Quelle:
www.jagdterrier-in-not.de.vu / Gäsebucheintrag
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1. haben Sie natürlich vollkommen Recht dass ein Jagdschein allein noch nicht dazu befähigt einen Hund zu führen, wobei ich anmerken will, dass sowohl Jagdhunderassenkunde als auch Verhaltensweisen des Hundes und dessen Führung Bestandteil der Jagdausbildung und auch der Jägerprüfung sind.
2. Ich bin mir sicher, dass es einem Jagdterrier in einer liebevollen, motivierten "nichtjagenden" Familie besser geht als im Tierheim.
3. Allerdings ist es absolut richtig, dass Jagdterrier vom Jagdterrierclub, wie viele andere Jagdhunderassen auch, nur an Jäger abgegeben werden. Dieser Hund trägt seinen Namen nicht umsonst. Wenn Sie einmal einen Jagdterrier bei der Jagd, seiner Passion, erlebt haben, wie dieser Hund zum Teil über mehrere Stunden an Schwarzwild oder Fuchs arbeitet, so würden Sie verstehen, dass Bällchen holen nur eine Ersatzbeschäftigung ist. Sicherlich besser als nichts, jedoch nicht das Ideal.
Angenommen Sie hätten BWL studiert und fänden keinen Job, würden Sie vielleicht auch hinter der Kasse bei Aldi Platz nehmen und es wäre besser als die Arbeitslosigkeit, aber es wäre eben nicht "Ihr" Beruf.
Außerdem sind es meistens die Nichtjäger, die sich unüberlegt ein solches Energiebündel anschaffen und nach kürzester Zeit merken, dass sie diesen Hund nicht artgerecht beschäftigen können und ihn ins Tierheim abgeben.
Ich selbst führe eine Deutsche Bracke, die bis zum Alter von 8 Monaten durch 3 Hände ging. Keiner konnte diesen Hund beschätigen. Stundenlange Spaziergänge änderten nichts daran, dass der Hund keine Aufgabe hatte. So wurde das Zuhause auf den Kopf gestellt und in Frankfurt wurden alle Tauben, Enten und Amseln im Park gejagt.
Eine Kastration und ein sehr erfahrener Hundetrainer sollten Abhilfe schaffen...und es half nichts. Allerdings erkannte der Hundtrainer schnell welch jagdliches Potential dieser Hund hatte. Und so wurde ein Jäger gesucht, und gefunden.
Nach unserer ersten gemeinsamen Jagd war dieser Hund "geheilt".
Mittlerweile führe ich auch noch einen Parson Russell Terrier aus jagdlicher Leistungszucht.
Sie können die Blicke und die Freude, die diese Hunde zeigen, wenn ich meine Jagdkleidung anziehe nicht vergleichen mit der die die Hunde empfinden wenn wir spazieren gehen oder wir zusammen spielen.
Das Fazit sollte sein, dass Jagdhunde auch in Jägerhände gehören. Wenn jemand einen Begleithund sucht, so hat der Mensch hierfür eine riesige Auswahl an Hunden gezüchtet. Es ist traurig, dass Jagdhunde (z.B. Weimaraner, Münsterländer und auch der Parson Russell Terrier) nur wegen ihrer äußerlichen Schönheit bei "Nichtjägern" immer beliebter werden, und deshalb ihre Leistungsfähigkeit bei jagdlichen Aufgaben häufig zu wünschen übrig lässt. Da die Zahl der Hunde, die an Jäger abgegeben werden können schon alleine durch die Zahl der Jäger begrenzt ist, meinen wohl manche allzu "geldgierigen" Züchter und Zuchtverbände, dass sie sich in der "nichtjagenden" Bevölkerung neue Absatzmärkte erschließen müssen.
Dies hilft weder der Rasse, den einzelnen Hunden, den Jägern und wie viele Problemfälle beweisen, auch den "nichtjagenden Jagdhundebesitzern" weiter.
Mit freundlichen Grüßen...