Jagdschule versus Ausbildung im Umfeld

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Hallo Jungjäger,
ich hab da mal eine etwas provokante Frage.
Wie sind Eure Erfahrungen bei der Integration von Jungjägern, die ihre Ausbildung in
einer Jagdschule gemacht haben? Ich hatte bisher, auch hier im Forum, den Eindruck
es ist schwerer Jagdmöglichen zu bekommen im Vergleich zu denen welche im heimischen
Umfeld den Jagdschein erworben haben. Liegt dies nur an den fehlenden "Netzwerken",
oder gibt es Vorurteile?

WH

Eichsfelder
(Jagdschein in einer Jagdschule gemacht)
 
J

jaeger1313

Guest
Lieber Eichsfelder,

Also wir haben vom Leiter der Jagdschule damals sogar einen Begehungsschein für sein Revier gekriegt... Is jetzt allerdings schon ne Zeit her! Durch die praktische Jagdausbildung konnte man auch gut Kontakte zu anderen Jägern knüpfen, mir hat es an Jagdgelegenheiten nicht gemangelt!

WMH
 
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Hallo,

Meine persönlichen Erfahrungen:
Bis jetzt hat erstmal fast jeder sagt, dem man erzählt man hat seinen Jagdschein in der Jagdschule gemacht "der ist doch eh gekauft" oder "du hast doch gar keinen richtigen Schein gemacht..."
Über die Ausbildung in Jagdschulen ist noch so viel "quatsch" im Umlauf sprich die oben genannten Sprüche das ist manchmal wirklich schade.

JHunter
 
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Also in meinem Umfeld wird das mit der Jagdschule schon akzeptiert. Wichtiger als die Art der Ausbildung bzw nicht unwichtig ist aber das man danach Anschluss zu KOMPETENTEN Jägern und auch Jagdmöglichkeiten hat. Das sich angeeignete Wissen muß vertieft und gefestigt werden.
Bei den Jagdschulen und bei den Hegeringen wird es hier und da sicherlich qualitätsunterschiede geben, sei es positiv oder negativ. Ich würde nicht sagen wollen dies oder das ist die bessere Lösung.
Und wenn ein Jungjäger Interesse und Engagement zeigt wird ihm sicher keiner wegen einem "Crashkurs" niemand schräg anschauen.
Habe selbst nen Kurs in der Jagdschule besucht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Der einzige Vorteil, den ich bei Ausbilung im JV sehe, sind die geringeren Ausbildungskosten gegenüber den "Gewerblichen".

In lokalen JV, in denen es kaum Lehrprinzen gibt, JJ geknechtet werden und Jagdmöglichkeiten kaum, nicht oder nur für sehr teures Geld geboten werden, bringt auch die Ausbildung nichts. Wenn solche JV eine Jägerausbildung durchführen, dann wohl mehr um Geld in ihre Kassen zu spülen, als um willkommenen Nachwuchs an die Jagd heran zu führen.

Umgekehrt wird ein JV, in dem Nachwuchs willkommen ist und gern unterstützt wird, nicht danach fragen ob man den Jagdschein gewerblich oder im Verband gemacht hat.

Letztendlich die alte Frage: Wird man mit offenen Armen empfangen oder mit dem Taschenrechner?
 
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Meine Kontakte in dem Bereich hatte ich schon viele Jahre vor der Jagdschule,
in den von mir besuchten Kreisjägerschaften ist die Einbindung der Jungjäger = 0 ! weder auf nen Fuchs, noch auf Krähen, noch bei der Revierarbeit helfen oder ähnliches... es gibt da nur wenige kleine Ausnahmen, die mit persönlichem Einsatz eine hand voll Jungjäger einladen und an der Jagd teilhaben lassen. Ich als Jagdschulabsolvent habe das genau so kennengelernt wie die JJ der KJS verschiedener Kurse. Nur wer sowieso schon persönliche Kontakte hat bekommt auch die Chance zu waidwerken.

