Leute, ... es ist ja nicht so, dass herkömmliche Bleimunition kein Geschwindigkeitsfenster braucht, um wirksam zu deformieren. Ein 180 grs. Geschoß in einer kastrierten (wie ich diese Kurzläufe hasse,....) 308 z.B. wird sich im Wildkörper - ausser in nächster Nähe - wohl eher nicht wunschgemäß verhalten. Deformation ist in erster Linie von zwei Dingen abhängig: Geschossgeschwindigkeit und Zielwiderstand.
Natürlich ist bei Bleigeschossen das Wirkungsfenster größer, aber die Physik kann das auch nicht aushebeln.
Bei den bleifreien zumindest eine Gewichtsklasse unter dem herkömmlichen Gewicht der traditionellen bleihaltigen Geschosse zu bleiben, reicht in der Regel aus, damit die auch so wie geplant deformieren. Und ganz ehrlich, auf jagdliche Distanzen erreichen nahezu alle bleifreien Geschosse den entsprechenden Geschwindigkeitsbereich.
Klar ist - wie seit mehr als 100 Jahren:
1. ein schnelleres Geschoß hat eine höhere Wundwirkung als ein vergleichbares langsameres
2. für die Augenblickswirkung ist immer noch der Treffersitz entscheidend.
Wahr ist, dass es Geschosse gibt, die - durch tausendfache empirische Erfahrungen belegt - besser wirken als andere.
Natürlich kann ich als langjähriger Wiederlader mir basteln, was ich will bzw. jedes nur denkbare Geschoss verladen und ausprobieren. Tue ich das? JEIN!
Mein Zugang dazu ist folgender: Ausgehend von den guten Empfehlungen hier (und international), kristallisieren sich gewisse Trends heraus und es werden hauptsächlich immer wieder dieselben Geschosse sehr positiv bewertet. Ich lese lange genug mit, sauge quasi diese Infos in mir auf und beurteile zunächst anhand meiner eigenen jagdlichen und ballistischen Erfahrungen, ob das was für mich sein könnte. Und dann geht's schon los... Ladung entwickeln, testen und dann in der Praxis einsetzen und Erfahrungen sammeln.
Ich bin zu lange auf der Welt, um an "Wunderpillen" zu glauben und eines habe ich gelernt: Wenn etwas läuft, dann lasse ich es dabei! Und das rate ich jedem: Macht eure Erfahrungen, probiert aus, was euch sinnvoll erscheint und wenn ihr mit etwas zufrieden seid, lasst es dabei.
Klar, der Reiz der Versuchung auf was Neues, das angepriesene "Non-plus-Ultra" ist oft sehr groß, NATÜRLICH! Soll man auch probieren, aber mit Maß und Ziel und nicht unreflektiert, immer mit der nötigen Objektivität (doch, doch,... das geht wirklich P ).
Ach ja,... bevor ich es vergesse,.... der Patronenpreis spielt nicht wirklich eine Rolle, die Kosten dafür gehen in den Gesamtkosten der Jagd völlig unter.