Grundsätzlich sollte jeder Ansatz drucklos erfolgen. Wenn man sich im klaren ist, wie man einen Ton auf einem Plesshorn oder jedem anderen Blechblasinstrument erzeugt funktioniert das auch durch ausreichend Übung. Das eigentliche Instrument sind nämlich die Lippen. Das bereits genannte Buzzing ist die tatsächliche Erzeugung des Tons. Das Mundstück hilft dir lediglich den durch die Schwingung der Lippen erzeugten Ton zu Zentrieren und bildet den Übergang in den Klangkörper (Trompete, Plesshorn etc) wo der Ton sein Volumen und die Klangfarbe erhält.
Das Ganze funktioniert nur mit vernünftiger Bauchatmung, durch die eine konstante "Luftsäule" gehalten werden kann. Die enstehende Spannung am Bauch, besser gesagt am Zwerchfell ist die sogenannte Stütze. Der Weg der Luft nach außen wird nur durch die Zunge versperrt. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder mit dem vorderen Zungenrücken am Gaumen (nach Burba, Brass Master Class) oder Klassisch mit der Zungenspitze hinter den Schneidezähnen im Oberkiefer. Die Tonhöhe wird bestimmt in dem man die Lippen kräftiger (hohe Töne) oder lockerer (tiefe Töne) aufeinander Drückt. Mit dem Anstoßen (den Weg der Luft mit der Zunge freimachen) kann man die Tonhöhe auch noch zusätzlich in die gewollte Richtung lenken. "TO" für tiefe Töne, "TA" für normale Töne und "TI" für die hohen Töne. Wer das mal ausspricht und sich oberhalb des Kehlkopfes an den Hals fasst wird die Raum- und somit Volumenveränderung des Rachens fühlen können.
Soweit erstmal zu den Grundlagen bevor man überhaupt ein Instrument braucht. Das Drucklose spielen übt man am Besten auf dem Instrument selbst.
Dazu braucht man eigentlich beim Fürst-Pless-Horn einen Kochlöffel oder eine Schnur oder noch einfacher die Hand. Das Horn wird so vor dem Mund gehalten, dass es nur durch das Eigengewicht gerade ist, sprich den Löffelstiel oder die Hand einfach durchstecken ohne festzuhalten. Alternativ kann man das Horn auch mit einer Schnur aufhängen. Dann fängt man an zu "buzzen" und nähert sich mit den Lippen dem Mundstück bis man es berührt, dabei sollte jetzt der gewohnte Ton entstehen. Drückt man zu doll rutscht das Instrument weg und man ist automatisch gezwungen die Tonhöhe über die Lippenspannung zu regeln und nicht über den Druck gegen das Mundstück. Denn wer mit Druck gegen das Instrument spielt versaut sich ganz schnell die neu gerichteten Beisserchen wieder.
Hoffentlich war das jetzt nicht zu viel. Wenn Bedarf besteht kann ich gerne ein paar Bilder zu Atemübungen für die Korrekte Bauchatmung einstellen.