Jagd im Staatsforst

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Nachteil: Ich bin nur Jagdausübungsberechtigter. Will heissen bin kein Jagdschutzberechtigter und darf als Jagdausübungsberechtigter keine Freunde mit zur Jagd nehmen. Ausnahme Drückjagden. Dort ist jede Büchse willkommen.

Vorteil: Billiger als Pacht, KEIN WILDSCHADEN muss bezahlt werden, Material egal ob Kirr- oder Baumaterial muss gekauft werden sondern wird gestellt, ein Metzger nimmt jedes Reh ab und ich muss mich nicht um die vermarktung kümmern wenn ich nicht will, ....

Das sind so die für mich wichtigsten Dinge
 

IMI

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Schlawiener, wie handhabst Du es, wenn Du Reh, oder Sau behalten willst - was musst Du zahlen?
 
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Wenn ich das Wild in die Wildkammer hänge kommt ein Zettel an das Wild.
Daten wie wo es erlegt wurde, Gewicht blabla und was mit dem Wild
geschehen soll. Ich schreibe Verwertung Forstbetrieb und ab gehts zum Metzger. Wenn ich Eigenbedarf draufkritzel gehörrt das Wild mir.

Ich verwerte im Jahr so um die 5 Rehe selbst. Gewogen wird mit Haupt Kilo 5 Euro. Der Kopf wird aber großzügig abgezogen und auch beim Wiegen wird nicht sooo genau hingeschaut. Ich könnte mich nicht beschweren.
 
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IMI schrieb:
Schlawiener, wie handhabst Du es, wenn Du Reh, oder Sau behalten willst - was musst Du zahlen?

Ich mach das ja nur schon so 25 Jahre, das Jagen als Pirschbezirkler beim Forst (jetzt bayr. Staatsforsten).
Es ist wie schon geschrieben, jagen mit sehr viel Freiheit und Freude. Von Mai bis Januar kann ich raus wann ich will und wie ich will (in meinem Pirschbezirk halt), nicht anmelden, nicht abmelden, nur sagen, wenn man was in die Wildkammer gehängt hat.
Im Rahmen des Abschußplanes darf ich erlegen was mir vor die Büchse kommt. Auch beste Rehböcke kosten nichts extra. Lediglich beim Rotwild ist mit kostenfrei nach Spiesser Schluß.
Wenn ich selbsterlegtes (auch anderes, was halt in der Wildkammer hängt) wild kaufen will, zahl ich den Wildhändlerpreis mit knapp 10% Aufschlag.
Ein 15kg Reh z.B. kostet mich 53.-€, für das 60 kg Hirscherl hab ich 180.-€ bezahlt. Ist doch akzeptabel, oder?
Ich hab hier noch eine Preisliste aus einem Gebirgsforstamt. Dort kostet der Abschuß eines Bockes bis 250g 150.-€ , darüber 300.-€. Ist für jemand ohne weitere Jagdmöglichkeit doch erschwinglich finde ich.
 
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Das klingt alles schon mal sehr interessant!

Ich denk ich werd mich dann mal bei mir in der Gegend schlau machen wies so aussieht mit Pirschbezirk oder Einzelabschuss.

Muss aber auch finanziell im Rahmen bleiben und da siehts die nächsten 1 1/2 Jahre bei mir erstmal schlecht aus!

WMH allen ob im Pirschbezirk oder Pacht.
 
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Bei uns in Schleswig-Holstein sind selbst die Pirschbezirke bzw. Reviere im Landesforst komplett vergeben. Ich hoffe nächstes Jahr einen zu bekommen.
Einzelabschüsse und Jagdwochenenden werden aber ständig angeboten.

Zum Glück darf ich ab und an bei einem Freund mitgehen, besser als nichts, aber auf Dauer wäre was "eigenes" schon schöner, nicht so abhängig sein :roll:
 
A

anonym

Guest
Du kannst zum Staat gehen.

Da wird man dich irgendwo hin setzen, du legst weisungsgemäß den erstbesten Bock um, den du siehst, und das wars dann.
Lerneffekt Null
Jagdpraxis Null
Anspruch Null.

Oder du gehst zu einem Privaten und siehst in einer Woche mehr Böcke als im staatl. Jagdbordell in einem ganzen Jahr. Die Kosten sind so ziemlich die Gleichen.

