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- 18 Apr 2019
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Für alle die es interessiert wie das damals so war und für alle die ihre eigenen Erinnerungen auffrischen möchten
Ich war nie begeistert das ich zum Bund musste und hab erst viel später eine andere Sichtweise auf den Wehrdienst erlangt. Ganz besoners heute.
Als 20 jähriger hatte ich andere Sachen im Kopf aber man kam als Kfz Mechaniker auch nicht weiter wenn man nicht gedient hatte.
So zog ich am 3.4.1989 in den Butzweilerhof zu Köln beim Transport BTL 801 (gibts nicht mehr) ein.
Als erstes wurden wir in die blauen Trigema Trainingsanzüge gesteckt und mußten die Kleiderkammer durchlaufen.
Beim Antreten am nächsten Morgen ging dann das rumgebrülle los. Damals für mich unverständlich. Bei vielen Sachen habe ich aber erkannt das es bewährte Techniken waren.
Z.B Antritsordnung: Wer ist 210? wer 190 wer 189 danach stellten wir uns auf.
Und dann wurde nur noch Marschiert. Vom Komaniegeäude zur Kantine: Alle Antreten und im Marsch.
Vor der Kantine angekommen (es waren nur 200m) wieder aufstellen und rottenweise eintreten. Nach dem Essen wieder Antreten und die 200m zurücK. So ging das immer weiter und wir fühlten uns schon ein wenig schikaniert. Es war aber auch Lustig wenn der Uffz mal wieder losgebrüllt hatte und man konnte in seinen Hals reinschauen bis zum A... was er auch war. (Nicht alle).
Es begann eine 6 wöchige Ausbildung an allen Waffen die das BTL halle:
G3, P1, MG1, Uzi,Leuchtpistole schwere Panzerfaust Karl Gustav. Die Panzerfaust schossen wir aber nicht scharf. Handgranaten dann später aber schon. Das war brutal.
Schießen war im Stommeler Busch bei Köln (ich glaube die Schießbahn gibt es auch nicht mehr).
Die Infantristische Ausbildung hatten wir zwischen der BAB1 und der Militärringstraße gemacht.
Hier liefen viele Zivilisten mit Hunden zum Gassi gehen rum. Einmal hatte ein Böser Uffz sich Deckung suchend hingeworfen und landete in einem Hundehaufen. Das war ein Spaß.
Einmal hatte ich ein Geschäft erledigt und eine Joggerin sprang über mich drüber. Wir hatten uns beide sehr erschrocken. In die Hose habe ich natürlich nicht gemacht die war ja schon unten.
Wir wurden mit ABC Alarm Übungen wach gehalten. Immer wenn der Ausbilder unzufrieden war hieß es Maske auf (auf Zeit). Die Dichtigkeitsprüfung der Maske wurde mit CS Gas gemacht. Wir mußten durch Röhren kriechen und eine Sirene ertönte um zu prüfen ob wir uns unter Stress die Maske runter reißen.
Desweiteren wurden wir im Wachdienst ausgebildet da wir keine zivile Wache hatten.
Dann weitere 6 Wochen Fahrausbildung LKW (BCE). Wir fuhren den Magirus 168M11 mit Anhänger.
Rückwärtsfahren bis zum geht nicht mehr mit Anhänger und in der Kölner City.
Nach den 12 Wochen Grundi waren wir dann LKW Kraftfahrer BCE und fuhren unsern MAN 22/240 dreiachser (Tonner).
Und zwar nicht zum Spass, wir transportierten Stückgüter aus Depots zu Kasernen in ganz Deutschland.
Einmal sind wir (wir waren immer zu zweit auf dem Tonner) in den Hamburger Freihafen gefahren.
Dort trafen wir auf eine Zerstörerbesatzung die grade Landgang hatten. Zuvor waren wir noch auf der Reperbahn (nicht in grün). Es war ein feucht fröhlicher Abend mit fast Schlägerei und es sah ein wenig so aus wie bei dem Film das Boot als sie in Livorno an Land waren.
Zum Ende der Dienstzeit wurde eine Kompanie ausgezeunt und es kamen DDR Bürger die über Ungarn geflüchtet sind da rein. Ich mußte sie Mit P1 bewaffnet zum Essen führen.
