Re: Jäger fordern messbare Kriterien für Wirksamkeit von Jag
Wenn ich diesen Thread überfliege, habe ich den Eindruck, dass einige ihren Verstand an der Ideologie-Theke abgegeben haben.
Das gilt sowohl für die Bleifanatiker als auch für die Kupfer-allein Fraktion.
Vorausgeschickt: Ich möchte mir auch nicht vorschreiben lassen, mit was ich schieße, aber wenn ich hier einige Argumente lese, sind das doch eher Rohrkrepierer.
Unsere Evolution ist so verlaufen, dass wir einige Stoffe brauchen, andere nutzen und weitere wenigstens ertragen können, z.T mit engen Toleranzen.
Selen ist lebenswichtig, etwas zuviel ist tödlich. -Wahrscheinlich brauchen wir auch geringe Mengen an Arsen. Was nützlich für uns ist, ergibt sich aus der jeweiligen Entwicklung: Bei uns halten wir Schafe und Rinder nebeneinander, doch haben sie einen höchst unterschiedlichen Kupferbedarf (Rinder sehr viel mehr), da ihre Entwicklung sich in Gebieten mit unterschiedlichen Mineralangeboten abgespielt hat. Offenbar können wir das, was häufiger vorkommt bzw. sich in unserer Nahrung ansammelt auch besser tolerieren, z.T brauchen wir es sogar, wie z.B. Kupfer. Das seltene Plutonium ist dagegen äußerst unbekömmlich.
Mit Blei können wir uns deshalb so gut vergiften, da wir ihm bis zur Entwicklung der Zvilisation praktisch nie ausgesetzt waren. Ebenso sind Kupferstäube toxisch und gelöste Anteile aus Kupferleitungen, aber diese doch eben nur für Kleinkinder, dessen Lebern noch nicht ausgereift sind. Erwachsene haben einen funktionierenden Kupferstoffwechsel. Einen "Bleistoffwechsel" in diesem Sinn gibt es jedoch nicht.
M.Wilson als Argument für die Gefährlichkeit von Kupfer hinzustellen, ist genau so hanebüchen wie die ebenfalls genetisch bedingte Hämochromatose als Beweis für eine Gefährlichkeit von Eisen anzuführen.
Kupfer und Alzheimer: Meines Wissens tauchte dieser Verdacht bei Kaninchen auf, bei denen Alzheimer-ähnliche Plaques bei erhöhter Kupferzufuhr gefunden wurde. Inzwischen gibt es Beobachtungen, dass Alzheimer mit einem Kupfermangel korreliert und es wurde schon Therapieversuche mit Kupferpräparaten unternommen.
http://www.rp-online.de/gesundheit/deme ... -1.1348425
Ebenso Aluminium und Alzheimer: In den Plaques sind erhöhte Aluminiumanteile gefunden worden, trotzdem ist die Beweislage für einen kausalen Zusammenhang eher fraglich und z.Zt. so einleuchtend wie die Annahme, das erhöhte Kalziumaufnahme zur Verkalkung führt.
Trotzdem sollte man sicherheitshalber keine sauren Speisen in Aluminiumgefäßen aufbewahren.
Was ich damit sagen will:
Beschränkt euch bitte bei dem Streit zwischen Blei und Kupfer
nur auf jagdliche Aspekte und lasst irgendwelche Vermutungen bezüglich vergleichbarer Giftigkeit außen vor.
Davon verstehen hier (fast) alle nichts. - jedenfalls eher noch weniger als ich.
Zum Schluss ein versöhnlicher Vorschlag:
Schießt mit Zink, ohne Zink würden wir keinen Alkohol vertragen und unsere Keimdrüsen würden verkümmern - aber auch hier macht (ähnlich wie bei Kupfer) die Dosis das Gift.
http://cgi.chemie.tu-darmstadt.de/akple ... sammen.htm
Und noch nachträglich gefunden:
http://www.ikp.unibe.ch/lab1/solioz10b.pdf