Jagdgesetznovelle Baden-Württemberg

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Der Beteiligungsprozess ist abgeschlossen, der LJV hat´s verschlafen und versucht nun mit halbherzigen Aktionen sein Gesicht zu wahren, am Gesetzentwurf ist damit nichts mehr zu ändern. Die einzige Hoffnung und Chance die wir noch haben: Das bei der Abstimmung die CDU, die FDP und ein paar jagende SPDler das Ding kippen. DA müsste der LJV jetzt ansetzen, es ist seine und unsere letzte Chance!

Markus

Klingt ja gerade, als ob der Untergang des Abendlandes drohte, wenn die fünf Hundeabschüsse pro Jahr (laut Aussage LJV) und die ausbreitung des RoWis nicht möglich wäre. Ich halte das für sehr übertrieben, Markus.
Hoffnung auf jagende Sozialdemokraten zu setzen wäre mutig, denn es gibt keine. Die SPD hat sich insgesamt nur mit wenig Leidenschaft und/oder Interesse um die Novellierung gekümmert, ich denke, das bleibt politisch ein "grünes Thema". Und was CDU und FDP angeht: die sind - leider - derzeit unrelevant.

Aber schläfrig war der LJV nicht, er hat für seine Ziele gekämpft und setzt eben nun darauf, in der Phase, in der im Minimerium der Entwurf geschrieben wird, Einfluß zu nehmen. Das halte ich für normal, das machen die anderen Verbände auch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
In der letzten UJ vom Juli wird im Rahmen eines Berichts über ein von einer örtlichen Jägerschaft betriebenes und auch für nicht jagdlich nutzbare Tierarten hoch wertvolles Rebhuhn- Niederwildprojekt ein NABU-Mitarbeiter zitiert der sagt, "bei den vielen frei streunenden Katzen und ohne Prädatorenbejagung wäre der gesamte Bodenbrüterschutz doch für die Katz (sic!)".

Das ist den baden-württembergischen Urbanökologen und dumpf mit ihren Bäuchen denkenden Tier- und Umweltschützern natürlich schnurzpiepegal. Sollen die Katzen doch fressen was sie mögen und dabei ein paar weitere, hier früher heimische Arten zum Verschwinden bringen, das ist doch nur tiergerecht.

Nur mal so als Gedankenexperiment: Würden verwilderte Hauskatzen Wölfe oder Luchse fressen, das Geschrei der Grünen wäre groß und die Behauptung, die Jäger schössen aus purem Eigennutz zuwenig Katzen wäre allgegenwärtig.
 
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Rotwildmanagement ist nur grossflächeig und abgestimmt möglich. Die Jagd sollte dabei aber die aktive Rolle übernehmen, es wäre nämlich ziemlich dämlich, sich das aus der Hand nehmen zu lassen.
Das Rotwild (und der Wolf) sind viel zu schade, um sie den Naturverschlimmbesserungsverbänden zum Betteln um Spenden zu überlassen.

Leider wird es in BaWü so kommen.
Mit Verabschiedung des Nationalparkgesetzes wird das Rotwild über weite Teile seines Lebensraumes in den Dienst der Naturverschlimmbesserungsverbände gestellt :sad:
Die Jagd wird da nur eine untergeordnete Rolle spielen.
 
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In der letzten UJ vom Juli wird im Rahmen eines Berichts über ein von einer örtlichen Jägerschaft betriebenes und auch für nicht jagdlich nutzbare Tierarten hoch wertvolles Rebhuhn- Niederwildprojekt ein NABU-Mitarbeiter zitiert der sagt, "bei den vielen frei streunenden Katzen und ohne Prädatorenbejagung wäre der gesamte Bodenbrüterschutz doch für die Katz (sic!)".

Das ist den baden-württembergischen Urbanökologen und dumpf mit ihren Bäuchen denkenden Tier- und Umweltschützern natürlich schnurzpiepegal. Sollen die Katzen doch fressen was sie mögen und dabei ein paar weitere, hier früher heimische Arten zum Verschwinden bringen, das ist doch nur tiergerecht.