WH Kingklops
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
kingklops schrieb:
Meine Kontakte in dem Bereich hatte ich schon viele Jahre vor der Jagdschule,
in den von mir besuchten Kreisjägerschaften ist die Einbindung der Jungjäger = 0 ! weder auf nen Fuchs, noch auf Krähen, noch bei der Revierarbeit helfen oder ähnliches... es gibt da nur wenige kleine Ausnahmen, die mit persönlichem Einsatz eine hand voll Jungjäger einladen und an der Jagd teilhaben lassen. Ich als Jagdschulabsolvent habe das genau so kennengelernt wie die JJ der KJS verschiedener Kurse. Nur wer sowieso schon persönliche Kontakte hat bekommt auch die Chance zu waidwerken.

WH Kingklops

Habe ähnliche Erfahrungen und rate seither Interessenten an lokalen Jägerkursen der JV immer zuerst die Frage nach verfügbaren Lehrprinzen und der Möglichkeit der Jagdbegleitung in den Revieren der Mitglieder des JV schon vor dem Kurs zu stellen. Wenn dann im JV angefangen wird rumzueiern kann man den JV für die Ausbildung vergessen. Denn wenn man schon vorher nicht mal mitlaufen kann, wird es hinterher auch keine Möglichkeiten geben.

In einem guten und JJ gegenüber aufgeschlossenen JV beginnt die Ausbildung schon bevor man die Kohle auf den Tisch legt!
 
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Keine Ahnung wo ihr herkommt, in "meinem" Verein versucht die 1. Vorsitzende JJ in der Ausbildung in Revieren der Vereinsmitglieder unterzubringen.

Wenn dann aber bei der DJ KEINER der 10 Teilnehmer des Jagdkurses anwesend ist gibt einem das schon zu denken.
 
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Hallo
das Thema kommt ja hier öfter auf, bei mir war es so das ich vorher kaum jagdliche Kontakte hatte.
Das heißt ich konnte schon mal mit raus etc, aber keine Jagdliche famile-ein riesenunterschied!
Habe dann in den Sommerferien meinen Jagdschein bei einer Jagdschule gemacht,
weil es für mich leichter ist als neben der Schule(alternativ arbeit) abends zu lernen.
Ich habe das Gefühl, man könnte es mit Uni-FH vergleichen, denn in 3 Wochen Theore bleibt die
Praxis auf der Strecke, keine Frage. Aufbrechen z.b. habe ich komplett erst danach gelernt.
Dagegen kann man mit seinem Wissen glänzen, und ich wurde deshalb nie verurteilt, obwohl ich
komplett neue Kontakte knüpfen musste. Was zählt ist der persönliche Einsatz(Revierarbeit(so viele Ausrufezeichen wie hier hingehören gibts garnicht)) und Gespräche, Menschen kennenlernen, das zeigen was man kann, und um Hilfe bitten was man nicht kann.
Mit Menschen, die einem dann noch schräg kommen, will man denke ich nichts zu tun haben.
Stimme Vincent Vega da also voll und ganz zu. Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Es liegt an den fehlenden Netzwerken.
Nach jahrelangem Lernen bei meinem Pächter ohne BGS hat er mich vermittelt zu einem anderen Pächter, bei dem ich den BGS sofort bekommen habe( bei dem andren gings nicht wegen Pächtergemeinschaft, das sollte den Wissenden reichen was da los ist(schon bevor ich auftauchte..)).
Den kannte ich nun noch nicht, also noch keine Revierarbeit geleistet gehabt etc, sprich von null anfangen.
Da kam keine Frage wo hast du deinen Jagdschein her etc.
Ich habe angefangen zu ackern, gleich ne Kanzel gebaut, Salzlecke, Malbäume etc, und Wild geliefert- er hat sich angeschaut wie es aussah,
und alles ist gut. Bei ihm habe ich jetzt z.B. gelernt wie ich den Unterkiefer auslöse und solche Sachen.
Also egal woher der Jagdschein stammt(sofern wirklich nicht gekauft :18: ), arbeiten,arbeiten,arbeiten, und zeigen was man gelernt hat.

