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"Gewinnabsicht" ist bei der Hobbyjägerei geradezu Realsatire....
Ich sag mal "Hegebeitrag"."Gewinnabsicht" ist bei der Hobbyjägerei geradezu Realsatire....
Wäre da nicht der Beuteaspekt!Naja, ich bin bei der freiwilligen Feuerwehr und leiste dort auch meinen Dienst an der Gesellschaft, ich sehe aber nicht warum die eine Sache mehr Wert sein sollte als die andere.
Ehrenamt bedeutet sich ohne Gewinnabsicht für das gesellschaftliche Wohl einzusetzen und das kann auch ein Jäger im Rahmen seiner Tätigkeiten.
Bei 6% Verbiß im Revier? Ich denke schon.Naja,
die Bäume, die verbissen werden, sieht man ja eher nicht so wie die großen, die vom Käfer gefressen werden. Könnte sein, dass Deine Gelassenheit nicht mehr zeitgemäß ist.
Gruß,
Mbogo
Das liest sich wie ein Aufruf zu jägerischem Querdenkertum. Da will der Schwanz mit dem Hund wedeln. Wenn ich sehe, was von den 55 Begehern erlegt wird, dann könnten das auch zwei Berufsjäger machen. Es ist schlicht ein freundliches Angebot an die in der Freizeit jagenden Privaten, hier als Begeher tätig zu sein. Notwendig ist es nicht. Es wird auch niemand gezwungen zu jagen. So einfach ist es.
Ich gehe davon aus, dass Du in der glücklichen Lage bist, Eigentümer einer Eigenjagd zu sein. Ist das nicht so, bist Du ein austauschbarer Jagdamateur.
"Gewinnabsicht" ist bei der Hobbyjägerei geradezu Realsatire....
Das ist ein Thema, welches brennend interessiert. Hier im Umfeld sind sämtliche Versuche in diese Richtung fehlgeschlagen.
Nehmen wir den Nachbarort: Revier von knapp 600 Hektar war verpachtet an einen grösseren Schraubenhändler, Jahrespacht 8.000 Euro und Wildschaden obendrauf. Wildschäden gabs reichlich, der Schraubenhändler hatte (als die Verlängerung anstand) keine Lust mehr und wollte das Revier nicht mehr haben. Die Jagdgenossen haben aber niemanden gefunden, der auch nur annähernd so einen Pachtpreis geboten hätte - also hat man sich auf einen Kompromiß geeinigt - Pachtverlängerung um weitere neun Jahre, im Pachtpreis von 8.000 Euro Wildschadensersatz inklusive enthalten. Effekt: so lange die Jagdgenossenschaft Geld in der Kasse hatte, wurden Wildschäden ersetzt. Danach nicht mehr. Das führte dazu, dass der Schraubenhändler nicht nur zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Hause telefonisch belästigt wurde, nein auch beim Besuch öffentlicher Veranstaltungen wurde er angegangen von geschädigten Landwirten, die bei der Jagdgenossenschaft wegen Geldmangels leer ausgegangen waren. Das führte letztlich dazu, dass er das Revier aufgegeben hat. Der Nachpächter zahlt nur noch die Hälfte an Pacht und der Wildschaden ist gedeckelt.
Ich hatte mal ein längeres Gespräch mit dem Justitiar des Baden-Württembergischen Bauernverbandes. Seiner Meinung nach würden die Jagdgenossen notfalls die Reviere für einen symbolischen Euro pro Jahr verpachten, nur um einen verantwortlichen Revierpächter zu haben. Haben sie den nicht, passiert nämlich Folgendes: Landwirt A hat vom Nebenerwerbler Landwirt B eine Fläche gepachtet. Auf dieser Fläche entsteht Wildschaden. Wenn es keinen Jagdpächter gibt, haftet die Jagdgenossenschaft für die Wildschäden - also Grundeigentümer B muss seinem Pächter, dem geschädigten Landwirt A, den Wildschaden ersetzen, der auf seinem Grund und Boden eingetreten ist.
