eichenlaub80 schrieb:
.......... habe mit 19 meinen Schein gemacht, jetzt bin ich 32.........
Nun habe ich im Laufe der Jahre allerdings eine Veränderung in mir wahrgenommen. Wenn ich vor wenigen Jahren noch voller Jagdfieber war, die Passion wirklich exzessiv ausgeübt habe, kommen mittlerweile auch vermehrt andere Empfindungen in mir hoch. Mitgefühl mit dem Geschöpf, die Bewusstheit ein Leben zu nehmen tritt verstärkt auf.
....................
Hallo Zusammen,
ich, als Jungjäger, finde dieses Thema super interessant. Ich kenne so einige "Alte (jagd)hasen", die auf meine ähnlich lautende Frage, sehr unterschiedlich reagier(t)en. Alle haben irgendwie eine Veränderung erfahren. Die einen haben noch heute Jagdfieber, sind völlig unruhig vorm Schuss, andere machen auf mich mehr den Eindruck, Hauptsache zum Schuss kommen und und und.
Bei mir ist es so, dass ich immer Respekt und Ehrfurcht vor der Kreatur hatte, auch als nochnicht Jäger und ich hoffe, dass es auch immer so bleiben wird. So ist der Brauch des "letzten Bissen", wenn man es mit Herz macht, auch ein Stück weit eine Ehrerbietung. Man möge mich auch als Wattebauschjäger bezeichnen, aber für mich ist es ein gutes Gefühl, wenn ich mich nach dem Schuss bei der Kreatur entschuldige und ich breche mir deshalb keine Zacke aus der Krone. Nur muss das natürlich jeder für sich selbst so halten wie er mag.
Um auf Deine Situation zu kommen, eichenlaub80, so entschulige bitte meine Einschätzung/Meinung (bin ja noch neu hier), aber ich denke, das liegt an der Entwicklung eines Menschen, am Erwachsen-Werden. Mit dem Alter, so habe ich es für mich erfahren, denkt man auch anders über DAS LEBEN nach, so kann es einem zumindest ergehen. Ich erlebe das mehr oder weniger jeden Tag im Zusammenhang mit meinen Kindern. Ich hab früher im Kindesalter auch Mist gemacht und bin z. B. auf jeden Baum und alles mögliche geklettert. Je höher, je besser. Wenn ich meine Kinder heute irgendwo klettern sehe, möchte ich sie am liebsten im Zimmer einsperren, weil ich Angst habe, ihnen könnte etwas passieren. Oder ein anderes Beispiel, ich habe mit dem Alter zunehmend Höhenangst bekommen und ich denke, das der Grund ist, dass ich weiß das ich Verantwortung habe und nicht mehr so leichtsinnig wie früher sein kann. In meinem Unterbewusst sein sagt etwas: "STOP, bedenke was alles passieren kann und was ist wenn Du Deiner Verantwortung nicht mehr so gerecht werden kannst."
Ich denke, als 19jähriger geht man mit einem sportlichen Ehrgeiz an die Sache, da kann der Bock nicht weit genug weg stehen. Mit 32, evtl mit Familie, mit Verantwortung, kann sich das ändern, und man wartet z. B. lieber, bis der Bock auf 50 m ran kommt, damit man nach sicherem Ansprechen auch einen sicheren Schuss anbringen kann. Man denkt halt anders über die Situation nach.
Vielleicht irre ich mich aber auch mit meiner Annahme, vielleicht ist es was ganz anderes bei Dir, es ist halt nur eine Meinung, eine Möglichkeit.
weiterhin
VIEL