Ich bejage Kormorane an einem grösseren Fluss, relativ schnellen Fluss. Für einen Waidmann sowie dessen vierbeinigen Gefährten handelt es sich hierbei, für meinen Geschmack, um eine der anforderungsreichstenen Jagden. Probates Mittel ist eine Flinte mit Schrot Nr. 5 max. Nr. 4 (ich selbst nehme die englische Nr. 4, also ca. 3,1 mm)
Ein Waidmann wird den Kormoran nur im Flug beschiessen und zwar wenn der Vogel die Brustpartie präsentiert, so dass die Schrote in Lunge oder Herz eindringen können und somit ein baldiger Tod eintrifft. Ich erwähne dies, weil die legendäre Schusshärte des Kormorans eigentlich nichts Mystisches darstellt. Hier sollte sich der Jäger Gedanken anstellen über die Anatomie dieses Tieres. Dann wird es ihm klar, dass ein schwimmender oder direkt abstreichender Kormoran kein erlegbares Ziel darstellt, wenn man von einem Glückstreffer auf Gehirn oder Halswirbelsäule absieht. Aehnliches gilt übrigens auch für die Entenjagd.
Wenn man sich an die vorstehende Regel sowie an vernünftige Schussdistanzen hält, so kann ein guter Flintenschütze sich für diese Jagd sicherlich begeistern. Ein guter Wasserhund, welcher eventuell hartnäckig und ausdauernd nachsetzen kann, sind jedoch eine weitere Voraussetzung für den Erfolg.
Gruss und viel Erfolg
Esox