Hundekeilerei - wie greift ihr ein?

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anonym

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Warum sollte ein 85kg - Mann keinen "halben" Schäferhund heben können?
Das habe ich nicht geschrieben, besser gesagt, so nicht gemeint. Ich meinte, dass es nichts genützt hat. Er hatte ihn an den Hinterläufen gepackt und versucht, den Hund daran -wie auch immer- wegzuziehen. Das war dem aber völlig gleichgültig. Der hatte seine Vorderbeine um den Leib meines Hundes geschlungen und unbeeindruckt von der Aktion an seinen Hinterläufen weitergemacht. Das war für den offensichtlich trotzdem eine stabile Lage. Von außen war keine Wirkung erkennbar. Von meinem Hund entfernen konnte der Mann ihn erst, als er ins Halsband griff.

Möglicherweise ist seine Technik noch verbesserungswürdig :cool:
 
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anonym

Guest
.... ja, da muß er noch lernen und ggfs. mal nachdenken, ob er die Aktion nicht hätte erweitern sollen, so daß seinem Fiffi auch die Luft kurz weg bleibt.
 
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Warum sollte ein 85kg - Mann keinen "halben" Schäferhund heben können?

Wenn solch ein Schäferhund mal am Arm hängt, das ist sehr heftig.
Ich denke mal das es von hinten auch nicht sehr leicht wird.
Habe das selbst einmal erlebt aber ohne Schutz am Arm wie in diesem Video.

[video]http://www.myvideo.de/watch/8541658/Galileo_eXtrem_Und_was_Jetzt_Hundeangriff_Galileo[/video]
 
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Nehme das Thema wieder hoch - aus aktuellem Anlass.

Jetzt ist die Frage, wie gehe ich mit meinem Hund richtig um, wenn er nach einer Beißattacke auf fremde Rüden aggressiv reagiert?

Hintergrund: Mein Terrier wurde gestern von einem freilaufenden, absolut aggressiven Dobermann heftigst plattgemacht.

Heute zeigt sich folgendes Bild: trifft mein Hund auf ihm bekannte Hunde - keine Reaktion.

Fremde Rüden werden an der Leine massiv angegangen.

Dies wäre ja gerade bei den anstehenden Treibjagden ein Wahnsinn. Stelle mir gerade vor, wenn der Kerl nach dem Schnallen zuerst alle ihm unbekannten Rüden angeht...!

Hat jemand ggf. einen Rat, wie ich mich jetzt am sinnvollsten Verhalte bzw. mit ihm trainiere?

Danke und Gruß
 
A

anonym

Guest
Moin,

erster Rat den ich dir aus eigener Erfahrung geben kann - geht wenn möglich fix zum TA und führe Blessuren Deines Hundes vor und mache Sie aktenkundig. Wenn das nämlich der Dobermann-Halter macht und Dein Hund nach Aktenlage nix abgekriegt hat trägt Deiner unter ungünstigen Voraussetzungen demnächst einen Maulkorb... Klingt paranoid, solls aber geben...

Zur ursprünglichen Frage würde ich nun vermehrt Kontakt zu wesensfesten unbekannten Rüden im Bekanntenkreis suchen und die Hunde unter kontrollierten Bedingungen gemeinsam ausführen... Stänkereien im Keim ersticken und ne Runde an der Leine drehen... Aber da gibt's hier sicher Kandidaten die eigene Erfahrungen gemacht haben.

A.
 
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Danke für die rasche Antwort.

War direkt zu TA und habe alles dokumentieren lassen. Der Dobi-Halter bekommt ne schöne Rechnung... Behandlung ist noch nicht abgeschlosssen.

Das weitere habe ich mir auch so überlegt - aber ggf. hat jemand weitere Erfahrungen.

Gruß
 
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Kann es nur über meine Tochter herleiten: Die wurde damals 2-jährig von einem Rottweiler angefallen und schwer am Kopf verletzt. Danach stellten wir - nicht überraschend - bei ihr eine zunehmende Angst vor Hunden fest. Da wir damals gerade keine eigenen Hunde hatten, sorgte meine Frau dafür, daß das Kind mit möglichst vielen, freundlichen Hunden aus der Bekanntschaft in Kontakt kam. Und siehe da, je öfter und langanhaltender diese Kontakte waren, je weniger hatte sie Angst. Setzen die Besuche eine Zeitlang aus, stieg ihre Angst wieder. Wenige Monate später bekamen wir dann unseren Schäferhund-Welpen. Die ersten 2-3 Tage hatte sie noch sichtbar Angst und wich ihm an engen Stellen aus. Danach aber war das Eis gebrochen und sie nutzte ihn als Schmusekissen, Puppenpony, etc. Auch vor anderen Hunden hat sie danach keine Angst mehr.
Ähnlich dürfte es bei einem Hund nach einem Angriff auch machbar sein. Evtl. helfen schon kontrollierte Begegnungen ohne das der eigene Hund an der Leine ist, da verhalten sich ja viele nochmal anders wie freilaufend.