Nur mal so als Gedankenexperiment: Würden verwilderte Hauskatzen Wölfe oder Luchse fressen, das Geschrei der Grünen wäre groß und die Behauptung, die Jäger schössen aus purem Eigennutz zuwenig Katzen wäre allgegenwärtig.

Ich gebe Dir in dem Fall Recht, in dem sich ein JAB ganzheitlich um die Erhaltung von Bodenbrütern kümmert. Ob der Abschuss immer die glücklichste Lösung ist, auch und gerade, um die Akzeptanz der Jägerei nicht zu beschädigen.
Aber einfach nur so konzeptfrei eine Katze zu beschießen, die einem im Revier entgegenläuft, das halte ich für falsch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Ja, es ist halt immer die Frage wie man's und was man auch sonst noch macht zu diesem Thema. Allerdings sollten unsere Verbände für den Erhalt auch dieser Option kämpfen, auch weil sich sonst die Jagdgegner ein anderes Thema raussuchen, wo sie was verbieten können.
 
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Klingt ja gerade, als ob der Untergang des Abendlandes drohte, wenn die fünf Hundeabschüsse pro Jahr
Du hast eben nicht verstanden, dass es überhaupt nicht auf die extrem seltenen Fälle von tatsächlichen Abschüssen ankommt, sondern auf die disziplinierende Wirkung gegenüber verantwortungslosen Hunde- und Katzen-Eigentümern der MÖGLICHKEIT dazu .
 

Fex

Moderator
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Salamitaktik... Wer glaubt, die Jagdgegner und die entsprechenden Verbände würden sich zufrieden geben, wenn die Novelle durchkommt, täuscht sich. Eines nach dem anderen wird in frage gestellt, jedes Jahr ein bisschen mehr, und jeden Meter Boden, den wir preisgeben, und sei er auch noch so staubig und trocken, bringt uns näher an den Abgrund. Es geht doch nicht um Fakten es geht um Ideologie.

Schade eigentlich dass Katzen keine Knospen beißen .....





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Ich gebe Dir in dem Fall Recht, in dem sich ein JAB ganzheitlich um die Erhaltung von Bodenbrütern kümmert. Ob der Abschuss immer die glücklichste Lösung ist, auch und gerade, um die Akzeptanz der Jägerei nicht zu beschädigen.
Aber einfach nur so konzeptfrei eine Katze zu beschießen, die einem im Revier entgegenläuft, das halte ich für falsch.

Moin OVS,

was heißt nun wieder konzeptfrei ? Sollen jetzt auch für verwilderte Stubentiger Managementpläne erstellt werden ?
Leider Gottes wird sicherlich zu oft auf Katzen bei ca. 199 Metern hingelangt ( wenn auch diese Individuen ihren negativen Einfluß haben und dort zwingend ein Umdenken der Halter herbeigeführt werden muß. Stichwort: Nächtliche Sperrstunde !) Und diese "Kameraden" haben sicherlich ihren Anteil an diesen unseligen
Diskussionen. Wenn sich allerdings bei uns fernab jeglicher Wohnbebauung offensichtlich verwilderte Katzen aufhalten, erscheint mir die finale Lösung, die einzig sinnvolle Maßnahme. Was sind denn die Alternativen ? Fangjagd ? Wer soll flächendeckend diese bei den bestehenden Auflagen denn betreiben ? Und dann die Abgabe an unsere Freunde vom Tierschutz, wo zu Lasten der Allgemeinheit und Freude der Tierärzte die Tiere durchgeimpft, kastriert und am Besten wieder ausgesetzt werden. Nein. Solch unseligen Diskussionen werden nur in dekadenten Gesellschaften geführt, wo Tiere teilweise schon einen höheren Stellenwert als Kinder besitzen.

Und es wird natürlich auch wieder mit zweierlei Mas gemessen. Die durch verschiedene Untersuchungen nachgewiesen verheerende Wirkung von Katzen wird negiert. Und da geht es nicht nur um Bodenbrüter und Häschen sondern auch um Amphibien etc. ! Und dann brauchen wir uns auch nicht ernsthaft mit der ach so hoch aufgehängten Biodiversität beschäftigen.

