Mal wieder zurück zu "Jagderlebnissen"
Ein Katze absichtlich zu überfahren ist kein "Jagd"-Erlebnis sondern eine Sauerei. Es wurde darüber schon genug gepostet.
Wenn DAS ein Jagderlebnis sein sollte, dann ist das überfahren eines Igels in einer 30er-Zone auch eines. Wo ich wohne werden regelmäßig Stacheltiere überfahren, was bei der langsamen Laufart der Igel und bei langsamer Fahrweise in aller Regel zu verhindern ist.
Ob es Zufall, Glück oder sonst was war, noch kein Tier überfahren zu haben, will ich mal nicht weiterkommentieren. Das einzige Mal war, als mir in der (Jagd-) Ortschaft eine Katze vors Auto lief. Als ich das schwerverletzte Tier mit der KW tötete, kam von niemand eine Reaktion. Ein Jagd-Erlebnis war das keines.
Und wenn es die Verkehrssituation zulässt, halte ich an und töte den Vogel, der mir gegen das Auto geflogen ist und zappelnd auf der Straße liegt.
Ich würde mich aber nicht dabei aus lauter Tierliebe überfahren lassen, wie das vor einiger Zeit bei einer Filmschauspielerin der Fall war.
Wer lang genug auf die Jagd geht und sein Tun zu reflektiertieren in der Lage ist, muss oder kann bei sich anfangen. Er findet sicher den einen oder anderen Vorfall, der zum Kotzen war. Nur wer zu solcher Einsicht fähig ist, vermeidet derlei Wiederholungen. 8)
Wer z.B. erst NACH einem schlechten Schuss zur Einsicht kommt, VORHER nicht alles getan zu haben um sich nichts vorwerfen zu müssen, hat (wenn er waidgerecht sein will) gelegentlich auch so ein Kotzgefühl.
Keiner ist frei von Nachlässigkeit, Neid, Gier oder Schlamperei. Es sollte aber so unter Kontrolle gehalten werden, dass die "Bilanz" halbwegs positiv ausfällt und man sich beim Blick in den Spiegel nicht selbst anspuckt.
Ob man sein Innenleben offenlegen will und sich seelisch offenbart, ist die Angelegenheit jedes Einzelnen, auch was der Grund dafür ist. Jagdlich (um wieder beim Thema zu bleiben) ist Stolz weitverbreitet. Man zeigt z.B. mit Stolz eine kapitale Trophäe, vergisst aber dabei, dass die jagdliche Leistung eigentlich recht gering war um diese zu "erbeuten". Einen kapitalen Hirschen auf 80 m von der Kanzel aus totzuschießen (pardon, zu erlegen) ist nüchtern betrachtet leichter, als auf 100 m ein Kitz oder einen Fuchs eine "saubere Kugel anzutragen). Nur mal so in den Raum gestellt.
Waidheil und fette Beute