Servus,
ungeachtet des Belags würde ich generell die Heizungstechnik genauer betrachten. Für mich ist DIE Technik die beste, die ich nicht brauche. Die zweitbeste ist die, die ich nicht sehe (Fußbodenheizung). Und erst die drittbeste ist die, die sein muss, dann aber bitte rechtskonform und ensprechend den technischen Vorschriften geplant, gebaut und betrieben. Dazu noch die Wirtschaftlichkeit und eigene Vorgaben berücksichtigen und schon ist die Entscheidung umsetzungsreif.
Damit möchte ich sagen, dass wegen der künftig stark steigenden Kosten für Primärenergieträger, vor dem Hauskauf schon überlegt werden sollte, ob grundlegende Maßnahmen an der Haustechnik nötig sind, bevor derart letzte Gedanken, wie über den Fußbodenbelag, anstehen.
Es kann also durchaus sein, dass das Nachrüsten einer Fußbodenheizung allein aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll wäre. Für Bestandsgebäude gibt es spezielle Systeme, die von oben in den Estrich gefräst werden. Normal kommt dann Kleber und Fliese drüber. Das ergibt einen langlebigen, pflegeleichten, hygienisch unbedenklichen und sich wärmetechnisch anpassenden Boden: im Winter kuschelig warm; im Sommer angenehm kühl. Den Ausführungen von uihhh kann ich somit nur zustimmen.
Ein Beispiel von vielen für eingefräste Fußbodenheizung: "cuprotherm Mini"
http://www.wieland-cuprotherm.de/intern ... _ht_ct.jsp
Allerdings gilt es, einige Punkte zu beachten, wie z.B.:
1. Wenn eine Fußbodenheizung von oben (Frässystem) nachgerüstet wird, müssen dennoch Wärmeverluste nach unten begrenzt werden (Planung, techn. Berechnung). Ohne dem heizt man Räume (Keller?) oder Erdreich darunter auf und bekommt zu wenig Heizenergie nach oben abgegeben.
2. Man benötigt einen eigenen Mischerkreis, da die Fußbodenheizung (normalerweise) eine geringere Vorlauftemperatur als Heizkörper nutzt. Hierfür muss auch die Heizungsregelung angepasst/erweitert werden. Und auch dafür gibt es teure und günstige Lösungen.
3. Man sieht oft Fußbodenheizkreise oder Fußbodentemperierungen, die an den Rücklauf eines Heizkörpers angeschlossen sind - oft über ein "Durchfluss-Thermostatventil". Das ist grundsätzlich Müll, da man so eine Lösung sehr genau und für verschiedene Heiz-Szenarien prüfen/berechnen/auslegen/einregeln muss. Da der Heizungsbauer aber seltenst so eine Berechnung macht, bleibt diese Konstruktion meistens im Prototypenstadium und macht nur Probleme statt richtig zu heizen. Ich hab "sowas" daheim - noch!
4. Sollten generell Fußbodenheizungsflächen nachgerüstet werden, würde ich den Wärmeerzeuger prüfen, ob er mit niedriger Systemtemperatur nicht auch im Brennwertbereich gefahren werden kann. Da gäbe es für bestehende Heizwertgeräte sogar Abgaswärmetauscher (auch für Heizöl).
5. Wenn dann eine Brennwertnutzung ansteht, sollte ein hydraulischer Abgleich angestrebt werden, um z.B. auch die bestehenden Heizkörper möglichs für große Heizwasser-Spreizung einzustellen.
6. Die logische Konsequenz aus 5. wäre die Nachrüstung von Hocheffizienzpumpen für die Heizung, was sich meisten nach ein paar Jahren rechnet.
7. Und, wenn man soweit ist, sollte man den Einsatz regenerativer Energieformen prüfen/prüfen lassen.
8. Man könnte endlos weitere Punkte aufführen.