Gürtelhülse bei .300 WM vs. 9,3 x 64 oder 8X68S

flo

Registriert
28 Jul 2001
Beiträge
95
WH

Warum hat z.B. die .300 WM eine Gürtelhülse und die 8x68S und die 9,3 x64 nicht, obwaohl die doch auch Magnumqualitäten haben?

Kann mir das einmal jemand erklären

Vielen Dank für die Mühe

flo
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
kommt immer darauf an, was man gerade als Ausgangshülse hat.
Amiland hat halt eine GüMa genommen, weil nix anderes im Schubladen war.
 
G

GreenHunter

Guest
Die Gürtelhülse wurde in England entwickelt, und damit das leidige Verschlussabstandsproblem gelöst, welches auftritt, wenn Patronen und Patronenlagermaße nicht genormt sind. Prinzipiell ist also die Gürtelhülse eine Randhülse, da sie den Verschlussabstand über die Vorderseite des Gürtels bildet und nicht an der Schulter.
 

flo

Registriert
28 Jul 2001
Beiträge
95
@ Greenhunter

Ja aber ist dies keine "Notlösung" , wenn normalerweise die Schulter der Hülse zu Anlage dienen soll und plötzlich ein Gürtel um die Hülse gezogen wird, damit sie exakt anliegt.
Und warum haben die deutschen Patronen diese Konstruktion nicht - sind die Konstruktionen ohne Gürtel besser?
 
G

GreenHunter

Guest
Es gibt Stimmen, die behaupten eine Flaschenhalshülse ist stabiler (das kann ich aber nicht beurteilen) und ferner soll eine Gürtelhülse im Magazin nicht so gut sitzen, was bei großen und rückschlagstarken Kalibern zu Problemen führen kann (Stichwort Geschoßplättung) --- aber alles reines hörensagen
 
A

anonym

Guest
Da der Gürtel mit der .375 H&H in 1912 eingeführt wurde,
ist er zum Markenzeichen für "Magnum" geworden.
Symbolisiert "besonders massive Hülse".
Wurde deshalb von Wonderby - und später von allen anderen "Magnum" -Entwicklern übernommen.
Marketing...
P. :wink:
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Stimmt alles aber nicht ganz,
die alten Gürtelmagnums hatten eine lange schlanke Schulter
und DIESE erschwerte die Bildung des VA. :shock:

Bei den vormaligen "Express-Patronen" war das wegen der Randhülse wurscht :wink:
 
A

anonym

Guest
Ich bleibe dabei:
Bei allen "Neuentwicklungen" seit 1945 ist der Gürtel ein "Marketing-Gag".
Außerdem:
Große Basishülse in Form der .375 H&H sehr reichling und preisgünstig zur Verfügung.
P. :wink:
 
Registriert
21 Jul 2006
Beiträge
1.600
flo schrieb:
...wenn normalerweise die Schulter der Hülse zu Anlage dienen soll ...

Flo,
schau Dir die Hülse einer .375 H&H oder auch einer 9,3x74R an.
Die Schulter ist so schwach ausgeprägt, daß sie nicht vernünftig zur Anlage dienen kann.
Die 9,3x62 mit ihrer ebenfalls recht schwachen Schulter soll manchmal ähnlich Probleme aufweisen, deshalb Vorsicht beim Vollkalibrieren.
Ursache für die schwachen Schultern war vielleicht die Verwendung von Cordite??.

Jedenfalls musste deshalb bei der .375 ein Gürtel her.
Seitdem ist er ein Marketing-Gag, wie Bärentöter schreibt.
"Stabiler" oder besser "fester" wird eine Hülse dadurch nicht. Im Bodenbereich ist eine Hülse ohnehin dick genug.
Ein Gürtel ist bei einer ordentlichen Flaschenhülse also bestenfalls überflüssig, schlimmstenfalls schädlich.

Grüße
 
Registriert
16 Mrz 2007
Beiträge
556
Die Gürtelhülse stammt aus der Zeit als die Engländer Cordite als einziges rauchloses Treibladungsmittel hatten. Alle Hülsen wurden bevor die Schulter geformt wurde mit dem "Spaghettipulver" geladen und danach die Schulter geformt. Das nachträgliche Formen der Schulter war sehr ungenau und es sind Toleranzen in der L1 und L2 von bis zu 1 mm üblich gewesen. Die Schulter war damit als Anlage gänzlich ungeeignet. Daher konstruierten die Engländer in dieser Zeit nur Randhülsen oder Gürtelhülsen.
 
