Kürzeste Schussentfernung:
Reh: 30m vorm Sitz
Sau: 2x 1m im Maisacker. War so nicht geplant. War im Brusthohen Mais. Kontrollieren ob die Sauen drin sind, was ich eigentlich nicht erwartet hatte. Zum Glück hatte ich die Flinte (leer!) auf der Schulter und paar Brenneke in der Hosentasche. Wie ich so durch den Mais stapfe brummt es vor mir. Rückweg angetreten, Flinte runter, 2 Brenneke rein und 1m vor mir taucht der Schädel eines ca. 50kg ÜLK auf schnurstracks in meine Richtung Fahrt aufnehmend. Die Brenneke zwischen die Lichter aus der Hüfte geschossen hat er mit einer Bauchlandung quittiert und ist mir vor die Füße gerutscht. Wie ich am Durchschnaufen bin rauscht in der Maisreihe neben mir Nr. 2 an. Brenneke 2 ging in den Boden, hat Nr. 2 mit einer kurzen Flucht erschreckt um während ich am nachladen bin in meiner Reihe wieder aufzutauchen. Da ich immer noch in Rückwärtsbewegung war sehe ich Nr. 2 noch über Nr. 1 drüber hopfen. Ich war da gerade vllt 2m weg und hatte erst eine Brenneke reingefummelt, zugeklappt, Brenneke auf die Reise geschickt und oberhalb des Schädels spitz von Vorne durch den Nacken die Wirbelsäule ab. Nr. 2 war ein 35kg ÜLK. Ich war schweißgebadet und bedient. Seitdem geh ich in keinen Maisacker (egal wie hoch!) mehr, ohne hellwach zu sein und ausreichend Eigenschutz.
Vom Sitz aus waren es 15m.
Dachs: ca. 1 m. Saß (Campingstuhl) neben einem Fuchsbau auf Jungfuchs, Flinte auf dem Schoß, wartend auf die Füchse, rauscht aus einer mir unbekannten Röhre verdeckt von einem Stein ein Dachs an. Da saß ich wohl auf seinem Pass...
Unplanmäßig weite Schüsse:
Frisch gebackener Jungjäger, im Feld angesessen. Fuchs kommt, geschätzt 150m. Passt. Die 7mm Rem Mag aus dem Lauf. Bumm Fuchs liegt. Gefreut wie ein Schneekönig, erste Erlegung seit bestehen der Prüfung. Mit Pächter geborgen, direkt Rüffel kassiert. Ob ich zu Blöd bin Entfernungen zu schätzen... Waren nämlich 250m... und deswegen Brustkorb unten aufgemacht, hat aber alles geklappt.
Österreich, Rotwildjagd, mittlerweile 6 JJ. Jagdführer erkennt das ein Rotwildkalb stark abgekommen ist und ein Vorderlauf gebrochen ist. Er will schießen, stellt fest das er die Muni daheim vergessen hat. Also soll ich ran. Er mit seinem Leica Geovid gemessen 220m, ok kein Problem. Ich nehme es ins Fadenkreuz, hm das sind doch deutlich mehr wie 220m. Das müssten Richtung 300m sein (war vor der Jagdreise mehrfach auf dem 300m Stand). Hin- und her diskutiert. Nein gemessen 220m. Ich habs nicht geglaubt, weiter Diskutiert, er entschieden du schießt du entscheidest, ich entsprechend höher angehalten. Liegt. Super. Beim Aufstieg beim Auto vorbei und mein Laserentfernungsmesser geholt. Der hat 320m angezeigt. Scheiß Leica Geovid (3 Monate alt!) war im Eimer, hat immer 100m zu wenig angezeigt...
In meinem Wald-Feld Revier spielt sich 80% zwischen 30 und 70m ab. Im Feld auch mal weiter Richtung 200m.
Normaler Weise bewege ich mich jagdlich innerhalb der GEE.
Bei der 7mm Rem Mag mit Evo Green: Da sinds ausgetestet bei 50m 1cm Hochschuss, bei 100-150m 4cm, bei 200m 1cm und bei 250m -5cm. Weiter will ich auch nicht unbedingt schießen, weil auf 300m sinds dann schon -16cm. Endeffekt heißt das für mich, das ich von 50-250m immer Fleck halte und auf Wild auch nicht weiter schießen möchte.
Bei der 7x57r mit Evo Green sind es ausgetestet bei 50m +1,5cm, bei 100m +4cm, bei 150m +2cm und bei 200m -5cm. Da ist für mich bei 200m Fleck halten Schluss, weil 250m sind schon -18cm und 300m -35cm, was für mich jagdlich nicht mehr vertretbar ist (auch weil ab 200m die Energie auf unter 2000J sinkt).
Im Endeffekt muss das jeder selber entscheiden und verantworten. Was kann die Waffe, was kann der Schütze. Ich traue mich auch nicht immer jagdlich auf 200-250m zu schießen. Da müssen die Rahmenbedingungen passen. Und wenn das nicht passt, bleibt die Kugel eben im Lauf und ich lasse das Stück ziehen.