Grüne fordern Vollschonung für Eichelhäher (Bayern)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.368
Krähen und Elstern habe ich schon eine Menge auf der Streckenliste, bei Eichelhähern habe ich zu Zeiten als es erlaubt war einen im Jahr erlegt, wegen der Erneuerung der Spiegelfedern am Hut.:cool:
 
Registriert
24 Okt 2023
Beiträge
1.081
Die Kritik am Abschuß von Rabenvögeln der NatSchSeite gründet sich sicher nicht auf die Singvogelzuordnung, sondern auf die Akzeptanz ökologischer Fakten.
Ganz klar:Nutzen und Schäden sind Wertungen. "Natur" kennt so etwas nicht.
Nach zeitweiliger Vollschonung (Argumente?) wurde die Bejagung wieder möglich. Mit welcher Argumentation? Ist irgendwie an mir vorbei gegangen damals. Ich kann mich allerdings erinnern aus meiner Jungjägerzeit,daß der "traditionelle " Umgang mit Rabenvögeln außerorts nie aufhörte.
Im Interesse der Sache bitte kurz ein paar Fakten zur Neuorientierung. Wenn es nicht zuviel Mühe macht. :unsure:
 
Registriert
13 Mrz 2024
Beiträge
422
Unglaublich differenziertes ökologische Grundverständnis.
Kein Wunder, daß Jäger oft nicht ernst genommen werden.

Meistens nicht. Und wenn man das hier liest (ist ja öffentlich), weiss man auch warum.
Scheinbar sind auch alle "Singvögel" (im Sinne des Jägerverständnisses) in allen Ländern bis auf Bayern durch das massenhafte Auftreten des Eichelhähers dezimiert worden.....
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.731
Meistens nicht. Und wenn man das hier liest (ist ja öffentlich), weiss man auch warum.
Scheinbar sind auch alle "Singvögel" (im Sinne des Jägerverständnisses) in allen Ländern bis auf Bayern durch das massenhafte Auftreten des Eichelhähers dezimiert worden.....

Dummes, verallgemeinerndes Geschwafel!
Selbstverständlich kann der Eichelhäher grundsätzlich auch den Bestand anderer Singvögel dezimieren, er lebt ja schließlich nicht "vom Brot allein" - und ebenso selbstverständlich tun das mehr Eichelhäher grundsätzlich im größeren Umfang als weniger Eichelhäher.

Die konkreten Auswirkungen von mehr oder weniger Eichelhähern, sind dann jedoch von noch weiteren, Lebensraum bezogenen Faktoren vor Ort abhängig. Und diese bestimmen dann auch, wann zuviel zuviel ist, nicht irgendwelche Theoretiker am Schreibtisch, und mag er noch so "grün" sein.

Ist eigentlich gar nicht schwer zu verstehen, dieses "ökologische Grundwissen", hat ein bekannter Forstmann einmal in seinem "eisernem Gesetz des Örtlichen" zusammengefasst.
Leider muss man zunehmend den Eindruck gewinnen, dass seine Nachfolgegenerationen mit diesem Gesetz nicht mehr viel mit am Hut haben, sondern lieber in ein pauschales schwarz/weiß-Denken verfallen...
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.858
Habe ich etwas vom Bauchgefühl geschrieben? Ist schon etwas differenzierter als du mir hier in deiner Überheblichkeit unterstellen magst.
Ich könnte das auch detaillierter belegen, nur möchte ich das in einem öffentlichen Forum nicht.
Dann machs öffentlich; an differenzierten Aussagen wäre ich interessiert.

Ohne recherchiert zu haben, wird es keine ernstzunehmenden "naturwissenschaftlichen" Untersuchungen geben, die belegen, daß Eichelhäher die Singvogelwelt verarmen lassen...

Ich bin ein sehr kundiger Vogelkenner, seit meiner frühesten Jugend, es gibt noch immer im typischen waldreichen Habitat von Eichelhähern zahlreiche Singvogel-Arten, die von den meisten Jägern wohl kaum einer überhaupt zu bestimmen in der Lage ist.
Es war vielfältig und es ist noch heute so. Wenn welche verschwunden sind, liegts an gravierenden Lebensraumveränderungen durch unsere übernutzte Landschaft (Nahrungsangebot, Nistplätze).
Auch Häher schwanken im Besatz, durch ganz natürliche Faktoren. Prädation, Witterung, Parasiten.
Will man das als unnatürlich ansehen ?
Dann müsste man wohl gegen jeden und alles an Organismen angehen, die anderen was antun.