Zum generellen Thema des Fadens:
Ein Bekannter hatte vor einigen Monaten die Situation, das sein schon etwas älterer und ängstlicher Hund neben dem Kinderwagen laufend von einem größeren Hund angegriffen wurde. Da ging es um Leben und Tod, das sah er gleich und ging mit dem Stiefel dazwischen. Der Angreifer ließ nach dem Tritt sofort ab, brach aber kurz darauf tot zusammen. Vermutlich hat er ihm mit seinem Tritt innere Verletzungen zugefügt und/oder mehrere Rippen gebrochen. Die Aktion hatte übrigens keine Folgen für meinen Bekannten, die Besitzer des Angreifers waren sich des Problems wohl bewusst. Diese Geschichte im Kopf passierte mir kürzlich folgendes:

Ein als Raufer bekannter Goldie wollte meinen vor meinen Füßen sitzenden Teckel greifen. Da bekam der Goldie schon die erste deutliche Abfuhr von mir. Leider ergriff aber mein Teckel nun die Flucht, so das ich nicht mehr weiter direkt eingreifen konnte. Der Goldie setzte meinem Teckel nach und hackte ihm ein paar Löcher in den Pelz. Mein Hund flüchtete sich unter einen PKW, der Goldie versuchte ihn da raus zu ziehen, dann war ich aber auch schon da: Im Schwung des Heranrennens und beim Ausholen mit dem Stiefel dachte ich noch "nicht töten, das ist der Hund von [x]" und zentrierte ihm die komplette Stiefel-Sohle voll auf die Rippen (hätte sonst eher Hals oder Bauch gezielt und mit der Stiefelspitze). Die "Flugstunde" kühlte das Mütchen des Goldies dramatisch ab, er kehrte umgehend zu seinem herbeigeeilten Besitzer zurück - der auch die TA-Rechnung für die Löcher im Pelz meines Dackels anstandslos beglich. Zum Glück hat mein Hund keinen "psychologischen" Schaden davongetragen, er verhält sich anderen Hunden gegenüber wie immer. Dies mag aber daran liegen das wir ja noch einen weiteren Hund haben.

Ab und zu überlegt man schon mal ob man nicht dem Kleinen noch einen 4-beinigen Bodyguard zur Seite stellen sollte, aber dann hat man zwei große Hund in der Rauferei und sicher mehr Probleme das zu klären. Bisher konnte ich zum Glück durch sofortigen und beherzten Einsatz aller mir gerade verfügbaren Mittel den Dackel wieder "raushauen".

Markus
 
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Rotmilan

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Mir erschien die Erklärung, dass der dir Hund anvertraute Hund deinem Schutz vertrauen kann, plausibler. D.h. hat er dieses Vertrauen durch negative Erfahrung (Herrchen oder Frauchen konnte den Angreifer nicht abwehren) verloren, muss der Hund selber für die Verteidigung sorgen.
 
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Und wie baut man das Vertrauen wieder auf? Wenn das Kind quasi schon im Brunnen liegt.

Spaß hat das Alles sicherlich nicht gemacht...
 
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Na, wie oben schon beschrieben: Begegnungen mit anderen, sozial stabilen Hunden, so oft und so viel wie möglich. Mit und ohne Leine. Wenn du spürst der Hund wird unsicher, dafür sorgen das er sich bei dir beschützt fühlt, du also den anderen Hund von ihm fernhälst, etc. Überlegenswert: Hundeplatz mit fachkundigem(!) Trainer.

Markus
 
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Über den durchgesetzten Gehorsam kommt man wieder zu Vertrauen. Der eigene Hund muß wissen, daß er keine Händel mit fremden Hunden anzufangen hat und wenn er von fremden Hunden angegangen wird, dann stehst du ihm bei.
 

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