Jagdhunde nur in Jägerhände?

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Terrier31 schrieb:
.......................................
Es gibt so viele Hunderassen, warum will ein Nichtjaeger gerade einen Jagdhund?.....................................................
Ich finde es wirklich traurig, es tut sogar weh wenn ich sehe was aus vielen Jagdhunderassen wird.


Gruesse,

Antonio

Antonio, da kann ich Dir nur zustimmen - es ist wirklich traurig!!

Der Nichtjäger geht erst über die "OPTIK" - WOW, was ein schöner Hund und sooooo elegant!
Dann steht die Pflege oben auf dem Plan und ganz zum Schluss kommt erst das Wesen - aber dort tun sich dann viele selbst überschätzen und es kommt zum Chaos.
 
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Angi schrieb:
Sollen Jagdhunde wirklich nur in Jägerhände abgegeben werden??
Grundsätzlich ja!

Angi schrieb:
Die Jäger argumentieren damit, dass ein Jagdhund in Nichtjägerhand keine Auslastung findet.........
Aus genau diesem Grund!
Ich sehe doch an meinem auf welch dumme Gedanken er kommt wenn ich ihn während der jagdarmen Zeit nicht ausreichend beschäftige. :roll:

Der Rundumschlag von Feuerlein war sicher nicht ganz ungerechtfertigt, auch ich kenne Jäger die einen Hund halten nur um einen zu haben. Ausreichend beschäftigt werden diese Hunde nicht und auf den wenigen Treibjagden im Herbst wundert man sich dann regelmässig warum der "Scherenschleifer" nicht funktioniert.
Ganz besonders trifft dies natürlich auf die Spezialisten zu. wer einen Schweiss- Erd- oder Stöberhund nicht auslasten kann soll es eben bleiben lassen. Man weiss ja schliesslich vorab welche Jagdgelegenheiten man hat.

Übrigens, ich selbst glaube schon dass ich als Mitpächter im 100Ha Feldrevier sowie BGS-Inhaber auf 400 ha im Odenwald meinem grauen Geist schon etwas an Arbeit bieten kann. Dazu kommen noch regelmässige Einladungen beim Hessen Forst und in privaten Revieren, so dass wir beide zeitweise fast Froh sind wenn es mal eine Verschnaufpause gibt. :wink:

Rallyjack schrieb:
Aber mal Hand aufs Herz: Welcher Züchter, der in der einschlägigen Presse seinen Wurf mit dem Zusatz "nur in Jägerhände abzugeben" anbietet, wird nicht irgendwann der Versuchung nachgeben, nachdem einige Welpen nicht von Jägern gekauft wurden und diese auf die 15 Wochen zusteuern, die Welpen dann auch in Nichtjägerhände zu verkaufen?
Leider gibt es unter den Züchtern immer wieder vermehrer, die mehrere Würfe im Jahr liegen haben. Solche Leute werden kaum die Muse haben bei jedem Käufer nachzuprüfen ob er die Voraussetzungen erfüllt.
Vorbildlich hat sich ein Züchter verhalten bei dem ich nach einem Welpen gefragt habe. Erst nachdem ich ihm versichert habe ausreichend Jagdgelegenheit zu haben und dass der Hund tagsüber nicht alleine im Zwinger versauert wurde mir ein Welpe zugesichert.
 
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@tazi: auf grund deines nicks nehme ich mal an dass du einen windhund hast (ob jetzt den russischen tazi oder einen saluki, der ja auch tazi genannt wird, ist egal). wi e lastest du deinen hund aus? gehst du mit ihm auf die bahn? coursing?

es stimmt schon was du sagst dass nicht alle hunde die in jägerhände abgegeben werden auch in die zucht kommen. aber wenn ich denke dass bei "meiner" rasse über 30% der vergebenen welpen eine höchstrangige prüfung machen (österreichweit der höchste prozentsatz) mache ich mir darüber keine sorgen. viel schlechter würde es ausschauen wenn nichtjäger welpen in die hand bekommen würden.damit würde zwangsmässig der prozentsatz der zur prüfung geführten hunde sinken und damit auch potential für die zucht verlorengehen. abgesehen davon dass die meisten nichtjagenden besitzer "meiner" rasse mit dem hund nicht glücklich werden würden. dafür ist der jagdtrieb zu ausgeprägt. sicher sind sie hervorragende familienhunde, die voraussetzung ist dennoch ein ausgelasteter hund.
 
