Oh, eines meiner Lieblingsthemen. Mußte ja früher oder später kommen...
Nachdem ich den Stone-Film und diverse Dokumentationen gesehen habe, wollte ich es nicht dabei belassen und das Garrison-Buch "On the trail of the assassins" gelesen.
Das erweitert noch mehr Horizonte als der auf diesem Buch basierende Stone-Film.
Interessant vor allem für uns hier im Forum und im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage, daß einer der zuerst am Tatort im Schulbuchlager eintreffende Polizeibeamte die "Tatwaffe" nicht als steinalten Mannlicher sondern als eine "Mauser high powered rifle" beschrieb. Ob mit "high powered" nun das ZF oder das Kaliber oder die ganze Aufmachung gemeint war, darüber schweigt Garrison sich aus. Tatsache aber, es war kein alter Militärpüster, sondern eine getunte Jagdwaffe. Und der Polizist mußte es wissen, denn er hat neben seinem Job als Polizeibeamter auch noch einen kleinen Waffenladen mit Werkstatt betrieben. Um so ertaunter war er dann, als der Öffentlichkeit die Billigknarre als Tatwaffe vorgespielt wurde.
Die Fahrtroute des Convoys war auch zunächst anders geplant und hat dann kurzfristig eine Änderung erfahren. Zuerst sollte es die Main Street weiter runtergehen, so daß man also im Fall der Fälle Gas geben konnte und nicht um Kurven fahren mußte. Auch wäre jegliches Haus weit enfernt gewesen, aus dem man hätte schießen können. Der Schulbuchverlag und auch der Grashügel wären somit als Schützennest nicht in Frage gekommen.
Letztendlich interessiert auch nicht so sehr, wer nun dahinter steckt, denn irgendwie müssen mehrere beteiligt gewesen sein. Tatsache ist und bleibt für mich, daß das Märchen vom Einzeltäter nicht weiter aufrecht erhalten bleibt. Und das kam in dem so reißerisch angekündigten Streifen nicht zu Tage.
Hat man die tatsächlichen Täter, also die, die auch vor Ort waren und abgedrückt haben, müßte sich der Rest auch irgendwie herausfinden lassen. Vielleicht quatscht ja noch jemand, kurz bevor er das zeitliche segnet. Es ist ja auch erst kürzlich Licht in die Watergate-Sache gekommen. Das läßt auch für Kennedy und seine Mörder hoffen.