Heym - SR21 Unfall

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at bora

Die Sauer 202 ist in diesem Bereich eine ganz andere Konstruktion, Der Verschluss verriegelt direkt im Lauf. (nicht im System, das System hält nur den Lauf bei der 202)
Im rohen Lauf werden bei der 202 nicht nur die das Lager und die Kontur geschnitten sondern im hinteren Bereich auch noch die Verriegelungswarzen aus gefräst.

Bei K98 und ähnlichem (dazu gehören Rem 700 und 40X oder auch die Weatherby MarkV) sind die Verriegelungsgegenstücke im System (Ein Teil) und der Lauf ist eingeschraubt. Da hält das System den Lauf und den Verschluss.

Hier sowie auch bei der Steyr SBS, ist der Lauf ins System eingeschraubt, die Verriegelungswarzen sind aber nicht im System sondern in einem Zwischenstück/Ring, wenn dieser Ring rund ist kann er sich falls nicht arretiert drehen (beim schiessen des Verschlusses, er drehte dann die Verriegelung mit = bleibt somit offen), das ist bei den Unfall hier passiert laut DEVA. Dann kommt keine Verriegelung zustande.

Auf den Explosionszeichnungen sieht man das viel besser als das hier lange zu erklären.

Gemacht wird das nicht nur aus Kostenersparnis, jedes Teil kann so aus den optimalen Material mit der optimalen Härte und Zugfestigkeit gewählt werden. Bei der direkt im Lauf verriegeln muss man da einen Kompromiss machen. Verschluss und Buchse extrem hart und zugfest, System mittel (wenn die Verriegelung integriert ist, natürlich hart zugfest) und Lauf elastischer (optimal). Je zugfester das material je mehr Maschinenzeit wird verbraucht = höhere kosten, Teile die nur teilweise gehärtet werden verziehen sich, das ist der Präzision abträglich usw.
 
A

anonym

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@bora

Die Sauer 202 verriegelt meines Wissens nach direkt im Lauf, d.h. dieser hat Ausfräsungen, in die die Warzen gedreht werden, wenn der Verschluss geschlossen wird.

Der Unterschied zur SR 21 ist (auf dieses Konstruktionsdetail bezogen), dass die S202 nicht das zusätzliche Teil (den Verschlussring) hat, der sich im schlimmsten Fall und/oder durch Fremdeinwirkung lockern und damit die Verriegelung aufheben kann.

Gruß

Michel


Besten Dank!
 
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Ein direkter Vergleich von Mark V und S202 macht übrigens schnell deutlich, wo sich die Eckernförder ihre Inspiration für die S200/202 geholt haben:

Zwar (völlig ausreichende) 6 statt 9 Warzen, aber vom Grundprinzip her über mit dem Verschluss bündige Warzen und gereihte Anordnung bis zu den berühmten "three rings of steel" verblüffend identisch...

Es sind Unfallmeldungen wie diese, die einen die einfachen, "idiotensicheren" Konstruktionen erneut wertschätzen lassen. Von wegen Verschlussring. Wie da Vinci so schön sagte: Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung. Onkel Roy war seiner Zeit weit voraus.
 
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Zwar (völlig ausreichende) 6 statt 9 Warzen, aber vom Grundprinzip her über mit dem Verschluss bündige Warzen und gereihte Anordnung bis zu den berühmten "three rings of steel" verblüffend identisch...

Auch bei Weatherby gibts mittlerweile ein Lighweightsystem mit 6 Warzen für "Normalpatronen" und wenn man mal jahrelang ein hervorragendes Gewehrsystem gebaut hat bleibt auch manchmal beim Entwickler was hängen...
 
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Auch bei Weatherby gibts mittlerweile ein Lighweightsystem mit 6 Warzen für "Normalpatronen" und wenn man mal jahrelang ein hervorragendes Gewehrsystem gebaut hat bleibt auch manchmal beim Entwickler was hängen...

Richtig! Zeit zum Üben hatten die Eckernförder während der Auftragsfertigung der "Sauer Weatherby". Und als Roy (oder war's schon Ed?!) ein anderes Marktsegment bzw. auch niedrigeres Preissegment anvisierte konnte er sich die bewährten 6 Warzen der Sauer zum Vorbild nehmen. Insgesamt also eine deutsch-amerikanische Kooperation, die Früchte getragen hat. Those were the days! Von wegen NSA-Industriespionage wie heutzutage.
 
