Eventuell mach ich einen neuen Thread auf, aber ich finde es passt hier sehr gut rein, geht schließlich auch darum was für einen Begehungsschein verlangt wird.
Folgende Situation aktuell bei uns:
Ich bin gemeinsam mit 3 anderen Jägern Pächter eines 950ha großen Niederwildreviers, mit Schwarzwild als Wechselwild. Weiters haben wir 5 Ausgeher dabei.
Ein Begehungsschein bei uns beinhaltet:
Rehwild weiblich und Kitze (keine Stückbeschränkung) zusätzlich ein Jährling/Jahr und wenn bis zu Beginn der Schusszeit noch ausreichend Böcke frei sind, auch ein älterer Bock nach vorheriger Absprache.
Schwarzwild alles ohne Beschränkung, und wenns ein 20cm+ Keiler ist, vollkommen egal
Raubwild alles
2 Stück Wild für die Küche sind geschenkt, alles weitere zum ortsüblichen Preis.
Dazu Teilnahme an jeder Niederwildjagd sowie die Möglichkeit zu jeder Jagd jeweils auch noch einen Gast einzuladen.
Dazu hat jeder einen Revierteil den er zu betreuen hat, erwartet wird Betreuung von Niederwildfütterungen, Wasserungen, Instandhalten von Reviereinrichtungen, Bemühungen bei der Raubwildbejagung.
Der Ausgehschein mit diesen Voraussetzungen/Möglichkeiten ist übrigens kostenlos.
Von 6 "Revierteilen" sind einer von mir betreut, einer von einem anderen Pächter, die anderen 4 von den Ausgehern, davon einer von 2 Personen.
Ausgeher 1: Macht seine Sache seit Jahren unfassbar gut, Fallen, Fütterungen, Raubwildbejagung... Alles funktioniert ausgesprochen gut, merkt man an seinem Revierteil auch. Keine Diskussion.
Ausgeher 2: Jungjäger, erst das erste Jahr bei uns dabei, die ersten Fallen stehen schon, Fütterungen und Wasserungen funktionieren super und regelmäßig, macht seine Sache sehr bemüht und gut und investiert immer mehr. Schon sehr viele Krähen erlegt heuer. Keine Diskussion.
Ausgeher 3: Hat einen tollen Hund, hat anfangs extrem viel gearbeitet, aber heuer etwas stark nachgelassen, und sich mit einigen Meldungen beim Jagdleiter unbeliebt gemacht. Fallen waren heuer noch nicht einmal scharf, einige Fütterungen gehören dringend erneuert.
Ausgeher 4 und 5: Haben einen Revierteil gemeinsam. Der einzige Teil wo wir Enten haben, und wo die Schweine manchmal übers Wasser kommen. Das ganze Jahr war es nicht möglich eine Entenfütterung zu beschicken, Futterkübel für Fasan und Rebhuhn hängen zwar, werden aber defacto nicht befüllt und zu wenige sind es auch eindeutig. Ausrede ist immer die Zeit, aber sobald ein Schwein auf der Kamera ist, wird im Akkord gekirrt und gesessen.
Habs bis jetzt relativ gelassen gesehen, mittlerweile sind aber alle nurnoch sauer und wir überlegen stark ob wir uns von 2 oder 3 trennen. Sauer aufgestoßen ist mir persönlich das Thema Kunstbau. Beim Einbau bzw. Reinigen etc. Waren wir immer die selben 3 Personen, keiner hatte sonst Zeit, aber als es hieß wir gehen Baujagen hatte plötzlich jeder Zeit.
Einerseits wollen wir klarschiff machen, andererseits fürchten wir das wir kaum "bessere" Ausgeher finden werden. Unser Ziel im Revier ist schlicht und einfach auf Dauer jährlich 400-500 Hasen, um die 150 Fasane, um die 50 Enten und um die 20 bis 30 Hühner nachhaltig erlegen zu können, und das geht nur wenn alle Beteiligten hart weiterarbeiten (beim Hasen sind wir schon soweit, Enten und Fasane am besten Weg und mit Hühnern wirds auch langsam). Wir wollen halt keine Schweine, sind froh dass sie eher selten da sind und es sollte klar sein, dass das nicht unsere "Zielwildart" ist.
Was würdet ihr in der Situation tun? Verlangen wir zuviel von unseren Ausgehern? Ausgeher rausschmeißen und auf bessere hoffen? Noch eine Chance geben/Ultimatum stellen? Gesprochen wurde bereits freundlich mit ihnen dass bitte mehr gemacht werden sollte, leider keine Besserung bis jetzt. Zur Auswahl stand auch den Ausgehschein in Zukunft kostenpflichtig zu gestalten. Wir besprechen das ganze im Jänner. Hat jemand schon Erfahrungen in dieser Situation gemacht?