Schöne Grüße aus dem sonnigen Norden.

Gruß
BW
 
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@OVS: Der Hunde- und Katzen-Abschuss ist doch pillepalle, schau mal genau was da noch alles geplant ist:

- generelles Baujagdverbot (auch Kunstbaue, auch zur Hundeausbildung und -Prüfung!)
- genelles Fallenjagdverbot
- generelles Fütterungsverbot
- Verbot des Schießens auf Vögel wenn weitere Vögel in der Nähe sind und damit verletzt werden könnten (damit also indirekt Verbot der Enten- und Krähenjagd!)
- Verbot der Hundeausbildung am lebenden Wild (lebende Ente, Schwarzwildgatter,...)
- Möglichkeit der Pachtverträge mit 1 Jahr Laufzeit
- Kurzfristige Kündigung der Pachtverträge ohne Angabe von Gründen
- Jagdzeit für Rehbock bis 15. Januar
- Wildschadensersatzpflicht auch für Streuobstwiesen
- Abschaffung des Kreisjagdamtes als Kollegialbehörde, die Entscheidungen werden zukünftig von einem Vertreter des Forstes und einem Umweltschützer getroffen, private Waldbesitzer, Landwirte und Jäger haben kein Stimmrecht mehr


Markus
 
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Wer soll flächendeckend diese bei den bestehenden Auflagen denn betreiben ? Und dann die Abgabe an unsere Freunde vom Tierschutz, wo zu Lasten der Allgemeinheit und Freude der Tierärzte die Tiere durchgeimpft, kastriert und am Besten wieder ausgesetzt werden. Nein. Solch unseligen Diskussionen werden nur in dekadenten Gesellschaften geführt, wo Tiere teilweise schon einen höheren Stellenwert als Kinder besitzen.


Gruß
BW

Ich finde solche Diskussionen keineswegs dekadent, sondern eher die logische Kosequenz aus den Ansprüchen der Gesellschaft an Tierschutz und Naturschutz.
Wo bitte steht die klare gesetzliche Verpflichtung zum Töten von wildernden HAustieren ? Das Jagdgesetz berechtigt allenfalls dazu, nirgends ist dies als gesellschaftlicher Auftrag formuliert.
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen weshalb sich die öffentlichen Vertreter der Jagd diesen Schuh anziehen,
während sich die Jagdabschaffer in den Reihen der NAturschutzverbände hinter deren Rücken auf die Schenkel klopfen und die desinteressierte Gesellschaft das Problem einfach von sich schiebt.
Ein kluger Jagdverband hätte das Problem öffentlich als Skandal vorgetragen und gleichzeitig die bisherige alleinige Verantwortung an die Gesellschaft zurückgegeben.
 
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Ich finde solche Diskussionen keineswegs dekadent, sondern eher die logische Kosequenz aus den Ansprüchen der Gesellschaft an Tierschutz und Naturschutz.
Wo bitte steht die klare gesetzliche Verpflichtung zum Töten von wildernden HAustieren ? Das Jagdgesetz berechtigt allenfalls dazu, nirgends ist dies als gesellschaftlicher Auftrag formuliert.
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen weshalb sich die öffentlichen Vertreter der Jagd diesen Schuh anziehen,
während sich die Jagdabschaffer in den Reihen der NAturschutzverbände hinter deren Rücken auf die Schenkel klopfen und die desinteressierte Gesellschaft das Problem einfach von sich schiebt.
Ein kluger Jagdverband hätte das Problem öffentlich als Skandal vorgetragen und gleichzeitig die bisherige alleinige Verantwortung an die Gesellschaft zurückgegeben.

@Silo

Aber was sind denn das für Ansprüche dieser Gesellschaft, die es seit Jahrzehnten zuläßt, daß zu tausenden Haustiere verwildern ? Tierschutzgerecht ? Wenn Hunde unkontrolliert in den Revieren herumströmern und hetzen ? Tierschutzgerecht ? Wenn eh schon bedrohte Arten dadurch weiteren Druck ausgesetzt werden und die Bestände gegen null tendieren ? Naturschutzgerecht ? Und was hilft die Skandalisierung, wenn schon nach kurzer Diskussion alles beim Alten bleibt ?

