K&S sehe ich kritischer ...
E.ON sehe ich ebenfalls kritischer. ...
Die Einwände sind absolut zutreffend, hatte die Risiken quasi exakt so im Hinterkopf. Würde dennoch halten (wohlgemerkt: nicht kaufen!).
Platt formuliert: Gedüngt werden muss immer und zukünftig noch mehr. Energieversorger sind systemrelevant und letztlich "too big to fail". Und sich abzeichnende Bail-Ins, Vermögensabgaben, Monetarisierungen von ZB-Aktiva (Gefahr des Vertrauensverlusts in das Geldsystem) und Währungsreformen erzwingen eine Diversifikation in Sachwerte, d.h. unter anderem in dividendenstarke Substanzaktien. Letzteres wohlgemerkt in vollem Bewusstsein der Tatsache, dass in den nächsten zehn Jahren am breiten Aktienmarkt allenfalls Nullrenditen zu erwirtschaften sind. Die Begründung dafür bieten unter anderem Grantham und Montier.
Vor diesem Hintergrund also lieber K+S, E.On und Siemens halten und angesichts weitgehend eingepreister Risiken auf Kurserholungen spekulieren, als sich bei der Sparkasse ums Eck auf ambitionierten Bewertungsniveaus einen vermeintlich aktiv gemanagten, tatsächlich aber einem Index nacheifernden Aktienfonds mit 2 % p.a. Managementgebühr und 5 % Ausgabeaufschlag ins Depot drücken zu lassen. Zumal die anderen DAX-Titel mehr oder weniger alle gravierende Probleme haben, sei es wegen völlig inkompetenter Wirtschafts- und Industriepolitik aus Berlin, oder wegen des Wirtschaftskriegs der USA gegen Deutschland (VW, Daimler, BMW, Bayer, Deutsche Bank) oder weil sie wegen blasser Vorstandsvorsitzenden den Einheitsbrei der Bandmaßstrategen (McKinsey, BCG usw.) statt eigener Strategien implementiert haben.
Und nicht zuletzt lässt sich durch das Halten der drei Titel eine gewisse Kontinuität des Erbes und damit Respekt gegenüber dem Erblasser ausdrücken, obwohl diesem Aspekt - und sowieso den aufgelaufenen Verlusten - ausdrücklich keinerlei Entscheidungsrelevanz zugebilligt werden darf. Es wäre lediglich als angenehmer Nebeneffekt zu verstehen.