Raubwilddezimierer schrieb:
Hallo,
ich habe so gut wie keine Erfahrung mit Kurzwaffen. Ich möchte mir im Verlauf des nächsten Jahres jedoch 2 Revolver kaufen. Einmal einen in .22 LfB zur Kontrolle der Kastenfallen und der tötung des gefangenen Wildes. Außerdem einen entweder in .357 Mag. oder in .44 Mag. Nun meine Fragen:
1. Der kleinkalibrige Revolver soll wie gesagt das Kaliber .22 lfb haben und wenn möglich von Smith&Wesson mit einem 4"-Lauf als Gebrauchtwaffe erworben werden. Was ist ein realisitischer Preis für solche Waffen, was ist zuviel und was zu wenig. Kann man mit dem Revolver auf 25m damit noch trainieren bzw. üben oder fällt die Kugel dann bereits zu stark ab.
2. Der großkalibrige Revolver ist als Waffe für den Fangschuss für Schalenwild und gelegentliche Übung auf dem Schießstand gedacht. Lauflänge ist etwas zwischen 4"-6" geplant. Der sollte auch von Smith&Wesson sein. Hierbei auch die Frage, was darf der kosten? Außerdem ich tendiere eher zu .44 Mag. oder sollte man eher zur .357 Mag. greifen?
Des Weiteren hätte ich ne Frage wie das mit der WBK ist. Geht man einfach hin und sagt, ich möchte ne Voreintragung (Revolver/Pistole + Kaliber) und bis 2 Kurzwaffen wird das anstandslos gemacht?
Wie Du siehst, werden Deine Ausgangsfragen von vielen erfahrenen Jägern sehr unterschiedlich beantwortet und das ist auch ganz normal. Es wird nach meiner Meinung auch nicht
DIE Antwort auf Deine Frage geben. Das Handwerkszeug des Jägers ist sicher von vielen Faktoren abhängig. Hier spielen die Induvidualität, Deine Wünsche und Neigungen, das Revier, Deine bisherigen Erfahrungen und "Erfahrungsspender", der Geldbeutel und vieles mehr eine Rolle.
Zunächst aber zum
FÜR und
WIEDER der
Kurzwaffe. Ich selbst halte es für einen Segen, dass der Jäger diese führen darf und eben nicht auf dieses Mittel verzichten muss. Ich möchte das aus meinen eigenen Erfahrungen belegen:
Als ich mit der Jagd begann, hatte ich im zweiten Jagdjahr die Möglichkeit einen Keiler zu erlegen. Das Stück lag im Feuer. Ich hatte gelernt: 5 Minuten warten bis das Stück verendet ist. Das tat ich. Dann hatte ich gelernt: Beim Abbaumen Munition aus der Langwaffe. Das tat ich auch. Was ich als Jungjäger nicht bedachte hatte, dass ein solches Jagderlebnis viel "Adrenalien" ins Blut bringt und hatte in der Aufregung nach dem Abbaumen vergessen, in die LW die Munition zu tun. Bei Annäherung auf 30 Meter ging das Stück hoch und in meine Richtung. Mein Schuss mit der LW war ein sog. Krellschuss, wie sich danach herausstellte. In der Schrecksekunde war mir klar, LW ist nicht bereit. Also Kurzwaffe raus und drei gezielte Schuss. Heute weiß ich wie groß die Gefahr wirklich war. Selbst der beste KW Schüzte kann da Pech haben. Das hat er im Ernstfalle aber nur einmal. Die LW sollte deshalb immer die erste Wahl sein. Bei der oben beschriebenen Sache wäre im Übrigen auch die Blankwaffe "Selbstmord" gewesen. Andere eigene Jagderfahrungen, wie die Nachsuche auf Schwarzwild in Dickungen, wo die Langwaffe ganz praktisch nicht anwendbar ist, besagen mir auch, dass die KW schon Ihre Berechtigung hat und auf sie nicht verzichtet werden sollte. Genau wie man auf die Blankwaffe nicht verzichten kann. Für beides brauchts sehr viel Übung.
Also lass Dir Zeit, bilde Dir nicht zu früh eine Meinung, sein möglichst nicht voreingenommen, schau Dich um, mit welcher KW Du am besten zurecht kommst - probier aus, was Dir liegt. Die KW lohnt sich aber auch nur, wenn Du diese zur Jagd führst. Ob man mit zwei KW zurecht kommt? Die Frage wird die Zeit beantworten.
Selbst führe ich "nur" eine M52 im Kaliber 7,62x25 mit Wechsellauf 9x19. Die KW ist sehr "schlank" und trägt nicht auf, ist robust, also kann das ab, was zur Jagd zu erwarten ist und hatte in meiner Jungjägerzeit auf den Keiler mit 7,62x25 VM tatsächlich "durchschlagende" Wirkung. Es kann also auch auf die Schnelligkeit des Geschosses ankommen, um die gewünschte Wirkung zu erziehlen. Dabei habe ich mich im Laufe der Zeit an die KW gewöhnt und komme sehr gut mit ihr zurecht - fühle mich sicher damit, ohne aber damit leichtsinnig zu werden. Das sind ganz einfach nur meine Erfahrungen und jeder Jäger wird seine eigenen gesammelt haben. Das wird bei Dir auch so sein.