Hab´ ich nicht geglaubt, gibt aber wirklich ...

A

Ay Uweda

Guest
Habe vor vielen Jahren ein ähnliches Erlebnis.Schuß mit 9,3x62 auf ein Rehkitz -9kg.Es lag Schnee .Kitz sprang nach Schuß mit Geiß ab ohne zu zeichnen.Am Anschuß wenig dunkler Schweiß.sofertige Nachsuche mit meinem Wachtel war Ergebnislos.Kein Schweiß mehr nach 50 m.Aufgabe der Nachsuche nach 200 m,da Hund unsicher wurde.
Schweißhund gerufen.2Stunden später angesetzt.Ergebnis w.o.Schweißhund geschnallt mit nach 5 min eisetzender Hetze,die ca. 300 ging und dann mit dem Abtun des Rehs durch den Hund mit anschließendem Standlaut endete.
Schuß war ein Hohlschuß,der hoch hinter dem Blatt lag und zwischen den Rippen durchgegangen war.Überlebenszeit 3 Stunden und mindestens 500 m Fluchtstrecke.Hätte vorher auch nicht geglaubt,daß es das gibt. null
 
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Servus,

m.E. muß es Hohlschüsse tatsächlich geben:

vor 10 Jahren beschoss ich auf ca. 150 m mit der .30-06 10 g SFS ein breitstehendes Schmalreh.

Im Schuss brach das Stück blitzartig zusammen und verschwand in der Wiese.

Das Haupt guckte aber auf einmal wieder raus!

Ich nahm das Stück wieder ins Zielglas aber aufgrund der aufgestiegenden Aufregung traute ich mich auf den sichtbaren Kopf zu schiessen, hätte wohl auch nicht getroffe,

Also gewartet ! Nach einer halben h, die mir wie die Ewigkeit vorkam, keine Veränderung der Lage !

Ich hab mir dann gedacht, dass ich die Sache schleunigst zu Ende bringen muß: Glas runter, vom Hochsitz, zum Stück gerannt und aus nächster Nähe den Fangschuss gegeben (mein 2. und Gott sei Dank bis heute letzter).

Die erste Kugel lag hochblatt unter der Wirbelsäule........

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Absehen 4
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von K 95:
@ the dogfather
Wer lesen kann ist im Vorteil !
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- Ich habe nicht einmal das Wort Lungenschweiß erwähnt.
@ TB
guter Hinweis ! klingt auch irgendwie plausibel. Habe aber natürlich die Geschoßflugbahn abgesucht wie man das vor Beginn jeder Nachsuche machen sollte - und nichts gefunden.
K 95
<HR></BLOCKQUOTE>

Fürwahr! Allerdings schalte ich erst mal automatisch auf Lungenschweiss, wenn ich "100 m hellroter Schweiss" lese.

Denn hellroter Schweiss - und noch soviel davon - ist doch bei anderen Schüssen eher selten, gell???

Ich war ja leider nicht selbst am Ort des Geschehens, denn solche Jagdmysterien interessieren mich immer sehr....

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Darum meine Frage: Was war es denn nur für Schweiss?

Und hast` das Stück noch gefunden?

ULE
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ay Uweda:
Habe vor vielen Jahren ein ähnliches Erlebnis.Schuß mit 9,3x62 auf ein Rehkitz -9kg.Es lag Schnee .Kitz sprang nach Schuß mit Geiß ab ohne zu zeichnen.Am Anschuß wenig dunkler Schweiß.sofertige Nachsuche mit meinem Wachtel war Ergebnislos.Kein Schweiß mehr nach 50 m.Aufgabe der Nachsuche nach 200 m,da Hund unsicher wurde.
Schweißhund gerufen.2Stunden später angesetzt.Ergebnis w.o.Schweißhund geschnallt mit nach 5 min eisetzender Hetze,die ca. 300 ging und dann mit dem Abtun des Rehs durch den Hund mit anschließendem Standlaut endete.
Schuß war ein Hohlschuß,der hoch hinter dem Blatt lag und zwischen den Rippen durchgegangen war.Überlebenszeit 3 Stunden und mindestens 500 m Fluchtstrecke.Hätte vorher auch nicht geglaubt,daß es das gibt. null
<HR></BLOCKQUOTE>

Aber "Hohlschüsse" verletzen auch Blutgefässe. Manchmal dichten nach aussen drängende Organe/-bestandtteile den Ausschuss fest ab. Dann hört es auch erst mal auf mit dem Schweiss.
 