grüße und Wmh
 
H

Hoermel84

Guest
Also ich habe meinen JS In ner Jagdschule gemacht .
7 Wochenenden Samstags und Sonntags . Doch mit bestehen der Prüfung und den ersten Jagden musste ich doch festellen das ich aus der Jagdpraxis so gut wie nichts gelernt habe .
Wir sind "nur" auf die Prüfung vorbereitet worden und den Rest was Brauchtum und alles andere angeht , das muss ich mir nun selbst aneignen .
Wenn ich dagegen nen paar Freunde und Jagdkollegen sehe die ihren JS bei der Kreisjägerschaft gemacht haben da sind wirklich Welten unterschied dazwischen .
Aber vom reinen lernen und erlernen würde ich immer wieder zur Jagdschule gehen .

Waidmannsheil Axel
 
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Ich war auch in einer Jagdschule. etwa eineinhalb Monate nachdem ich den Schein gelöst hatte, bekam ich einen unentgeltlichen JES für ein 1300 ha großes Revier. Alles frei, werde zu den Drückjagden etc. eingeladen und mir wird in der Praxis auch etwas beigebracht.

Das Brauchtum kam bei uns in der Jagdschule nicht zu kurz, aber zugegeben die Praxis. Das lässt sich aber sowieso erst alles im richtigen Leben erlernen.
 
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Ich habe mir darueber auch Gedanken gemacht und einen Arbeitskollegen gefragt, der seinen Jagdschein schon seit ewigen Zeiten hat. Ein Jagdverein ist nie eine Garantie fuer eine spaetere Jagdgelegenheit. Ich habe mehrere Kontakte ueber die Arbeit mit meinem Hund, insofern sehe ich die Sache eher entspannt. Jedenfalls sollte die Wahl wo man seinen Jagdschein macht nicht von der theoretischen Moeglichkeit einer Jagdgelegenheit abhaengig gemacht werden...finde ich jedenfalls.
 
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Bei manchen Jagdherren ist man sogar eher willkommen, als hätte man den Schein in der Kreisgruppe gemacht. Es gibt viele Jäger die nicht in der Kreisgruppe sind oder ihre Differenzen mit der KG haben. - Damit will ich sagen, es ist in so einem Fall sogar von Vorteil dass man durch eine KG nicht eventuell "vorbelastet" ist.

Die JJ-Ausbildung bringt den KG schon Geld in die Kassen, da brauchen wir nicht reden. Anschluss finden an manche Waidgenossen in der Umgebung kann man dadurch selbstverständlich schon, nur werden die wenigsten gleich einen JES oder ähnliches springen lassen. In manchen Fällen kann man froh sein, wenn man überhaupt mal zu einer Gesellschaftsjagd eingeladen wird.
 
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Wenn sich ein Jungjäger - egal, ob er in der Jagdschule oder der Kreisjägerschaft ausgebildet wurde - vernünftig benimmt, wird er Akzeptanz finden.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass Jungjäger, die aus einer ganz bestimmten Jagdschule im Südwesten kommen, auf Jagden auftreten wie "Graf-Rotz-von-der-Backe", alles wissen, alles können, nicht zuhören und vor allem, einen schnellen Zeigefinger haben.

Das scheint wohl schulspezifisch und systembedingt zu sein, obwohl ich auch einen Kandidaten aus einem KGR-Kurs kenne, der ebenfalls diese Unarten hat.

Absolventen aus dem "Norden" sind da doch mit mehr Manieren ausgestattet.

WH
T.
 
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In meinen Umfeld mit-zugegeben-ähm meist Jagdpächtern im Greisenalter werden Jagdschulabsolventen quasi gar nicht akzeptiert.
Bei den paar Pächtern im´´normalen´´Alter kommt es auf das Können und Wollen an-und so soll es auch sein :15:
 

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