Das gibt Krieg auf den Dörfern!!!! Sagt der Justitiar.
Die logische Folge wird sein, daß jeder der einen Acker an einen anderen Landwirt verpachtet, entweder per Vertrag den Wildschadensersatz ausschließt oder eventuellen Wildschadensersatz gleich auf den Pachtpreis draufsattelt oder sonst eine Regelung findet. Das kann für den Bewirtschafter Landwirt A per Saldo teurer werden als wenn er den Wildschaden einfach selber trägt.
Bin also heftigst an Erfahrungsberichten aus anderen Regionen Deutschlands interessiert. Wo findet jagdliche Eigenbewirtschaftung statt, und funktioniert diese auch?
Ich denke es geht wohl kaum jemandem darum das die Landwirtschaft eingestellt werden soll und die Forstwirtschaft auch nicht. Bleib diesbezüglich doch mal real und sachlich. Es geht darum, dass diese SINNVOLL betrieben werden und das wir uns nicht weiter vergiften lassen müssen, wir nicht von Massentierhaltung erschlagen werden und uns auch weder Wald noch Wild nehmen lassen sollten, da wir das nunmal schon zum reinen Überleben brauchen.Wenn die Landwirtschaft eingestellt wird, holt sich der Wald die Fläche zurück. Ob es dann noch schön hier ist? Gerade jetzt zeigt sich doch, dass Nahrungsmittelproduktion im eigenen Land ein Wert an sich ist.
Hier läuft das ziemlich gut, wir haben im Umfeld einige Reviere die recht groß sind, aber auch mehrere kleine Reviere die in Eigenregie bejagen.Ich bin auch aus BW, und kann das bestätigen - hier gibt es x Reviere, die wegen genau diesen Problemen wie sauer Bier angeboten werden. Eigenbewirtschaftung ist da gar nicht so einfach, da mangelt es dann auch an den austauschbaren Jagdamateuren, weil ein Berufsjäger halt doch Geld sehen will
Wir könnten uns das leisten.Klar doch. Nur zahlen die Begeher in der Regel was, und die zwei Berufsjäger wollten bezahlt werden - leichter knick in der Logik.....
Hier läuft das ziemlich gut, wir haben im Umfeld einige Reviere die recht groß sind, aber auch mehrere kleine Reviere die in Eigenregie bejagen.
Sprich die Jagdgenossen sind ihre eigenen Pächter.
All das ist nicht mein Problem. Wenn die paar verbliebenen Pächter nicht mehr pachten wollten, kommt das zur Regie und fertig ist der Lack.Klar. Diese Töne werden sehr leise, wenn man dann keinen findet, der die Jagd pachten will, keine Schützen für eine Drückjagd zusammenbekommt, oder Petitionen gegen Gesetzesverschärfungen keine Unterschriften mehr finden. Ich habe auch gerade eine Jagd am Wochenende abgesagt, weil die forstliche Orga da auf einem allzu hohen Ross sitzt.
Aha. Ich rechne mal über den breiten Daumen - 55 Begeher mit einem (sehr günstig angesetzten) Schein für 400 € sind 22 T€ pro Jahr. Einen Berufsjäger für unter 50T€ (inkl. Arbeitgeberanteile) stelle ich mir lustig vor). Ihr habt also pro Jahr mal eben >120 T€ Überschuss, die man so auf den Kopf hauen kann? Gilt das auch noch, wenn die Ukrainekrise vorbei ist, und die aktuellen Mondpreise für Holz nicht mehr gelten?Wir könnten uns das leisten.
Klar. Und die Regie jagt dann selber? Wenn ich mir vorstelle, dass in Deutschland knapp 400 T Jahresjagdscheine gelöst werden, könnte man die bequem durch 10 T Berufsjäger ersetzen. Nur: Mit 10 T Leuten könnte man auch das gesamte Bildungssystem sanieren.....All das ist nicht mein Problem. Wenn die paar verbliebenen Pächter nicht mehr pachten wollten, kommt das zur Regie und fertig ist der Lack.