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@Angi
habe gerade auf Deiner Homepage gestöbert. Da sind ja einige (durch den JGV Oberländer) bekannte Gesichter zu sehen. :wink:

der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
...abgesehen davon dass die meisten nichtjagenden besitzer "meiner" rasse mit dem hund nicht glücklich werden würden. dafür ist der jagdtrieb zu ausgeprägt. ..
Darüber machen sich aber die wenigsten Interessenten vorher Gedanken. Hauptsache man hat einen "schicken" Hund am Bendel. Leider landen viele dieser Hunden irgendwann im Tierheim. :cry:
 
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Ich sage auch ganz Eindeutig JA. (Allerdings wird es wahrscheinlich immer wieder ein paar Ausnahme geben die auch gerechtfertigt sind.)

Schaut eucht es doch an was aus so vielen Rassen geworden ist.

Wenn ich den Weimaraner nehme. Ok der bekommt hier sowieso schon viel Ärger aber er ist einfach zur Zeit einer der beliebtesten Modehunde.
Nicht Umsonst war er sogar eine Zeitlang auf der Handyverpackung von Nokia zu sehen.

Und seinem Image hat das nicht gerade geholfen.

Wie auch hier zu sehen:

http://www.welt.de/lifestyle/article1285460/Und_wieder_wird_ein_Jagd-_zum_Modehund.html#reqRSS
 
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ulle schrieb:
@Angi
habe gerade auf Deiner Homepage gestöbert. Da sind ja einige (durch den JGV Oberländer) bekannte Gesichter zu sehen. :wink:

der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
...abgesehen davon dass die meisten nichtjagenden besitzer "meiner" rasse mit dem hund nicht glücklich werden würden. dafür ist der jagdtrieb zu ausgeprägt. ..
Darüber machen sich aber die wenigsten Interessenten vorher Gedanken. Hauptsache man hat einen "schicken" Hund am Bendel. Leider landen viele dieser Hunden irgendwann im Tierheim. :cry:

ich weiss... das sind dann genau die die sich über den jagdtrieb des hundes beklagen und fragen wo man ANTIJAGDtraining machen kann bzw. wie man dem hund das jagen abgewöhnen kann. :roll: :roll:
 
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Das kann/soll man von mehreren Seiten betrachten.
Aus Sicht der Zucht und Selektion ist der Schaden doch begrenzt, solange von und für Jäger nur die zuchttauglichen Hunde weitergezüchtet werden.
Die nicht jagdlich geführten Hunde spielen ja hierbei keine Rolle weil sie ja ohnehin auf keiner jagdlichen Rasseprüfung auftauchen (zumindest grungdsätzlich).
Aus Sicht der artgerechten Haltung sicher ein Problem. Obwohl auch nicht jeder Hund unter Jägerhänden ein glückliches Leben fristet. Falls dem Hund dadurch tatsächlich ein Schaden entsteht dass er als Jagdhund nicht seinen Anlagen entsprechend Verwendung findet, so müßte die Frage wie @Heiko84 schon sagt auf alle Gebrauchshundrassen erweitert werden.
Für viele Jagdhundrassen ist das sowieso schon gelaufen, verhindern läßt es sich ohnehin nicht da für attraktive Hundebegleitung gutes Geld bezahlt wird und der Verkauf von BGS, Weimaraner, Retrievern usw. an Nichtjäger boomt.
Für mich persönlich stellt sich dann vielmehr die Frage wie man Nichtjägern bei Jagdhundhaltern begegnet. Wie reagiere ich jetzt bei meinen Nachbarn die seit einer Woche einen Weimaranerwelpen haben und mich konkret nach Möglichkeiten zur jagdlichen Ausbildung fragen ! :shock:
Auch wenn sie sich auf meine Gegenfrage "wer macht dann von euch freiwillig den Jagdschein ?" recht amüsiert zeigen, sollte das Ding eigentlich schon insgesamt in diese Richtung laufen. Wer sich einen solchen Hund ins Haus holt, sollte schon recht früh auf dessen mögliche Verhaltensauffälligkeiten hingewiesen werden. Ich kehre ungern vor anderer Leute Türen, die Naivität wie in diesem Fall zwingt mich aber schon zum Nachdenken.
 