Registriert
16 Jan 2003
Beiträge
33.373
Soweit ich feststellen konnte, war die erste GüMa die 400/375 von 1905,
also weder die 300 H+HMag noch die 375H+HMag.
 

flo

Registriert
28 Jul 2001
Beiträge
95
Aber bei der heutigen Hülsenherstellung , speziell dem Formen der Schulter, dürfte es doch problemlos sein, frühere Fertigungstoleranzen auszumerzen;
(vgl. 9,3 x 64 oder 8x68S).
Warum verzichtet man dann nicht darauf, zumal die Patronenlager wegen des Gürtels doch zusätlich aufgeweitet werden müssen und damit gößere lichtere Weiten der Laufdurchmesser verbunden sind (R93-Magnumproblematik)?

WH flo
 
Registriert
22 Mrz 2007
Beiträge
284
@ Flo: Mit deinem letzten Satz hast du das Problem auf den Punkt gebracht. Gürtelhülsen schwächen das Patronenlager unnötig und sind deshalb abzulehnen. Sowohl die .300 WM als auch die .375 H&H halte ich für Österreichische, Deutsche und Schweizer Jäger für vernachlässigbar, da wir mit der 8x68S und der 9,3x64 eh über die besseren Kaliber verfügen. Leider wird die 9,3x64, die im Gegensatz zur 9,3x62 über eine ausreichende Schulter verfügt und eine hervorragende Patrone auf Sauen, Rotwild und alles in in Afrika, Skandinavien oder Nordamerika vorkommende Wild ist, von fast keinem Gewehrhersteller mehr angeboten. Also bleibt eigentlich nur der Gebrauchtwaffenmarkt. Für den Wiederlader lassen sich sowohl aus der 8x68S als auch aus der 9,3x64 UNGLAUBLICHE Leistungen erzielen. Vor allem im Zusammenhang mit modernen Geschossen ohne Blei wie dem KJG. Meine selbst geladenen 9,3x64 bringen eine Energie von weit über 6000 J und einer V0 von 1100 M/sec. Es gibt kein Wild auf dieser Welt, dass ich nicht mit meiner geliebten Steyr S in 9,3x64 bejagen könnte. Dieses Jahr geht es im April nach Namibia auf Eland, die wie du sicher weißt bis zu 1000KG auf die Waage bringen, und damit schwerer als Büffel sind. Auch Kudu, Gnu und das eine oder andere Warzenschwein werden der 9,3x64 nicht auskommen. Waidmannsheil!!!!
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
77.696
Dieses Jahr geht es im April nach Namibia auf Eland, die wie du sicher weißt bis zu 1000KG auf die Waage bringen, und damit schwerer als Büffel sind. Auch Kudu, Gnu und das eine oder andere Warzenschwein werden der 9,3x64 nicht auskommen. Waidmannsheil!!!!

Naja, die fallen auch alle problemlos mit der 30/06 um, oder wenn man weiter rauslangen muss mit der 300 Win Mag.
 
Registriert
16 Jan 2006
Beiträge
4.749
Sir Henry schrieb:
Soweit ich feststellen konnte, war die erste GüMa die 400/375 von 1905,
also weder die 300 H+HMag noch die 375H+HMag.

Hallo,

stimmt, Sir Henry. Das Patent No. 27912 auf die erste Gürtelhülse, eben jene .400/.375belted N.E. rimless, erhielt H&H am 20.Dez.1904. (Wird anschaulich beschrieben im Buch von Donald Dallas "Holland&Holland-The Royal Gunmaker". Als Besitzer einer Holland&Holland-Waffe hat man dieses natürlich. :mrgreen: :wink: ).
Sinn des Gürtels war, daß diese Patrone einen fast zylind. Brennraum, eine nur angedeutete Schulter und einen fast bis zur halben Länge reichenden Hülsenhals hatte (ähnliche Hülsenform wie z.B. die alte 11,15x60R/M71). Bei dem damals von H&H verwendeten Mannlicher-Schönauer M1903-System kam es ohne diesen Gürtel, durch den i.G. zum 98er fehlenden sicheren, nicht rotierenden, langen Auszieher, zu Ausziehproblemen, die noch durch das damals klimaempfindliche, neue Nitropulver verstärkt wurden. Diese Patrone hatte auch nicht den später üblichen 13,5mm messenden Bodendurchmesser, sondern einen M88-ähnlichen von rund 11,8mm.
Die nächste Gürtelhülse die H&H konstruierte war die .275belted H&H (Okt. 1910), eine der späteren 7mmRem.Mag. sehr ähnlichen Patrone. Die heute noch oft geführte .375H&H Mag. war erst die (jedenfalls in Serienreife gegangene) dritte Gürtelpatrone (Aug. 1912).
Bei allen Gürtelpatronen, vielleicht bis auf jene .400/.375belted, die .458Win.Mag., .458Lott und die neuere .450Marlin ist der Gürtel nur techn. Zierrat.

Grüße
Saturn
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
80
Zurzeit aktive Gäste
351
Besucher gesamt
431
Oben