Jagen mit Pirschstock

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11 Aug 2013
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Hi,

wenn ich bei Drückjagden den Langweilersatz ..“und nur gewachsener Boden ist sicherer Kugelfang..“ höre, murmle ich zu meinen Kumpels immer: „Kugelfang wird überbewertet“, schon seit vielen Jahren.
Damit meine ich natürlich dann nicht, dass man am Horizont ins Treiben ballern sollte, sondern dass man bei ganz vielen „sicher“ scheinenden Schüssen immer ein kurzes Gebet hinterhermurmeln sollte ( für Katholiken) oder ansonsten mit vollaufgedehttem Gehörschutz halt 15 min lauschen sollte, ob nicht doch der Notarzt mit Getöse ins nächste Dorf düst…
Bissl gebetet habe ich nach schwirrend hörbaren Abprallern von Schüssen, die ich in Gegenhang gesetzt hatte.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man im Wald oder im nächsten Dorf Mensch oder Tier trifft, ist natürlich statistisch glücklicherweise sehr gering und mir selbst und meinem Umfeld ist nichts passiert bislang - aber ich wette, dass irgendwo Splitter einiger meiner Schüsse irgendwo in Dächern/ Balken/ Putz irgendwelcher Häuser stecken.

Ich benutze zum Pirschen den Raptor, mag das Klapperding und kenne mehrere ausgebuffte Extremjäger, die den auch sehr begeistert zum Pirschen nutzen.
Gruß , H.
 
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7 Aug 2013
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Das ist absolut Unsinn.
Ich habe diverse Stöcke im Besitz und ausprobiert.
Primos und Blaser sind meine Wahl, wobei der Blaser um Welten besser ist.
Vor allem schießt man damit erheblich (!!) präziser als mit einem Primos.

Seeland gegen Blaser. Da braucht man eigentlich nicht weiter diskutieren.
Ich hab auch den Trigger Gen3....wenn ich da nen "Rest" für den Ellenbogen mit dazu nehme (Baum, Auto, egal was) ist das alles schon richtig stabil!
 
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Alle diese Konstruktionen sind bombenfest - auch ein Eigenbau! Ist halt konstruktionsbedingt. Dafür gibt es andere Nachteile dieser Konstruktion: Nicht faltbar/einfahrbar, mitschwenken nicht oder kaum möglich.
 
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Daher eben der Blaser. Da hat man relativ viel Spielraum zum ruhigen mitziehen und nachjustieren.

Der Primos hat eben auch Nachteile. Relativ laut, wackeliger und anfällig. Meiner fährt ein Bein nur noch mit Nachhelfen aus.

Ich nehme fast nur noch den Blaser mit. Der ist in jeder Hinsicht top. Hätte mir viel Geld sparen können, wäre ich anfangs nicht zu geizig gewesen.

Carbon ist auch gut. Leicht und vor allem auch leise.
 
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Ich erlege einen großen Teil meiner persönlichen Strecke vom Pirschstock, das A und O ist Geländekenntnis, vorallem Nachts.
Ich habe am Anfang immer mit dem 4 Beiner von Seeland gejagd, war mir auf Dauer aber zu Umständlich beim umpositionieren und auch beim lautlosen Aufbau.
Mittlerweile benutze ich den Primos und bin vollends zufrieden. Ich pirsche mich eh auf 50-60 Meter ran, ich glaube der weiteste Schuss lag bei 90 Metern, ging auch.
Der Seeland kommt nur noch zum Ansitz mit sollte ich etwas auf weitere Distanz auf dem weg zur Kanzel sehen, weitester aschuss vom Seeland waren 165m, man ist klar stabiler.
Den Blaser habe ich auch schon bei einem Freund probiert, würde mir auch gefallen ist mir aber zu teuer und ich komm mit den vorhandenen gut klar.
 
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Sind die Sauen bei dir festbetoniert wenn sie gerade nicht ziehen? Steht die Rotte im Gebräch kann das passende Stück sich auch mal 10 Meter bewegt haben bis es frei steht, da ist der "Joystick" Gold wert.
Rücken vorn geht auch mit dem Viper oder 4stable sticks. Schieße viel übern Stock vor allem Füchse und Sauen.
 
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Übrigens jagt mein Jagdfreund ausschließlich mit seinem Haselnussstock.
Das geht auch hervorragend. Ich bleibe trotzdem beim Blaser, den man auch gut als Einbein und zusammengeklappt nehmen kann. Dann ist das auch kein Thema mit dem umpositionieren.
 
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19 Dez 2023
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Du implizierst hier ein Risiko, welches aber in Wirklichkeit überschaubar ist.
Das Problem vieler Antworten (vieler Theoretiker) hier ist doch, dass sie nicht alle Aspekte eines solchen Schusses berücksichtigen.
Ich mache mal ein Beispiel anhand der offenbar sehr beliebten .308 Win auf (E0 von etwa 3500J) und einem Schuss auf 100m vom Stock:
Energieverlust auf den ersten 100m: 600 J
Energieverlust beim Durchdringen eines Wildkörpers: etwa 100J/cm, bei 20cm: 2000J
Energieverlust beim Aufprallen auf den Boden (Winkel 2,5°): drastisch

Wir reden also von einer Restenergie des Geschosses bei Schwarzwild nach Auftreffen auf den Boden von um die 500J eines bereits deutlich deformierten Geschosses, welches extrem trudelt. Genau das ist wichtig: es ist deformiert und es trudelt, das ist keine gestreckte Schussbahn eines frisch abgefeuerten Geschosses. Es hat also einen wesentlich höheren Energieverlust als ein aerodynamisch intaktes und voll stabilisiertes Geschoss. Die Hinterlandgefährdung bleibt natürlich erhalten, aber...

Der letzte aufgezählte Energieverlust (Aufprallen Boden) ist schwierig zu beschreiben und daher ungenau (genauso wie das Trudeln eines noch energiereichen Geschosses), spielt aber auch keine Rolle, wenn du die "Geländefaktoren" beachtest, nämlich das, was du einschätzen musst:

Ich jage nachts auf Sauen, ausschließlich vom Pirschstock.
A&O ist dabei der Kugelfang, aber auch Geländekenntnis, eine gute Hinterlandbeobachtung kurz vor dem Schuss und das Wissen um Aktivität im Revier (weiteres Wild, Freizeitaktivitäten bei Nacht (ja, gibt es).
Trotzdem mache ich auch die "bösen Sachen" und schieße auch auf flachen Wiesen auf 100m. Da habe ich dann anhand der Geländefaktoren mein Restrisiko eingeschätzt. Und das tendiert immer gegen Null. Sonst würde ich nicht schießen.
Du siehst also hoffentlich: das Ganze ist keine Raketenwissenschaft, wenn man Theorie und Praxis verbindet.


Zum Pirschstock: ich nutze den Primos Triggerstick Gen II. Für alles bis etwa 150m ist der gut und stabil.
Darüber sind diese "Zweibeine mit vorne/hinten-Auflage" (Blaser, Jakele, Seeland, Deerhunter usw. oder Selbstbau) wesentlich stabiler. Die beiden ersten sind hoffnungslos überteuert, auch im Angebot. Mit dieser Art von Zielstock kann man auch über 300m schießen.


Prinzipiell unterstütze ich diese Aussage, jetzt soll es aber auch welche geben, die aus welchen Gründen auch immer den Schuss dann nicht treffen.
Dann sind es schnell 2000J mehr Energie…
Gruaß
 
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Mein Primos hat mir sicher die Hälfte meiner Strecke beschert, bin auch sehr zufrieden!
 

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