Kann es nur über meine Tochter herleiten: Die wurde damals 2-jährig von einem Rottweiler angefallen und schwer am Kopf verletzt. Danach stellten wir - nicht überraschend - bei ihr eine zunehmende Angst vor Hunden fest. Da wir damals gerade keine eigenen Hunde hatten, sorgte meine Frau dafür, daß das Kind mit möglichst vielen, freundlichen Hunden aus der Bekanntschaft in Kontakt kam. Und siehe da, je öfter und langanhaltender diese Kontakte waren, je weniger hatte sie Angst. Setzen die Besuche eine Zeitlang aus, stieg ihre Angst wieder. Wenige Monate später bekamen wir dann unseren Schäferhund-Welpen. Die ersten 2-3 Tage hatte sie noch sichtbar Angst und wich ihm an engen Stellen aus. Danach aber war das Eis gebrochen und sie nutzte ihn als Schmusekissen, Puppenpony, etc. Auch vor anderen Hunden hat sie danach keine Angst mehr.
Ähnlich dürfte es bei einem Hund nach einem Angriff auch machbar sein. Evtl. helfen schon kontrollierte Begegnungen ohne das der eigene Hund an der Leine ist, da verhalten sich ja viele nochmal anders wie freilaufend.
Zum generellen Thema des Fadens:
Ein Bekannter hatte vor einigen Monaten die Situation, das sein schon etwas älterer und ängstlicher Hund neben dem Kinderwagen laufend von einem größeren Hund angegriffen wurde. Da ging es um Leben und Tod, das sah er gleich und ging mit dem Stiefel dazwischen. Der Angreifer ließ nach dem Tritt sofort ab, brach aber kurz darauf tot zusammen. Vermutlich hat er ihm mit seinem Tritt innere Verletzungen zugefügt und/oder mehrere Rippen gebrochen. Die Aktion hatte übrigens keine Folgen für meinen Bekannten, die Besitzer des Angreifers waren sich des Problems wohl bewusst. Diese Geschichte im Kopf passierte mir kürzlich folgendes:
Ein als Raufer bekannter Goldie wollte meinen vor meinen Füßen sitzenden Teckel greifen. Da bekam der Goldie schon die erste deutliche Abfuhr von mir. Leider ergriff aber mein Teckel nun die Flucht, so das ich nicht mehr weiter direkt eingreifen konnte. Der Goldie setzte meinem Teckel nach und hackte ihm ein paar Löcher in den Pelz. Mein Hund flüchtete sich unter einen PKW, der Goldie versuchte ihn da raus zu ziehen, dann war ich aber auch schon da: Im Schwung des Heranrennens und beim Ausholen mit dem Stiefel dachte ich noch "nicht töten, das ist der Hund von [x]" und zentrierte ihm die komplette Stiefel-Sohle voll auf die Rippen (hätte sonst eher Hals oder Bauch gezielt und mit der Stiefelspitze). Die "Flugstunde" kühlte das Mütchen des Goldies dramatisch ab, er kehrte umgehend zu seinem herbeigeeilten Besitzer zurück - der auch die TA-Rechnung für die Löcher im Pelz meines Dackels anstandslos beglich. Zum Glück hat mein Hund keinen "psychologischen" Schaden davongetragen, er verhält sich anderen Hunden gegenüber wie immer. Dies mag aber daran liegen das wir ja noch einen weiteren Hund haben.
Ab und zu überlegt man schon mal ob man nicht dem Kleinen noch einen 4-beinigen Bodyguard zur Seite stellen sollte, aber dann hat man zwei große Hund in der Rauferei und sicher mehr Probleme das zu klären. Bisher konnte ich zum Glück durch sofortigen und beherzten Einsatz aller mir gerade verfügbaren Mittel den Dackel wieder "raushauen".
Markus