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@ the dogfather
von viel Schweiß war auch nicht die Rede ...
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Er war schlicht hellrot, aber nicht so typisch blasig wie Lunge, wenn ich den Einschuß nicht gesehen hätte, hätte ich auf Wildpretschweiß getippt. Gefunden haben wir trotz intensiver Suche nichts.
Beim nächsten mal wird nachgeschossen solange das Stück auf den Beinen ist, hab ich bisher nur bei Sauen so praktiziert.
K 95
 
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Einen Gamsbock, welchen ich auf kurze Distanz von leicht schräg hinten beschossen hatte, fand ich nach einer Suche von einer Stunde noch lebend. Die Abklärung nach dem Fangschuss ergab folgendes: Beim Einschuss in die Decke bekam die Kugel aufgrund des leicht schrägen Winkels kaum Grannen zu fassen (Einschussloch war kaum zu finden), Kugel dringt zwischen zwei Rippen in die Lunge, ohne grössere Zerstörung anzurichten (beim Aufbrechen war in der Kammer kein Schweiss). Glücklicherweise wurde beim Ausschuss das hintere Blatt getroffen, womit sich die Fluchtstrecke in Grenzen hielt.

Ich glaube, den ersten wichtigen Zielwiderstand bildet die Decke respektive deren Behaarung. Wenn die Kugel dort zum Oeffnen keinen Widerstand findet und zu allem Ueberfluss nachfolgend keine Rippe getroffen wird, ist eine Zitterpartie vorprogrammiert.

Gruss

Esox
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von the dogfather:


1.Fürwahr! Allerdings schalte ich erst mal automatisch auf Lungenschweiss, wenn ich "100 m hellroter Schweiss" lese.

2.Denn hellroter Schweiss - und noch soviel davon - ist doch bei anderen Schüssen eher selten, gell???


ULE
<HR></BLOCKQUOTE>

Ad1. Ein weitverbreiteter Irrtum! Es zeigt aber schön, dass sich die meisten mit dieser Materie nicht beschäftigen, ein guter Teil der Hundeführer mit eingeschlossen. Ich halte die genaue Untersuchung des Anschusses für was Wesentliches, standardmässige Totsuchen bei Verwendung harter Geschosse sind dem Lernprozess da natürlich sehr behülflich.

Ad2. Hellroten Schweiss gibt es nicht nur bei Lungenschüssen, sondern auch dann wenn arterielle Gefässe verletzt sind und beim Markschweiss von Röhrenknochen. Jede dieser Schweissarten ist zwar hell, aber in der Konsistenz doch sehr unterschiedlich.
Der Anteil an arteriellen Schweiss ist natürlich erheblich, da der Schweiss der zum Herzen zurückkommt auch von dort weg geht, also genau die Hälfte. Allerdings hat man es in der Regel mit arteriellem und venösen Mischschweiss zu tun, da meist arterielle und venöse Gefässe verletzt sind.

Im konkreten Fall ist natürlich fast alles Spekulation, aber ich sehe einmal keinen Grund die von K 95 erzählten Fakten anzuzweifeln. Dies ergibt für mich die Variante des klassischen Hohlschusses, bei dem zufälligerweise nur oder zumindest hauptsächlich eine (kleine) Arterie verletzt wurde. Kleine Arterien können sich in Folge
durchaus schliessen, was beim konkreten Stück sicher auch zum Überleben führen könnte aber nicht zwangsweise muss. Genauso kann ein nur teilweises Verschliessen der Arterie zusammen mit einem Verschieben der Decke und Einschusses bzw Ausschusses zu einem langsamen ( über mehrere Tage) Ausschweissen des Stückes nach innen führen und ob nicht doch kleine Splitter in die Lunge gegangen sind ist natürlich überhaupt nicht festzumachen.

Also ein ziemlich seltener Einzelfall aber durchaus schon vorgekommen. Ich kenne auch hohlschussähnliche Schüsse z.B. mit KS mitten aufs Blatt, die Rotwild mehrere Tage haben überleben lassen ganz gegen die Lehre.

H.
 
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War nicht vor längerer Zeit mal in einem Jagdmagazin ( ich glaube WuH
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) eine Geschichte drin, wo ein Rehbock mit glattem Lungendurchschuss überlebt hat. Das zweiten Zusammentreffen mit dem Schützen hat dieser nicht überlebt, und so konnte man schön sehen, daß ein alter Schuss durch die Lunge vorhanden war. Sachen gibt´s, die...........
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A

anonym

Guest
Wieder mal ein äußerst interessanter Thread auf diesem Forum. Dank an WuH sowie an Herrn Inter, den Erfinder des gleichnahmigen Netzes.
 

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