Ich hole jetzt mal diesen Faden aus dem tiefen Keller um meinen eigenen Senf draufzuschmieren.
Nach der Jägerprüfung stand als Erstes mal der Kauf einer Flinte an und ich habe einige Läden aufgesucht. Ich hatte eine Browning 525 in der Hand, da gefiel mir (meiner Hand) der vergleichsweise breite Vorderschaft nicht. Die Benelli 828 fand ich sehr leicht, was beim Tragen auf einer Jagd angenehm sein mag, aber je leichter, desto fühlbarer dürfte der Rückstoß sein. Mein Bauchgefühl hat mich davon abgebracht. Beim großen F wollte man mir eine Zoli verkaufen. Hat sich auch nicht gut angefühlt, zu unentspannt im Anschlag. Im Endeffekt wurde es dann eine 686 Silver Pigeon Vittoria mit 71er Läufen. Da muss ich dem Büchsenmacher danken, der daran gedacht hat, dass man auch gestandenen Mannsbildern eine Damenflinte verkaufen könnte.
Nun bin ich weder eine Dame, noch kann man mich mit meinen 1,72m und fast 100kg Lebendgewicht als "feingliedrigen Schützen" bezeichnen. Aber das war die Flinte, die am besten gepasst hat. Der Schaft hat 35,5cm und der Montecarloschaftrücken ist ~2,5mm höher als bei den anderen. Ich habe sogar noch die Beretta Silikonauflage mit 6mm draufgetan und einen Beartooth Überzug drüber. Und das obwohl man mir auch eher fleischige Backen nachsagt. Mein Hals ist halt einfach zu kurz für eine "Standardflinte". Daher halte ich die Methode Ellenbeuge-Zeigefinder messen für deutlich zu wenig, um einen Schaft zu finden und nur der Anschlag bringt uns weiter. (Falls man nicht probeschießen kann)