Jagen mit Pirschstock

JIP

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Aus meiner Sicht ist das sicher nur mit Schuss in den Gegenhang möglich oder in der Steppe. Ich nutze ein Dreibein im hügeligen Waldrevier mit vielen Spaziergängern; aufgrund der Topographie geht das dort.
Gerade im Winter bei gefrorenem Boden ist absolute Vorsicht geboten. Ich habe letztes Jahr zweimal im Hintergelände (Gegenhang) die Fichtenäste knicken sehen; selbst beim Schuss vom Drückjagdbock.
 
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Ich finde den in Netz ab ca. 250€. Das ist zwar immer noch viel, aber im Vergleich schon besser als fast 400€.

Zum Thema Kugelfang habe ich mir auch schon einige Gedanken gemacht.
Für mich einer der Gründe jetzt nach einer Schonzeitbüchse in kleinererm Kalieber zu schauen. Es ist schon ein Unterschied ob man 11g+, oder 3g+ auf die Reise schickt.

Wenn ich mal in flacheren Gegenden unterwegs bin habe ich da noch mehr Bedenken als bei mir im Mittelgebirge. Man denkt der Kugelfang ist ausreichend, und ein paar hundert Meter weiter sind Angler, Wanderer, Camper etc.

Ob da ein kleiner Wall unbedingt etwas was daran ändert? Die Kugel durchschlägt den Wildkörper, trifft in flachem Winkel auf den Boden und kann danach sonstwo landen. Ein Kugelfang von vielleicht 1-2 Metern höhe ist da auch nicht unbedingt sicher und leicht überwunden.

Der Zufall hilft einem dabei meist, die anderen Fälle stehen dann in der Zeitung.
 

JIP

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Ich hatte mir dazu auch schon Gedanken gemacht und zu einem Deformationsgeschoss gewechselt mit dem Hintergedanken, das direkte Hintergelände weniger durch Splitter zu gefährden. Weil in meiner hügeligen Umgebung ein Geschoss nicht wirklich weit kommen würde.
 
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Ich hatte diese Gedanken auch schon - kam nach einigem Nachdenken aber zum Schluss, dass es sich mit dem Kugelfang so verhält wie mit der Schwangerschaft.

Ein bisschen Kugelfang gibt es nicht.

Du hast Kugelfang, dann ist der Geschosstyp egal oder du hast keinen. Fehlenden Kugelfang durch Geschosstyp wettmachen zu wollen ist imho ziemlich verwegen.
 

JIP

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Ich hatte diese Gedanken auch schon - kam nach einigem Nachdenken aber zum Schluss, dass es sich mit dem Kugelfang so verhält wie mit der Schwangerschaft.

Ein bisschen Kugelfang gibt es nicht.

Du hast Kugelfang, dann ist der Geschosstyp egal oder du hast keinen. Fehlenden Kugelfang durch Geschosstyp wettmachen zu wollen ist imho ziemlich verwegen.
In der Theorie hast du natürlich Recht, es gibt aber halt auch noch die Praxis. Ich würde mal frech spekulieren, dass die wenigsten jagdlichen Schüsse 100 Prozent sicher abgegeben werden; auch und insbesondere vom Hochsitz. Es gibt ja die entsprechenden DEVA Versuche, die dir ja vermutlich bekannt sind.
 
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@ Stadtwaldjäger
Das ist soweit schon richtig, aber ist der Kugelfang, welchen du als solchen ansiehst, auch wirklich immer ausreichend?
Diese Frage ist wohl kaum immer zu 100% zu beantworten, vor allem nicht aus der (entfernten) Sicht des Schützen.
Zeige ein entsprechendes Bild mehreren Jägern. Davon sagen zwei, da ist Kugelfang vorhanden, zwei sagen das Gegenteil.
Anderes Beispiel. Du stehst auf flachem Feld, hast auf 100m ein Stück vor. In einiger Entfernung hinter dem Stück ein ca. 3m hoher mit Büschen und Bäumen dicht bewachsener Erdwall.
Hast du da zu 100% sicheren Kugelfang? Oder kann das Geschoss im Wall auf einen Stein / Baum treffen und abgelenkt werden?
Trifft das Geschoss eventuell vorher auf den Acker, wird abgelenkt und fliegt über den Wall?

Diese Fragen können auch nach Schussabgabe nicht beantwortet werden, außer es passiert etwas.
 
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Fehlenden Kugelfang durch Geschosstyp wettmachen zu wollen ist imho ziemlich verwegen.
Dann informier dich mal,
1. warum z.B. NYPD von VM auf HP wechselte (so viel sei verraten, es war nicht die vermeintlich bessere Stoppwirkung der HP…)
2. welche Hinterlandgefährdung Schrot und FLG haben
3. ob nicht auch dein Landesjagdgesetz vorsieht, dass man den FS mit Schrot abgeben darf, sofern es aus Sicherheitsgründen erforderlich ist.
 