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Hallo,

Das ist dass allerbeste, Antijagdtraining fuer Jagdhunde :lol:.

Solche Hunde landen wirklich im Tierheim oder haengen Ihr ganzes Leben lang an der Flexileine.

Gruesse,

Antonio
 
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Terrier31 schrieb:
Hallo,

Das ist dass allerbeste, Antijagdtraining fuer Jagdhunde :lol:.

Solche Hunde landen wirklich im Tierheim oder haengen Ihr ganzes Leben lang an der Flexileine.

Gruesse,

Antonio

DA lies nach. es gibt halt nix was es nicht gibt und geld verdienen lässt sich damit auch noch

beachte auch die auflistung der foren in denen das buch besprochen wurde. :roll:

hier ein großer münsterländer als beispiel

und hier noch eine seite die anti jagd training anbietet und dabei sogar den yorkshire terrier als jagdhund einstuft

und hier nochmal setter
setterhomepage schrieb:
Jeder irische Setter, auch der, der im Turnierhundesport, Agility etc. seine Aufgabe hat, bleibt in seiner Seele ein Jäger, und deswegen sollte jeder Ire sein Anti- Jagd- Training durchlaufen.
 
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Dieses "Antijagdtraining" läßt ja auch erkennen wohin nun weiter domestiziert werden soll. Gewünscht sind nette Dekorstücke mit Verhaltensanpassung bis zum Abkotzen.
Auch wenn hier der Drei-Rehe-im-Jahr-Schießer mit seiner bellenden Jagdwurst als mindestens genauso übel dargestellt wird wie jene Lifestylezyniker besteht da doch ein wesentlicher Unterschied.
Die Jagdwurst hat vieleicht doch einmal im Jahr die Chance den einen Moment glücklich zu sein wenn er eins von den drei besagten Rehen vor den Schützen bringt, oder wenigstens wenn er mal beim Leiternstellen zur kleinen Privatjagd ausbüxt.
In aller Regel wird den Hunden von ihren jagenden Herren aber schon ein wenig mehr geboten. Wer einen Hund auf Prüfung vorbereitet kommt sowieso nicht um seine jagdliche Prägung herum.
 
B

borderfan

Guest
als fleißiger Mitleser und NICHTJÄGER möchte ich auch einen Kommentar zu dieser Thematik abgeben:

Wie gesagt, ich bin Nichtjäger. Ich stamme aus einer "jagenden Familie" und bin von klein auf mit der Jagd und mit Hunden in engem Kontakt gewesen. Den Jagdschein habe ich bislang aus unterschiedlichen Gründen nicht gemacht. Mittlerweile würde ich ihn machen, nur fehlen momentan Geld (Hauskauf) und Zeit (Hauskauf, 19 Monate junger Sohn, teilzeitbeschäftigte Ehefrau).

Wir haben einen Jagdhund, einen Border Terrier, der hier im Forum unberechtigterweise immer schlecht wegkommt.

Ich meine, dass das Thema differenzierter zu betrachten ist. Ein Weimaraner, DK, DD, DJT usw. und auch ein BT gehören grundsätzlich nicht in Nichtjägerhände. Aber eben auch sehr oft nicht in Jägerhände. Ich habe einige kennengelernt und behaupte, meinen Hund besser, auch nichtjagdlich, zu führen als viele Jagdscheininhaber!