Es hätten ja Spione unter Ihnen sein können die unsere LKW und Tanklastzüge ausspionieren wollen. Die hätte ich dann vermutlich neutralisieren sollen.
Es folgten Übungen in Bergen/Munster, Sennelager und Schwarzenborn. Fand ich immer übel da wir in Zelten hausten.
Als das ganze dann zu Ende war (15 Monate) und ich wieder ins Berufsleben zurück kehrte dauerte es kein Jahr und ich bekam die Einberufung zur Reserveübung. Das ganze Einkleiden ging von vorne los.
Wir sollten mit unseren Tonnern eine Panzerdivison versorgen die von Rotland angegriffen wurden
Der Feind steht schon am Niederrhein wurde uns gesagt. Wir luden Darstellungsmuniton aus dem Depot Königswinter auf und fuhren sie an die Front (zu Blauland nach Xanten).
Nach der einwöchigen Übung fragten wir wo und wann wir ausgekleidet werden.
Man sagte uns: Garnicht, ihr seid jetzt MOB Reservisten. Und so habe ich meinen Seesack heute noch im Keller.
Es kam aber irgendwann ein Schreiben dass das Alarmwort LILA PFERD aufgehoben ist.
Es ist schon interessant wie die BW uns eingeteilt hat. Einer war dabei der war ein wenig sagen wir mal weiblich.
Der kam in das Offz Kasino. Einer war Kaufmann, der kam in die Waffenkammer. Wie unser Verteidigungsminister. Der hat zwar als einer der wenigen gedient, war aber auch Ordonanz im Kasino.
Alles in allem muss ich sagen war es eine Schöne Zeit und ich hätte mir gewünscht die Wehrpflicht wäre nie abgeschafft worden. Gott sei Dank mussten wir in keinen Krieg ziehen. Das war die BW die unser Land hätte schützen sollen. Alleine hätten wir das vermutlich nicht geschafft wenn es denn so gekommen wäre.
Ob deutsche jemals auf deutsche geschossen hätten? Ja, das glaub ich schon. Aber nicht aus Hass sondern einfach deswegen weil dumme Politiker den Befehl gegeben hätten und wenn die ersten Kugeln fliegen...
Ich war nie begeistert das ich zum Bund musste und hab erst viel später eine andere Sichtweise auf den Wehrdienst erlangt. Ganz besoners heute.
Als 20 jähriger hatte ich andere Sachen im Kopf aber man kam als Kfz Mechaniker auch nicht weiter wenn man nicht gedient hatte.
So zog ich am 3.4.1989 in den Butzweilerhof zu Köln beim Transport BTL 801 (gibts nicht mehr) ein.
Als erstes wurden wir in die blauen Trigema Trainingsanzüge gesteckt und mußten die Kleiderkammer durchlaufen.
Beim Antreten am nächsten Morgen ging dann das rumgebrülle los. Damals für mich unverständlich. Bei vielen Sachen habe ich aber erkannt das es bewährte Techniken waren.
Z.B Antritsordnung: Wer ist 210? wer 190 wer 189 danach stellten wir uns auf.
Und dann wurde nur noch Marschiert. Vom Komaniegeäude zur Kantine: Alle Antreten und im Marsch.
Vor der Kantine angekommen (es waren nur 200m) wieder aufstellen und rottenweise eintreten. Nach dem Essen wieder Antreten und die 200m zurücK. So ging das immer weiter und wir fühlten uns schon ein wenig schikaniert. Es war aber auch Lustig wenn der Uffz mal wieder losgebrüllt hatte und man konnte in seinen Hals reinschauen bis zum A... was er auch war. (Nicht alle).
Es begann eine 6 wöchige Ausbildung an allen Waffen die das BTL halle:
G3, P1, MG1, Uzi,Leuchtpistole schwere Panzerfaust Karl Gustav. Die Panzerfaust schossen wir aber nicht scharf. Handgranaten dann später aber schon. Das war brutal.
Schießen war im Stommeler Busch bei Köln (ich glaube die Schießbahn gibt es auch nicht mehr).
Die Infantristische Ausbildung hatten wir zwischen der BAB1 und der Militärringstraße gemacht.
