematik zu verstehen …

Wer sich zudem nie mit dem Thema Überschüsse auseinandergesetzt hat, sollte sich vllt einen öffentlichen Rat zum Thema kneifen 😉
Da hast Du selbstverständlich Recht, aber Investments, deren Rendite überwiegend durch Zulagen oder Steuerersparnis erwirtschaftet wird, sollte man grundsätzlich hinterfragen. Deshalb habe ich mich immer ferngehalten von Geschäften, wo Staat und Lobbyisten etwas ausbaldobern und man selbst nicht am Anfang der Wertschöpfungskette steht, sondern am ungewissen Ende! Es reicht schon die totale Abhängigkeit von Staat bzw. Land, wenn man immobile Werte besitzt. Sicher ist es etwas wert, wenn man mit Finanzmathematik vertraut ist oder zumindest die Zinseszinsrechnung verstanden hat bzw. einen finanzmathematischen eTR bedienen kann und sich ein bisschen mehr für Geld u. Politik interessiert. Dann glaube ich nicht, dass man riestert oder rürt u. rupt, da hier allenfalls sog. Nettoverträge interessant sind, welche aber nicht über normale Makler oder Vermittler angeboten werden. Einkalkulierte Provisionen und Gebühren sind schlichtweg zu hoch und bei jeder Erhöhung/ Dynamisierung verdient der Makler mit. Für sog. "Normalos" ist ein ausgeklügeltes ETF Portfolio bei einem innovativen FinTech deshalb der aussichtsreichste Garant, bis Ende 50 den Status Homo Privatus zu erreichen (ohne Berücksichtigung von Kindern). Zudem ist das Vermögen mit wenigen Mausklicks ins außereuropäische Ausland transferiert, wenn die Kraken kommen. Der Staat will nur dein Bestes und freut sich über alle, die sich lebenslang naggig machen. Kann man mögen, muss aber nicht....😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
13 Dez 2023
Beiträge
72
Ach ge 😉 wir haben hier ja GsD weder Treppen noch Ecken, selbst wenn es manchmal nicht schade würde.

Natürlich ist die Finanzdienstleistungsbranche mit Banken und Vers ein Dienstleistungssektor, welcher Produkte entwickelt, vertreibt und verwaltet. Weder ist die Gewinnerzielung verwerflich, noch gewisse Kostenstrukturen ,vertragliche Eigenheiten oder das generelle Anbieten und Bewerben eines Produktes. Dies hat jede Branche auf seine eigene Art und Weise. Ich in meinem Unternehmen ja auch. So funktioniert das Ganze nunmal. Nett und lieb sein bezahlt keine Gehälter oder Rechnungen. Die wenigsten gründen ein Unternehmen, um etwas gegen die Langeweile zu tun.

Auch wenn ich mich wiederhole, die Produkte können nichts für deren falsche Umsetzung oder Platzierung. Und da liegt aus meiner Erfahrung auch das Problem. Der Vertrieb vieler Markteilnehmer ist nunmal vertraglich oder finanziell darauf ausgerichtet, schnell zu verkaufen und das bei minimalem Aufwand währenddessen uns vor allem danach. After-Sales-Service frisst massiv Zeit und bringt im ersten Moment keinen/wenig Umsatz. Die Stornohaftung, welche Fehlberatungen dezimieren und sanktionieren soll, ist zeitlich je nach Produkt stark limitiert. Bei Produkten, wo der Kunde erst Jahrzehnte später sieht, ob das Produkt wirklich so war wie versprochen/besprochen oder alles nur heiße Luft, eine denkbar ungünstige Konstellation …Abschlussgebühren sind da schon längst abgegolten, ein wütender Storno juckt niemanden mehr.

Riester ist ja hier nur exemplarisch. Das Problem ist in der Regel ein Produkt, welches nicht zum Kunden passt, aus Verkaufsdruck unzureichend beraten wurde und nach dem Verkauf nicht mehr betreut worden ist. Genau dann kommen solch Sachen raus, wie hier zig fach geschildert, und es manifestieren sich Vorurteile, die zwar rein mathematisch nicht haltbar sind, aber dennoch aus Wut und Enttäuschung tief in den Köpfen der Menschen verfestigt scheinen.

Dann wird es zur Abzocke und/oder Verarsche… das wolltest du vermutlich statt Produkt als Bezeichnung wählen 😉

Wird sauber gearbeitet und beraten, ist es ein Produkt wie jedes andere auf dem Dienstleistungsmarkt. Es hat seine Vor- und Nachteile, es gibt vertragliche Differenzierungen und Preis(Kosten)unterschiede, diverse Anbieter und viele Nachfrager…
Natürlich hast Du auch mit dieser Argumentation wieder absolut recht.

Schließlich entsteht Reichtum (und zwar egal, ob Kommunismus oder Kapitalismus) stets durch Umverteilung von unten nach oben und man kann mit solchen Diskussionen auch nur einem Bruchteil von Mitmenschen die Augen öffnen, weil die meisten Leute zuviel Unwichtiges auf dem Schirm haben und ihr Wertvollstes fremden Leuten anvertrauen.

Dabei ist es mit Geld und Investments niemals anders wie mit Frauen. Man sollte sich selbst stets intensiv darum kümmern und in jede Ecke u. Ritze schauen, bevor man sich verpflichtet.

Zudem sollte man sich nur ins Portfolio legen, was man auch tatsächlich nachvollziehen u. verstehen kann. Wer einen Vertrag oder ein Finanzprodukt nicht versteht, wird selten ein guter Investor und wer sein "Luder" missverstanden hat, ......

Es gibt gute und weniger gute Investments. Deshalb würde ich der These nicht zustimmen, dass solche Verträge einfach nur Produkte wie alle anderen sind und alles gut ist, wenn nur sauber gearbeitet wird.

Gebildete, gut verdienende Menschen sollten verstehen, dass Flexibilität im Leben das A und O ist, weil sich die Welt schneller dreht, als man voraus denken kann. Für disziplinierte Sparer sind solche Verträge deshalb eher suboptimal, egal wie gut der Berater arbeitet, zumal die meisten Gutverdiener mit ihrer Lebensinvestition Immobilie ohnehin schon eine beträchtliche Menge Geld teuer angelegt und extrem langfristig fest gebunden haben.
 
Registriert
13 Dez 2023
Beiträge
72
Dafür steht meine "Einlage" (eigentlich ein Eigentumsanteil!) aber auch im worst case zu 100% im Feuer, während der Bankkunde immer mindestens seinen Einsatz zurückerhält (ggfs. gekappt im Rahmen der Einlagensicherung).

Aber als ehemaliger Varta-Aktionär sehe ich das natürlich alles schwarz :) (Hintergrund: Varta will die Anteilseigner im Streubesitz schlicht enteignen, die Aktien haben dann wohl nach der kommenden Hauptversammlung einen Wert von 0,00€). Das kann bei einer Bank so nicht passieren, selbst bei einer Pleite.

Der Preis für Geld ist Zins und für höheres Risiko höherer Zins.

Darum zahlt der Beamte 3,05% und der selbständige GbR-Betreiber 5,9%+ für den gleichen Kreditrahmen.
Die Einlagensicherung europäischer Banken ist kein einklagbarer Rechtsanspruch, sondern eher eine Art staatliches Versprechen, welches ich bei den heutigen Kapitalmarktrisiken nicht zu hoch bewerten würde. Im Worst Case bin ich daher lieber global diversifizierter Anteilseigner, als Sparer bei einer Bank innert der Einlagensicherung.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
11
Zurzeit aktive Gäste
115
Besucher gesamt
126
Oben