Was meiner Ansicht nach entscheidend ist, ist die Tatsache das viele Züchter ein großes Dollarzeichen in den Augen haben und nicht die zweckentsprechende Verwendung eines Jagdhundes, oder aber die Abgabe des Welpen in verantwortungsvolle und kundige Nichtjägerhände.

Insofern trifft die pauschale Aussage "Jagdhunde nur in Jägerhand" meiner Meinung nach nicht zu.

borderfan
 
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@borderfan

Leider hast du (auch) recht. Es gibt einige Jäger, denen würde ich unter keinen Umständen einen Hund anvertrauen....
 
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Hallo zusammen !

Meiner Meinung nach gehören Jagdhunde nur in Jägerhände. Selbstverständlich sollte man Ihnen auch einen gewissen jagdlichen Einsatz bieten können. Es gibt natürlich Jagdhunde, egal welche Rasse, die nicht sehr passioniert sind und deshalb auch für Nicht-Jäger geeignet sein können, die bilden aber meines Erachtens die Ausnahme.

Meinen DL, den ich selbst bis zur VGP ausgebildet habe, hätte ich als nur "Begleithund" nicht haben wollen. Einem hoch passionierten Jagdhund das Jagen völlig abzugewöhnen ist meiner Meinung nach noch schwieriger als die Ausbildung zum brauchbaren Jagdhund und die ist teilweise schon recht anstrengend.

Interessant sind auch Begegnungen mit anderen Hundebesitzern auf Spaziergängen die dann Fragen, ob es nicht schwierig gewesen sei, dem Hund das Jagen abzugewöhnen und die dann als Antwort erhalten "Es ist ein richtiger ausgebildeter Jagdhund, der jagen darf und auch soll".

Diese Antwort verwundert die meisten und das zeigt schon, das die Verbreitung von Jagdhunden in Nicht-Jägerhände sehr groß ist und für viele Hundebesitzer selbstverständlich und normal erscheint. Leider !!!

WaiHei

Wildpferd
 
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Man kann aber als Jäger auch eine ganze Menge ankurbeln, wenn man die Zähne auseinander bekommt. Vor etwa 1,5 Jahren begegnete mir eine Frau mit noch sehr junger BGS-Hündin; dann der übliche Ratsch am Weg. Sie und ihr Mann hatten den verwahrlosten Welpen bei einem Bauern aus dem Zwinger gekauft, weil dieser (Schwarzzüchter) ihn nicht mehr loswurde. Sie waren in der Hundeschule damit, aber Hundl war halt trotzdem nicht ausgelastet. Dann erzählte ich ihr vom Jagdkurs und eben auch von Leuten, die über den Hund zur Jagd gekommen sind. Kürzlich habe ich die Frau wieder getroffen und sie berichtete begeistert, dass ihr Mann sich nach unserem Gespräch zum Jagdkurs angemeldet hatte und inzwischen Jäger ist und den Hund auf Schweiß ausbildet. Darüber habe ich mich z.B. sehr gefreut.

Wieder eine anderen Frau mit BGS-Cocker-Mix habe ich zur Fährtenarbeit geraten und die wusste nicht mal, dass es das gibt! Sie klagte, weil die Hündin nicht schön aufrecht neben ihr läuft, sondern die Nase immer am Boden hat! :?
 
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Mal ehrlich! Wieviele Jäger lasten ihre Hunde wirklich halbwegs aus? Auch wenn ich kein Freund davon bin, Jagdhunde in Nichtjägerhände zu geben, denke ich, dass es so mancher Jagdhund bei agilen Nichtjägern besser hat als bei einem Jäger nur zwischen Kofferraum und Zwinger oder Couch zu pendeln. Und das ist sicher das reale jagdliche Leben der meisten Jagdhunde in D.
 

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