wobei es in dem Fall wirklich die "unsachgemäße" Arbeit des Büchsenmachers gewesen sein müsste, die zu dem Unfall geführt hat. Allerdings stellt sich dabei natürlich die Frage inwiefern Heym vorher offener hätte kommunizieren müssen, dass diese konstruktive Schwachstelle besteht.
Ob man also vom Büchsenmacher erwarten kann, dass er das sofort erkennt, also tatsächlich fahrlässig gehandelt hat oder nicht wissen/erkennen konnte, dass er damit so einen Unfall herbeiführen kann.
Die ganze Geschichte hat Heym dann auch reichlich unbeholfen behandelt.
Ich wollte aber eigentlich posten um mal ein Fazit zu ziehen über meine Heym SR21, die ich jetzt seit etwas über einem Jahr führe. Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden. Ich sage aber auch in aller Deutlichkeit, dass ich mir die Waffe nicht gekauft hätte, wenn ich von der konstruktiven Schwäche um den Unfall gewusst hätte.
Ich habe eine in .308 mit 50cm Heavy Line Lauf, geradem Standard Schaft, Picatinny Schiene und Keiler-Visierung.
+ Abzug - trocken, angenehm, einfach gut
+ liegt einfach gut in der Hand. Schaftform und Ergonomie sind für mich top. Auch im Schuss äußerst angenehm mit dem kurzen, dicken lauf
+ Präzision - da ich inzwischen fast nur im Wald jage ist das für mich keine so hohe Priorität mehr, da gibt es aber bei der SR21 nichts zu meckern
+ Schlossgang - absolut butterweich
+ Lauf verdaut verschiedene Laborierungen hervorragend, macht überhaupt keine Zicken
ein paar Haare in der Suppe sind mir aber trotzdem aufgefallen
- Keiler-Visierung - das rote Korn ist mir schon zum zweiten Mal abgebrochen. Einmal irgendwo angestoßen und das verabschiedet sich. Zwar bleibt das Korn weiterhin nutzbar weil nur der nach hinten herausstehende rot-orangene Bommel abbricht, aber bei einer solchen Drückjagd-Visierung erwarte ich schon etwas mehr Robustheit
- Die Bodenplatte des Magazins ist nur mit einer Madenschraube "gesichert" die weder vorn noch hinten anliegt. Die dreht sich bei mir gerne mal nach innen oder außen raus. Mit Loctite kriegt man das schon halbwegs fest, aber gut gelöst ist etwas anderes. Das ist übrigens eine Madenschraube M3x5 falls das mal jemand braucht.
- Der Verschluss entspannt sich im offenen Zustand. Ich habe auf einer Rapsjagd vor einigen Wochen den Verschluss offen getragen auf dem Weg von einem Feld zum nächsten. Dabei hat sich der Verschluss, bzw. das Schloss schon zum zweiten Mal teilweise entspannt. Vorher war mir das schon einmal beim zum reinigen entnommenen Verschluss passiert. Das lässt sich mit Schraubstock oder Rohrzange (vorsichtig!) schnell wieder richten, mit bloßen Händen tut man sich allerdings sehr schwer. In dem Fall war das zum Glück bei uns im Dorf, so dass ich 15 Minuten zu Hause und mit neuer Waffe zur Stelle war, ärgerlich war das Ganze aber natürlich trotzdem.
Ohne Nachteile ist sie also nicht, insgesamt überwiegen in der Praxis für mich die Vorteile aber deutlich. Auch wenn das Geschmäckle des Unfalls und dem Umgang damit natürlich bleibt.