Verpflichtet uns nicht der Hegeauftrag, einen an den Lebensraum angepaßten Wildbestand zu erhalten oder wiederherzustellen ? Und ist damit bei den offensichtlichen Schäden, die durch wildernde Haustiere angerichtet werden, nicht auch ein Auftrag abzuleiten ?

Um nicht falsch verstanden zu werden, ich habe schon manche Katze pardoniert, die mit Sicherheit verwildert war, weil es immer wieder eine Überwindung für mich bedeutet. Nur welche Alternative bleibt denn, um dieses "Problem" zu lösen und von wem ?

@OVS
Haubentaucher malt ja ein recht düsteres Bild von der Novellierung. Ich kann mich noch entsinnen, daß Minister ? Bonde davon sprach, sich nicht an den ökologisch,
ideologischen Ansätzen anderer Rot/Grüner Landesregierungen orientieren zu wollen. Entspricht der von Haubentaucher aufgeführte Katalog, den zu erwartenden Inhalten des Entwurfes ?

GRUß
BW
 
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@Silo

Aber was sind denn das für Ansprüche dieser Gesellschaft, die es seit Jahrzehnten zuläßt, daß zu tausenden Haustiere verwildern ? Tierschutzgerecht ? Wenn Hunde unkontrolliert in den Revieren herumströmern und hetzen ? Tierschutzgerecht ? Wenn eh schon bedrohte Arten dadurch weiteren Druck ausgesetzt werden und die Bestände gegen null tendieren ? Naturschutzgerecht ? Und was hilft die Skandalisierung, wenn schon nach kurzer Diskussion alles beim Alten bleibt ?

Verpflichtet uns nicht der Hegeauftrag, einen an den Lebensraum angepaßten Wildbestand zu erhalten oder wiederherzustellen ? Und ist damit bei den offensichtlichen Schäden, die durch wildernde Haustiere angerichtet werden, nicht auch ein Auftrag abzuleiten ?

Um nicht falsch verstanden zu werden, ich habe schon manche Katze pardoniert, die mit Sicherheit verwildert war, weil es immer wieder eine Überwindung für mich bedeutet. Nur welche Alternative bleibt denn, um dieses "Problem" zu lösen und von wem ?


GRUß
BW

Du erkennst den Widerspruch dieser Ansprüche aber du unterstützt (ohne böse Absicht) die Doppelmoral der Gesellschaft wenn du dir die Lösung des Problems auflädst, welche in Wahrheit eine Sysiphosaufgabe ist. Und du machst dich zum Handlanger der öffentlichen Verantwortungslosigkeit wenn du dich dazu verpflichtet fühlst.
Ich verurteile nicht deinen Anspruch geeignete Lebensräume fürs Wild zu erhalten und diese zu schützen. Wir erweisen uns aber einen Bärendienst, wenn wir den von der Konsumgesellschaft produzierten Konflikt durch verwahrloste und unbeaufsichtigte Haustiere in stillem Gehorsam beseitigen wollen.
Das ist nicht Aufgabe der Jagd, dafür muss die Allgemeinheit eine Lösung finden. Der Lebendfang könnte eine Aufgabe für die Jägerschaft sein, in Zusammenarbeit mit dem Tierschutz, als freiwillige Dienstleistung und Beitrag zum Artenschutz.
 
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Moin!

Es ist doch leider überall so, dass die Beseitigung von Problemen nur von denen vorangetragen wird, denen eine Lösung am Herzen liegt. Der Gesellschaft deshalb die Lösung des Haustierproblems zu übertragen wird das Problem nicht lösen. Was allerdings nicht heissen soll, dass man "der Gesellschaft" das Problem nicht immer wieder vorhalten muss. Allerdings dient das unterm Strich dann eher der eigenen Rechtfertigung (aller echten Naturschützer) wenn man eben im Bodenbrütergebiet eine prädationsminimierende Zone einrichtet.

Viele Grüße

Joe
 

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