Der jagdethische Anspruch der Landesforstverwaltungen strebt nicht gegen null, der ist schon im negativen Bereich angekommen.
 
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pudlich schrieb:
Oder du gehst zu einem Privaten und siehst in einer Woche mehr Böcke als im staatl. Jagdbordell in einem ganzen Jahr. Die Kosten sind so ziemlich die Gleichen.

Der jagdethische Anspruch der Landesforstverwaltungen strebt nicht

Ich wollte ja nur mal gefragt haben. Das es bei einem privaten besser ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
Leider ist es in meiner Situation so, dass ich jetzt seit 6 Jahren MITGEHE und ich schon so einiges an Rot-,Muffel-,Schwarz-und Niederwild gesehen habe. Leider ist es mir dabei nicht möglich, jetzt wo ich den Jagdschein 1 1/2 Jahre habe in den Revieren auch als aktiver Jäger unter zu kommen.
In seinem Revier jagt ja jeder gern für sich. Wäre bei mir doch auch nicht anders.

Da ich aber Jäger bin und ich den JS mit voller Überzeugung fürs Waidwerk gemacht habe, tät ich schon gern mehr als regelmäßig Schießstand & -kino zu besuchen.
Daher das Interesse an der Staatsjagd, welches auch bei uns wohl nicht die eleganteste und lernergiebigste Lösung ist.

WMH
 

steve

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@ Logiophob: Mach Dir keinen Stress. Wenn man keine Jagdgelegenheit hat ist eine Möglichkeit bei den Landesforsten sicherlich besser als nichts. Mir selbst gefällt auch vieles nicht, was dort in jagdlicher Hinsicht läuft. Aber ich denke es ist wie überall, man wird auch dort nicht gezwungen seine jagdlichen Ansichten mit Überweisung des Betrags x an den Nagel zu hängen. Und auch beim Staat gibt es Verhältniosse mit Leuten mit denen man gut kann und andernsorts wiederrum eine Belegschaft die man sich ohne Probleme erspart. Will sagen: Auch bei "Staatens" macht das Umfeld viel aus.

Was man dort in der Regel für sich herausfiltern kann sind vor allem solche Dinge wie Sicherheit bei der Jagd, Wildbretbehandlung und Organisation. Ob man auch hinsichtlich Wildbiologie und Jagdpraxis etwas lernen kann hängt von demjenigen ab, der einem vor Ort begegnet. Hat man viel Glück, dann erwischt man einen richtigen Kenner...mit viel Pech jemanden den erst das Forststudium zum Jagdschein gezwungen hat. Mein Fazit: Jagen beim Staatsforst - wie immer bei der Jagd eine Frage der Wesensfestigkeit. :wink:

Wh

Steve
 
A

anonym

Guest
Da stellt sich natürlich auch die Frage, was man will.

Ein Pirschbezirk vor der Tür bietet permanente Jagmöglichkeit, ist aber schwierig zu bekommen und auch meiste eben recht unergiebig.
Alternativen dazu sind Wochenendjagd mit längerer Anfahrt oder u.U. sogar intensivste Jagd, die aber nur mit Urlaub und langer Anfahrt verbunden.

Ich habe hier in unmittelbarer Nähe zwei sehr große Privatforstbetriebe, die kleine Liegenschaften mit Jagdgelegenheit vermietet haben, einmal in Form eines festen Pirschbezirkes, einmal in Form eines freien Begehungsrechtes.

Der Pächter des Pirschbezirkes kommt alle 14 Tage übers Wochenende, fährt hin und zurück etwa 800 Kilometer und zahlt jährlich rund 6000 Euro, hat aber ein sehr schönes Jagdhäuschen mit Wildkammer und allem drum und dran dazu und schießt rund 20 Stück Schalenwild (DW,SW,Rehw.) jährlich.

Zu dem freien Begehungsrecht gehört ein sehr komfortables Ferienhaus, das Revier ist rund 700 ha groß, es werden jährlich die besten Hirsche der Region geschossen. Die Übernachtung kostet incl. Jagdgelegenheit 80.-, Rehbock rund 200.- bis 300, Hirsche fangen mit 500.- an, Sauen kosten nix.
Meistens ist das Haus fest gebucht, die Gäste ( zwei Einzeljäger, zwei jagende Ehepaare) kommen schon seit vielen Jahren, zwei aus dem südwestlichen NRW mit rund 500 Kilometer Anfahrt.