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Wenn ich zurückdenke an die gute alte BW Zeit, als noch mit vernünftigen Kalibern geschossen wurde, kommt mir immer wieder eine Gefechtsmässige Nachtübung in den Kopf.
Die hat bleibende Eindrücke hinterlassen.
Geschossen wurde auf einem Truppenübungsplatz.
Leicht ansteigendes Gelände.
Der Arlamposten rotze eine Salve raus.
Man konnte wunderbar sehen, wie die Leuchtspurmunition auf den Boden traf und abprallte.
Das weiteste Ziel war, welches bekämpft werden sollte, war 400 m weit weg.
Keine Ahnung wo die Mumpeln letztendlich eingeschlagen sind.
Aber das war def. über die doppelte Distanz.
 
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Du stehst auf flachem Feld, hast auf 100m ein Stück vor. In einiger Entfernung hinter dem Stück ein ca. 3m hoher mit Büschen und Bäumen dicht bewachsener Erdwall.
Hast du da zu 100% sicheren Kugelfang? Oder kann das Geschoss im Wall auf einen Stein / Baum treffen und abgelenkt werden
Das ist definitiv kein ausreichender Kugelfang, ein Schuss verbietet sich.
Abpraller von am Boden liegendenden Steinen oder Aufschluss kann man nie 100% ausschliessen, egal in welchem Winkel das Projektil auf den Boden trifft.
Aber der Boden hinter dem Ziel muss schon gesehen werden können und das wäre ja dort nicht der Fall.
Nicht nur wegen des Kugelfangs sondern auch wegen möglicher Tiere im Gebüsch.

Gruss und WH
 
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Dann informier dich mal,
1. warum z.B. NYPD von VM auf HP wechselte (so viel sei verraten, es war nicht die vermeintlich bessere Stoppwirkung der HP…)
2. welche Hinterlandgefährdung Schrot und FLG haben
3. ob nicht auch dein Landesjagdgesetz vorsieht, dass man den FS mit Schrot abgeben darf, sofern es aus Sicherheitsgründen erforderlich ist.

Ist doch gut - jeder ist für seinen Schuss verantwortlich.

"NYPD" 🤣
 
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Am besten schaust mit diesem Blickschwerpunkt Deinen beabsichtigten Bereich erst bei Tageslicht an und machst Dir dabei Gedanken über den Kugelfang in Verbindung mit Wind, Deckung, passende Route zum Angehen…wo ist das Dorf, das Sportlerheim, wo die Pferdekoppel…?
Es wird immer so sein, dass man sich auch einen Schuss verkneifen muss. Aber dann hat man trotzdem pirschen geübt und es wird eine neue, sichere Gelegenheit geben.
Z. B. Vorgestern: Frischling vom Stock auf 20m, dahinter Hang
 
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Anderes Beispiel. Du stehst auf flachem Feld, hast auf 100m ein Stück vor. In einiger Entfernung hinter dem Stück ein ca. 3m hoher mit Büschen und Bäumen dicht bewachsener Erdwall.
Hast du da zu 100% sicheren Kugelfang? Oder kann das Geschoss im Wall auf einen Stein / Baum treffen und abgelenkt werden?
Trifft das Geschoss eventuell vorher auf den Acker, wird abgelenkt und fliegt über den Wall?

Diese Fragen können auch nach Schussabgabe nicht beantwortet werden, außer es passiert etwas.

Und deshalb würde ich da nicht schießen.
Ich weiß, das hat nervige Implikationen für die Jagd.

Aber wir leben in einer unendlich dicht besiedelten Landschaft und ich habe wirklich null Bock auf einen Unfall.

Deshalb ist für mich die Regel einfach.
Entweder ich sehe durchs ZF (im unmittelbaren Nahbereich) des beschossenen Stücks gewachsenen Boden deutlich oberhalb seiner Rückenlinie, oder ich schieße nicht. Ganz einfach, keine Ausnahme. Ich kenne mein Revier und die Sitze die ich nutze, bzw. wegen dieser Regel nicht nutzen kann. Zum Glück gibt die Topographie das bei uns her.

Was ich im Flachland machen würde - ich weiß es nicht.
 

JIP

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Deshalb ist für mich die Regel einfach.
Entweder ich sehe durchs ZF (im unmittelbaren Nahbereich) des beschossenen Stücks gewachsenen Boden deutlich oberhalb seiner Rückenlinie, oder ich schieße nicht. Ganz einfach, keine Ausnahme.
Und genau diese im Jagdkurs gelehrte Regel funktioniert halt nicht zuverlässig. Und im Winter schon zweimal nicht.

Edith:
Hier kann man's nachlesen:

 
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Ein Geschoss kann beinahe immer abprallen. 100% Sicherheit gibt es nicht.

Bei uns schieße ich nur vom Pirschstock, wenn’s vielleicht 50 - 80 Meter zum Stück sind und ich keine Häuser im Hintergrund habe. Ich jage aber in einer dörflichen, gut besiedelten Region in Ostfriesland. Ich schieße Rehwild mit meiner .223 und Geco Express, das spricht schnell an und man hat oft keinen Ausschuss.
 

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