Immer mehr Bäume, weniger Almen - Bayerische Alpen verwalden zunehmend

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Nein, nein, das ist alles komplett gelogen, die forstlichen Sanierungsflächen-Experten sagen etwas völlig anderes. Im Parallelthread wurde mir ja entgegnet, dass dem, entgegen meiner diesbzgl. Aussagen, nicht so sei. Ist eine totale Frechheit, dass n-tv so etwas schreibt. Freie, unbewaldete Flächen, auf denen kein Bäumchen wächst, so weit das Auge reicht.


grosso
 
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"Hans Stöckl, der Geschäftsführer des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern.
"Wenn nichts gemacht wird, werden die meisten Weideflächen automatisch zu Wald." "


Dann muss man der Schutzwaldsanierung in Wirklichkeit wohl dankbar sein, wenn sie es mit ihren erfolglosen Bemühungen und dem Abknallen von Wild in der Schonzeit erfolgreich schafft, die Verfinsterung der Landschaft durch Wald zu verhindern !

Die starke Tendenz zur Wiederbewaldung von Weide- und Mähflächen auch bei hohen Wildbeständen ist übrigens gut dokumentiert :

http://www.landschaftswandel.com/bildvergleich.php?kuerzel=55/Markus 30
http://www.landschaftswandel.com/bildvergleich.php?kuerzel=76/Dominik S1
 
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Das ist ja nicht nur in den Gebirgen so - ich habe Luftbilder aus WKII oder kurz danach von Donau / Inn. Da gingen die Weide bis ans Wasser, weil jeder qm landwirtschaftlich genutzt wurde - erst später wurde da teilweise wieder Wald zugelassen. An kleinen Bächen wurden früher sogar die Böschungen gemäht und genutzt wo heute ohnehin oft nur noch Bäume stehen...
 
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Denke die Aussicht ist ziemlich einseitig, wenn Du vor later Wald die Berge nicht siehst...
 
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Use it or loose it! Wenn sich die Almwirtschaft nicht lohnt, dann wird sie aufgegeben. Hart arbeiten und wenig Geld verdienen, nur damit die Tourismusbranche Geld verdient, ist für die meisten Almbewirtschafter auf Dauer nicht erstrebenswert.
Die Alm/Alpwirtschaft ist - im Gegensatz zu anderen Teilen der Landwirtschaft - erheblich übersubventioniert, die Alm/Alpgenossenschaften wissen teilweise schon gar nicht mehr, was sie mit der Kohle noch anfangen sollen und die Älpler geben das im persönlichen Gespräch auch selbst zu.
Jedes Stück Grossvieh auf den Almen/Alpen wird für die dreimonatige Weidesaison ungefähr mit seinem GESAMTWERT subventioniert, und das jedes Jahr aufs neue.
Fachlich gesehen dürfte die Beweidung oberhalb der potentiellen natürlichen Waldgrenze - am Nordalpenrand also oberhalb von ca. 1800 m überhaupt nicht mehr subventioniert werden, sondern müsste aufgelassen werden, weil sie ökologisch nicht nur völlig sinnlos sondern sogar schädlich ist und z.B. den Lebensraum von alpinen Arten wie Murmeltieren, Gemsen und Steinböcken, aber auch zahlreicher Vogel- und Insektenarten entwertet und die Übertragung von Seuchen von Haus- auf Wildtiere fördert.
Wir haben z.B. in Bayern die ziemlich absurde Situation, dass die sinnlose Beweidung der hoch gelegenen Flächen stark subventioniert wird, deshalb in mittleren Lagen das Vieh fehlt und die Flächen mit Gehölzen verbuschen oder sich dort z.B. der Adlerfarn stark ausbreitet und erhebliche ökologische Probleme verursacht.
 
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Katastrophe, der Typ lügt auch, behauptet er doch glatt, in Österreich bewalde sich jedes Jahr eine Fläche von 3.400 ha mit Mischwald. Wo ist die bayrische Sanierungsflächen-Polizei, die solche Aussagen umgehend sanktioniert? Gaaaanz vielleicht machen die BaySF aber auch was falsch ... was wir uns natürlich gar nicht vorstellen können.


grosso
 
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...
Jedes Stück Grossvieh auf den Almen/Alpen wird für die dreimonatige Weidesaison ungefähr mit seinem GESAMTWERT subventioniert, und das jedes Jahr aufs neue.
...

Ja, das kann ich so weitestgehend aus mehr oder minder eigener direkter Erfahrung bestätigen. So eine Sommerfrische auf dem Berg vergoldet die Viecher.


grosso
 
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ich denke mal das Schutzwald schon ein Thema ist, durch Klimaveränderungen haben wir aufs Jahr gesehen kürzere und wärmere Winter. Somit ist der Boden auch nicht mehr überall "tiefgefroren"
Da macht es stellenweise durchaus Sinn ein paar Wurzeln mehr im Boden zu haben.
 
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ich denke mal das Schutzwald schon ein Thema ist, durch Klimaveränderungen haben wir aufs Jahr gesehen kürzere und wärmere Winter. Somit ist der Boden auch nicht mehr überall "tiefgefroren"
Da macht es stellenweise durchaus Sinn ein paar Wurzeln mehr im Boden zu haben.
"In großen Höhen (nordlagig ab ca. 2.200 m) tritt in den Alpen Permafrost (dauerhafte Temperatur unter 0°C in Boden und Fels) auf ... "
https://www.lfu.bayern.de/geologie/permafrost/index.htm

Fazit : Es wächst kein (Schutz)Wald über Permafrostböden in den Alpen, sondern nur die typischen Urwiesen bzw. Felsspaltenvegetation.

Der Erosionsschutz durch Grünland ist übrigens mindestens genausogut wie durch Wald, nicht umsonst sind z.B. Deiche nicht mit Wald, sondern mit Grünland bepflanzt.
 
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z/7

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Nur daß auf Grünland keine vertikale Schneeverteilung stattfindet....
 
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Ist doch gut so, wenn da kein Wald wächst wird da auch nichts verwalden. Wo der Permafrost im Boden ist, ist ja kein Schutzwald zwingend. Daher hatte ich stellenweise extra in Fett geschrieben.
 

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