Re: Halbautomaten, Sperrfeuer und die teutsche Waidgerechtig
Stoeberjaeger schrieb:
Das erinnert mich an die breite Ablehnung, die ich vor 25 Jahren schon beim Anblick meines Kunsstoffschafts an der damaligen "Custom-Uschold-40XB" und den ersten blaze realtree Klamotten von Cabelas bei Gemeinschaftsjagden erfahren habe. Heute völlig gängig bzw. sogar vorgeschrieben.
@ Stoeberjäger: Gerade bei Deine beiden Beispielen finde ich sehr schön um auch darzustellen, wann bei mir die Ästhetik mal zurücktreten darf. Der Plastikschaft - er sei Dir gegönnt - bietet einem Jagdherren keinen Vorteil. Wenn er ihm in den Augen wehtut, dann unter Umständen kann er es als störend empfinden. Eine Geschmacksfrage eben. Großartig technische Vorteile scheinen die Dinger auch nicht zu haben, immerhin bauen auch solche Präzisionsschmieden wie Atzl und Co. immernoch gerne ihre Waffen mit Nussbaumschäften. Das nur am Rande, ich hatte mich ja nicht nur auf den Plaste-und-Elaste-Schaft, sondern auf eine Waffe bezogen die in einem Terminatorfilm gar nicht auffallen würde...würde Arni mit ner schnieken 20er Purdey daherkommen wäre es sicherlich auffallender. :mrgreen:
Allerdings gebe ich wie oben ja bereits erwähnt gerne zu, das ich schon der Meinung bin, dass jemand der mit solch einer Waffe (nein, ich meine nicht die Purdey
) auf der Jagd aufschlägt schon eine gewisse Einstellung zur Jagd/Natur hat und ich glaube ferner, dass diese Einstellung nicht mit der meinen zu vereinbaren ist. Nicht mehr oder nicht weniger. Ob man damit Strecke machen kann, ob die Dinger präzise sind und und und...alles ganz andere Baustellen. :wink:
Anbei, kennt überhaupt irgendwer jemanden der so ein Dingen besitzt und damit auf die Jagd geht...? 8)
Bei der Blaze-Orange-Mode dagegen sehe ich eben den Sicherheitsaspekt, der sich nunmal wie ich denke unstreitig auf- und damit jede Stil- und Geschmacksfrage verdrängt.
6.5 Grendel schrieb:
@steve, wenn du romantische Jagden im kleinen Kreis liebst
Tue ich, allerdings nicht nur im kleinen Kreis... :wink:
6.5 Grendel schrieb:
Fein, das freut mich! :wink:
6.5 Grendel schrieb:
Bei den "modernen Bewegungsjagden zum großflächigen Wildmanagement", wirst du von dem, was du schätzt sehr wenig vorfinden.
Naja, die Verknüpfung sehe ich irgendwie nicht. Auf allen Drückjagden auf denen ich im letzten Jahr war, war durchaus das Ziel "(effektiv) Streckemachen" ausgegeben. Aber auf keiner dieser Jagden ist nicht auf so ein Mindestmaß an Ästhetik Wert gelegt worden. Ich finde auch nicht, dass sich das widerspricht. Man läd sich Gäste ein von denen man überzeugt ist, dass man mit ihnen einen Jagdtag nach seinem (sprich nach des Jagdherrens) Geschmack verleben kann. Und
mich und
viele in meinem jagdlichen Umfeld würde solch eine Waffe einfach stören, wobei ich ehrlich bin, dass ich natürlich vorurteilsbeladen wie ich bin mit einer solchen Waffe auch gewisse Charaktereigenschaften des Besitzers verknüpfe. Jedenfalls würde ich darauf wetten, dass unsere Gäste (die immer waffenunabhängig, sondern eher aufgrund freundschaftlicher Zuneigung eingeladen werden) NIE auf die Idee kämen mit so einem Dingen bei uns aufzulaufen. Das passt einfach nicht zu den sonstigen Attributen die in einer Corona bei uns eine Rolle spielen. :wink:
6.5 Grendel schrieb:
Dort und wo der einladende Jagdherr nichts dagegen hat, kann man mit was auch immer antreten, um Strecke zu machen.
Das sowieso, ich meine letztlich habe ich ja meine Meinung auch nur mit streng subjektiven Argumenten begründet. :wink:
6.5 Grendel schrieb:
ch führe eine Sauer 202 und fühle mich nicht unterbewaffnet, wenn ich mal auf Ansitzdrückjagden bin.
Dito. :wink:
Übrigens, in diesen Kontext passt im weitesten Sinne ein Erlebnis welches ich gerade gestern hatte. Ich sitze abends im ICE von Köln nach Frankfurt und schmökere im neuen Jagen Weltweit. Mein Gegenüber schaut interessiert aufs Titelblatt und als ich das Heft schließlich auf die Ablage zwischen uns liege fragt er ob er mal reinschauen darf. Wir unterhalten uns kurz über Jagd im Allgemeinen - er ist Nichtjäger - und dann vertieft er sich in das Heft. Ich hab leichte Sorgenfalten, denn gerade Berichte über die Auslandsjagd sind ja oft nur bedingt für Nichtjäger geeignet. Schließlich kommt es wie es kommen muss, er schaut mich seltsam an, dreht das Heft um und fragt mich, "Sagen Sie, benutzen sie wirklich solche Teile...?" und deutet auf Seite 61 oben auf eine Anzeige der Firma Steinkamp Waffenbau die eine maschinenpistolenähnliche Doppelbüchse zeigt. Ich grinse und meine, "Näää, eher wird so was benutzt..." und blättere zum Ritterbusch-Take-Down-Artikel von Zeitler auf Seite 39. "Aaah, jaa...so hab ich mir ein Jagdgewehr vorgestellt...", antwortet mein Mitfahrer zufrieden. :mrgreen:. Ich betone:
Das ist kein Jägerlatein, gestern so passiert!!!
So, ich schnapp mir jetzt meinen Spießerdrilling und gehe raus. :lol:
Wh
Steve