Eine weitere Möglichkeit, die viele NRW`ler unter dem Druck niederländischer Preistreiber nutzen, ist ein Begehungsrecht in einer unserer vielen Eigenjagden in der Heide. Die kosten bei uns zwischen 1000 und X Euro, bieten nicht nur regelmäßige Freigabe auf Rot- oder Damwild, nicht nur eine erheblich höhere Wilddichte, sie haben vor allem den Charme, völlig wildschadenfrei zu sein, man schläft also erheblich ruhiger, denn wer heutzutage im Hinblick auf Biogas und KUW noch einen langfristigen Pachtvertrag unterschreibt, muß u.U.mit bösen Überraschungen in den Folgejahren rechnen

Es muß also nicht immer der Bock beim Staat sein.
 
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pudlich schrieb:
Ein Pirschbezirk vor der Tür bietet permanente Jagmöglichkeit, ist aber schwierig zu bekommen und auch meiste eben recht unergiebig.

Kann man so pauschal nicht sagen, ich bin hier seit 3 Monaten im neuen Pirschbezirk. Habe mir rund 6 Wochen das Revier und die Sitze angeschaut und ein Paar Sprossen ausgewechselt. Seit 6 Wochen sitze ich raus und habe bereits 5 Rehe und einen Fuchs erlegt.

Für den Anfang ist es freilich hilfreich in einer Gruppe zu jagen, da kann einem auch einer beim Aufbrechen helfen.

Gibt es bei euch auch Hegeringe oder Kreisjägervereinigungen wo du mal anfragen könntest?
 
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Ich gehe seit Jahren in den Staatsforst - 300 Euro für die Maibockjagd, dananch darf man aber auch gerne wieder kommen. Einladungen zur Drückjagd gibts natürlich auch.

Mir reicht das an Jagdmöglichkeit - mehr kann ich neben Familie und Karriere nicht unterbringen. Einen eigen Pirschbezirk oder gar eine ganzes Revier könnte ich vom Zeitaufwand nicht beherrschen.

Betreuung ist in dem Forst hervorragend, selbst Jungjäger die ihren ersten Bock schießen möchten, wir mit ausführlichen Tipps geholfen. Das ganze ohne Polemik.

Ich halte diese Art der Jagdmöglichkeit für eine tolle Einrichtung. Ähnliche Angebote hält auch der Hessenforst bereit. Schreib einfach an die umliegenden Forstämter einen kurzen Brief mit der Bitte um Jagdangebote. Dann kommen die Angebote.
 
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Nur ein Hinweis: Jagdausübungsberechtigter bist Du als Inhaber eines Begehungsscheines eben nicht, sondern Jagdgast.
Wir handhaben die Gästemitbringklausel großzügig, wollen nur vermeiden, dass Böcke vom Begehungsscheininhaber "verkauft" werden.
Jagdschutzberechtigt bist Du als Jagdgast nicht, aber was bedeutet das in der Praxis? Willst Du Katzen und Hunde verschießen und Deinen Ruf dafür riskieren (und den der anderen Jäger auch?). Leute mit freilaufenden und jagenden Hunden darauf anzusprechen darfst du auch als Jagdgast.

Wir stellen immer mehr um auf das BGS-Modell - 4500 Hektar von 6000 Hektar werden schon so bejagt, in fünf Jahren werden es zwischen 5000 und 5300 Hektar sein. da es Jäger gibt, die schon seit 50 Jahren mit dabei sind, kann es bei uns also nicht so schlimm sein...
 
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Ich möchte mich in aller Deutlichkeit gegen die Verunglimpfung der Förster aussprechen!

Ich wollte in keinem der privat verpachteten Revier jagen, die ich hier so sehe.

Bei der Regiejagd entsprechen wenigstens die Einrichtungen der UVV, bei der Drückjagd tragen ALLE Teilnehmer Signaljacken, und Schießkinobesuch ist nachzuweisen. Die Abschusspläne sind amtlich und auch echt. Gekirrt wird streng nach Vorschrift. Gäste sind nach Voranmeldung willkommen, ansonsten herrscht "freie Büchse". Die Strecken sind nachhaltig(!) sehr hoch.

Wenn ich dann über die Reviergrenzen schaue - ohje.

HG

K
 

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