A

anonym

Guest
Besten Dank für die Erklärungen

Haben mir eine Entscheidung abgenommen. Ich seh`s relativ pragmatisch, wobei das übergeordnete Ziel eine sichere Waffe definiert. Das ist das A und O. Dann erst kommen andere Dinge, wie Schußleistung, Handlichkeit etc. Egal, ob man über die R 93 oder jetzt über die Heym diskutiert - es bleibt FÜR MICH ein gewisses Restrisiko in Form eines kleinen Teils, an dem die Sicherheit der Waffe und damit ein für mich nicht unerhebliches Verletzungsrisiko hängt ... für mich ist das nichts, da bin ich zu "kopflastig". Damit auch das Thema Neuwaffe-Heym erledigt.
 
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Wenn ich das hier so lese, weiss ich einmal mehr die Vorzüge des 98er Systems zu schätzen.
 
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Die weatherby verriegelt im System und der Lauf ist in das System geschraubt, mit einem zu kleinen Gewinde für die Ganz dicken Brummer, die 202 verriegelt im Lauf, der Lauf ist nur in das System gesteckt und mittels drei Schrauben wird das system an denLauf gepresst. (das geht nur weil direkt im Lauf verrigelt wird, sonst würde der Lauf sich lösen)

Da hat gar keine Inspiration zwischen Sauer und Weatherby stattgefunden. bei der Sauer ist das Laufmaterial das hinten bei der verrieglung gehärtet werden muss das Problem und bei der Weatherby ist die Systemhülse zu klein für die 378 und grösseren Patronen, da weitet sichdas Lager bis zum Klemmen weil es zuweinig zu wechenStahl ums Patronenlager herum hat. Das ist zwar nicht gefährlich aber zu reduziert dieLebensdauer der Waffe auf 500 Schuss. (Meierl hat mir einen Hochfesten Lauf in die Weatherby montiert=problem gelösst, die Sauer Weatherby hatten das Problem vemultich nie , weil der Sauer ihre Gehämmerten Läufe mehr aushielten, als die sehr weichenJapseläufe der Weatherby 2Gem.)

Die Weatherby ist für die grossen Kaliber ein fehlkonstruktion jedoch eine harmlose, Die Sauer 202 ist ok. Die Heym ist jedoch eine gefährliche fehlkonstruktion. Weil ein nicht verriegeln nicht bemerkt wird, es kommt auch nicht wie beider Weatherby zum langsamen ermüden/weiten des Lagers, womit ein ausfall eines Teil vor dem Umfall bemerkt werden könnte.

Mich nimmt echt wunder was Heym macht, wie es zur Zeit aussieht nichts, bzw. hier immer noch Reklame dafür??? Mich würde gar nicht wundern,wenn der Büma den Arrietierungsstift gekürzt hat, damit ging die Waffe dann wieder leicht auf und (nur äusserlich) wieder zu, nur wurde die Verriegelung deaktiviert! Der wusste doch gar nicht was er da macht, der dachte es sei ein 98, ja aber eben nicht in diesem Detail.

Jetzt sehe ich auch wieso die nur System und Lauf als einheit anboten, weil einBüma der hinlos denLauf wechseln würde vielleicht die Verriegelung deaktivieren würde.
 
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Ich seh`s relativ pragmatisch, wobei das übergeordnete Ziel eine sichere Waffe definiert. Das ist das A und O. Dann erst kommen andere Dinge, wie Schußleistung, Handlichkeit etc. Egal, ob man über die R 93 oder jetzt über die Heym diskutiert - es bleibt FÜR MICH ein gewisses Restrisiko in Form eines kleinen Teils, an dem die Sicherheit der Waffe und damit ein für mich nicht unerhebliches Verletzungsrisiko hängt ... für mich ist das nichts, da bin ich zu "kopflastig".

Schön auf den Punkt gebracht. Ich sehe es ganz genau so wie Du, auch hinsichtlich der Parallele zum R93. Vertrauen in die Sicherheit ist absolute Grundvoraussetzung. Deine Entscheidung ist insoweit die einzig richtige.
 
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die 202 verriegelt im Lauf, der Lauf ist nur in das System gesteckt und mittels drei Schrauben wird das system an denLauf gepresst. (das geht nur weil direkt im Lauf verrigelt wird, sonst würde der Lauf sich lösen)
Wie sieht das denn bei der neuen 101 aus?
Dass es da noch keine Langzeiterfahrungen gibt ist klar, aber da ist der Lauf soweit ich weiss ja nicht mittels Schrauben verbunden, sondern eingeschrumpft. Gibt es vergleichbare Waffen, wo man schon mal weiss, wie sich das nach ein paar tausend Schuss verhält?

Gruß
Merkur
 
A

anonym

Guest
SSG69 bspw., damit dürften trotz eingeschrumpftem Lauf erfolgreich schon ein paar Schüsse gemacht worden sein
 
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