Warum die Strecke nicht höher war:
Die Besätze im Spätsommer / Herbst / Winter sind bei uns gut. Es gibt in allen beteiligten Revieren Flugrouten. Bei optimalen Bedingungen hätte jeder Stand im Schnitt rund 10-15 Krähen schießen können.
In den Wochen davor war allerdings alles anders. Es folgen keine Krähen mehr bis auf 2-3 Reviere. Die im Herbst, Winter gut besetzten Reviere waren leer. So schraubten wir die Erwartungen auf insgesamt 150 herunter.
Warum ist das nicht so gekommen:
- die Jungkrähen waren teilweise noch nicht so gut "zu Fuß". Wahrscheinlich durch den langen Winter ?!
- wir konnten einige prädestinierte Stellen nicht besetzen, da dort noch Korn stand
- durch die flächendeckende Ernte verteilten sich die Krähen auf das gesamte Gebiet, hielten nicht mehr ihre Flugrouten ein und waren vollkommen unstet
- durch die Jagd am Morgen verlagerte sich in einigen Revieren die Krähen, in anderen blieben sie hartnäckig vor Ort, was wir so nie gedacht hätten
- die Beunruhigung lief anders ab als erwünscht
- einige der Pächter hatten Jagdfieber und konnten nur schwer gebremst werden bis die Krähen nahe genug waren.
- der lange anhaltende Regen von Freitag auf Samstag und der danach geminderte Jagdwille der Foristis (was mehr als verständlich ist)
Noch ein paar allgemeine Erfahrungen zur FKJ:
1. Begegnet man den Pächtern höflich, mit Respekt und stellt sich ein bisschen geschickt an gibt es, zumindest in unserer Gegend, kaum einen Niederwild Pächter (also gut Felder hat), der bei der Jagd nicht mitmacht. Man muss nur dran bleiben
2. Die anwesenden Foristis waren absolut vertrauenswürdig, freundlich und ich hätte absolut keine Probleme sie an irgendwen weiterzuempfehlen
3. Wir waren viel zu wenig Leute für eine so große Fläche. Sofern man die Möglichkeit hat mehr Jäger zu organisieren (es müssen ja nicht alle Krähenprofis sein) würde es sicher schon etwas bringen, wenn jeder Jäger in seinem Revier den Krähen Feuer gibt und sie so in der Luft gehalten werden (ähnlich den Taubentagen). Wir hatte etliche Stellen, wo uns im Nachhinein von unüblichen Krähensichtungen berichtet wurde.
Ortsansässige, die sich in der Gegend sehr gut auskennen und die Krähen auf müden sind äußerst wichtig.
4. Sofern man nicht genügend Schützen / Profis hat sollte man im Vorfeld Versuche an den immer angenommenen Stellen machen. s. Schlafgehölz in Wiesen an dem Ihr auch standet.
Also klären:
a) Wo fliegen die Krähen früh aus dem Schlafgehölz bzw. von wo kommen die Krähen abends--> Abstellen
b) Wo fliegen die Krähen hin, wenn sie im Gehölz am Tag / abends Feuer bekommen (und das bei unterschiedlichen Windrichtungen) --> Punkte merken und auf dem Weg einen Stand abstellen
c) Wo fliegen sie hin, wenn sie auch am 2. Punkt Feuer bekommen
usw.
Wenn man das akribisch vorbereitet und dann einmal weiß, welche Punkte sie anfliegen (meist hohe Baumgruppen, Strommasten usw.) kann man ohne weiteres mit 6-8 Ständen Pingpong spielen. Sie werden allerdings recht hoch kommen.
In Revieren in denen man nicht jagen darf sollte man um Erlaubnis fragen, dort die Krähen wenigstens hoch machen zu dürfen.
5. Ist ein Punkt ausgemacht an dem die Krähen sich immer aufhalten (hohe Pappeln in denen sie Schlafen etc.) sollte man diese immer enger 4-500m und weiter abstellen.
6. Regen bzw. nach dem Regen fliegen die Krähen besonders gut.