Hier liefen viele Zivilisten mit Hunden zum Gassi gehen rum. Einmal hatte ein Böser Uffz sich Deckung suchend hingeworfen und landete in einem Hundehaufen. Das war ein Spaß.
Einmal hatte ich ein Geschäft erledigt und eine Joggerin sprang über mich drüber. Wir hatten uns beide sehr erschrocken. In die Hose habe ich natürlich nicht gemacht die war ja schon unten.
Wir wurden mit ABC Alarm Übungen wach gehalten. Immer wenn der Ausbilder unzufrieden war hieß es Maske auf (auf Zeit). Die Dichtigkeitsprüfung der Maske wurde mit CS Gas gemacht. Wir mußten durch Röhren kriechen und eine Sirene ertönte um zu prüfen ob wir uns unter Stress die Maske runter reißen.
Desweiteren wurden wir im Wachdienst ausgebildet da wir keine zivile Wache hatten.
Dann weitere 6 Wochen Fahrausbildung LKW (BCE). Wir fuhren den Magirus 168M11 mit Anhänger.
Rückwärtsfahren bis zum geht nicht mehr mit Anhänger und in der Kölner City.
Nach den 12 Wochen Grundi waren wir dann LKW Kraftfahrer BCE und fuhren unsern MAN 22/240 dreiachser (Tonner).
Und zwar nicht zum Spass, wir transportierten Stückgüter aus Depots zu Kasernen in ganz Deutschland.
Einmal sind wir (wir waren immer zu zweit auf dem Tonner) in den Hamburger Freihafen gefahren.
Dort trafen wir auf eine Zerstörerbesatzung die grade Landgang hatten. Zuvor waren wir noch auf der Reperbahn (nicht in grün). Es war ein feucht fröhlicher Abend mit fast Schlägerei und es sah ein wenig so aus wie bei dem Film das Boot als sie in Livorno an Land waren.
Zum Ende der Dienstzeit wurde eine Kompanie ausgezeunt und es kamen DDR Bürger die über Ungarn geflüchtet sind da rein. Ich mußte sie Mit P1 bewaffnet zum Essen führen.
Es hätten ja Spione unter Ihnen sein können die unsere LKW und Tanklastzüge ausspionieren wollen. Die hätte ich dann vermutlich neutralisieren sollen.
Es folgten Übungen in Bergen/Munster, Sennelager und Schwarzenborn. Fand ich immer übel da wir in Zelten hausten.
Als das ganze dann zu Ende war (15 Monate) und ich wieder ins Berufsleben zurück kehrte dauerte es kein Jahr und ich bekam die Einberufung zur Reserveübung. Das ganze Einkleiden ging von vorne los.
Wir sollten mit unseren Tonnern eine Panzerdivison versorgen die von Rotland angegriffen wurden
Der Feind steht schon am Niederrhein wurde uns gesagt. Wir luden Darstellungsmuniton aus dem Depot Königswinter auf und fuhren sie an die Front (zu Blauland nach Xanten).
Nach der einwöchigen Übung fragten wir wo und wann wir ausgekleidet werden.
Man sagte uns: Garnicht, ihr seid jetzt MOB Reservisten. Und so habe ich meinen Seesack heute noch im Keller.
Es kam aber irgendwann ein Schreiben dass das Alarmwort LILA PFERD aufgehoben ist.
Es ist schon interessant wie die BW uns eingeteilt hat. Einer war dabei der war ein wenig sagen wir mal weiblich.
Der kam in das Offz Kasino. Einer war Kaufmann, der kam in die Waffenkammer. Wie unser Verteidigungsminister. Der hat zwar als einer der wenigen gedient, war aber auch Ordonanz im Kasino.
Alles in allem muss ich sagen war es eine Schöne Zeit und ich hätte mir gewünscht die Wehrpflicht wäre nie abgeschafft worden. Gott sei Dank mussten wir in keinen Krieg ziehen. Das war die BW die unser Land hätte schützen sollen. Alleine hätten wir das vermutlich nicht geschafft wenn es denn so gekommen wäre.
Ob deutsche jemals auf deutsche geschossen hätten? Ja, das glaub ich schon. Aber nicht aus Hass sondern einfach deswegen weil dumme Politiker den Befehl gegeben hätten und wenn die ersten Kugeln fliegen...