Wer immer wieder auf einen "schädlichen" Einfluß gerade gefiederter Arten hinweist, beharrt nur auf diesem uralten jagdlichen Denken "Schnabel krumm, Finger krumm"...
Man sollte sich mal auf die Zeiten besinnen, in denen man lebt.
Sehr viele Arten im Gefüge der Lebensgemeinschaften draußen brauchen keine Menschen, um zurecht zu kommen, weder regulierend noch schützend.
Die Erkenntnisse um ökologische Zusammenhänge sind umfassender geworden, nur muß man sie auch sehen wollen!
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.858
Dummes, verallgemeinerndes Geschwafel!
Selbstverständlich kann der Eichelhäher grundsätzlich auch den Bestand anderer Singvögel dezimieren, er lebt ja schließlich nicht "vom Brot allein" - und ebenso selbstverständlich tun das mehr Eichelhäher grundsätzlich im größeren Umfang als weniger Eichelhäher.

Die konkreten Auswirkungen von mehr oder weniger Eichelhähern, sind dann jedoch von noch weiteren, Lebensraum bezogenen Faktoren vor Ort abhängig. Und diese bestimmen dann auch, wann zuviel zuviel ist, nicht irgendwelche Theoretiker am Schreibtisch, und mag er noch so "grün" sein.

Ist eigentlich gar nicht schwer zu verstehen, dieses "ökologische Grundwissen", hat ein bekannter Forstmann einmal in seinem "eisernem Gesetz des Örtlichen" zusammengefasst.
Leider muss man zunehmend den Eindruck gewinnen, dass seine Nachfolgegenerationen mit diesem Gesetz nicht mehr viel mit am Hut haben, sondern lieber in ein pauschales schwarz/weiß-Denken verfallen...
Großartiges Verständnis vom Einfluß der Arten aufeinander...

Trotz seines furchteinflössenden starken Schnabels :ROFLMAO: leben Eichel-Häher (nomen est omen) zu großen Teilen von pflanzlicher Nahrung (Herbst, Winter), ein paar Eier und Jungvögel sind über den Sommer auch dabei. Nennenswert nimmt er in der Zeit auch Insekten verschiedener Stadien. Spinnen, Engerlinge, Raupen etc...
Er bestiehlt auch gern andere Arten wie Spechte, Eichhörnchen, Turmfalken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.858
Ganz klar:Nutzen und Schäden sind Wertungen. "Natur" kennt so etwas nicht.
Nach zeitweiliger Vollschonung (Argumente?) wurde die Bejagung wieder möglich. Mit welcher Argumentation? Ist irgendwie an mir vorbei gegangen damals. Ich kann mich allerdings erinnern aus meiner Jungjägerzeit,daß der "traditionelle " Umgang mit Rabenvögeln außerorts nie aufhörte.
Im Interesse der Sache bitte kurz ein paar Fakten zur Neuorientierung. Wenn es nicht zuviel Mühe macht. :unsure:
So ist es - Wertungen, nichts weiter.
Und aber jagdpolitischer Kriegsschauplatz von ungeahnter Wichtigkeit.

Wie kann man sich für die Bejagung von Hähern verkämpfen, angesichts ganz andererer existentieller Probleme der Jagd heute (Grundbesitzereinfluß, Waldsterben 3.0, Waffenrecht, große Beutegreifer).

Wer von den 400000 Jäger in D schießt denn im Jahr auch nur einen Häher, und wenn aus welcher Motivation ? Notwendig ist es zweifelsfrei nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.731
Großartiges Verständnis vom Einfluß der Arten aufeinander...

Trotz seines furchteinflössenden starken Schnabels :ROFLMAO: leben Eichel-Häher (nomen est omen) zu großen Teilen von pflanzlicher Nahrung (Herbst, Winter), ein paar Eier und Jungvögel sind über den Sommer auch dabei. Nennenswert nimmt er in der Zeit auch Insekten verschiedener Stadien. Spinnen, Engerlinge, Raupen etc...
Er bestiehlt auch gern andere Arten wie Spechte, Eichhörnchen, Turmfalken.

aus Deiner "wissenschaftlichen" Lieblingsquelle

Das Nahrungsspektrum des Eichelhähers ist sehr umfangreich, wobei meist das jahreszeitliche Angebot ausgenutzt wird. Von Frühjahr bis Herbst überwiegt daher der tierische Anteil, was zum Teil am Angebot, zum Teil daran liegt, dass die Nestlinge hauptsächlich mit tierischer Nahrung versorgt werden. Im Spätherbst und im Winter nimmt der pflanzliche Anteil stark zu. Dieser besteht zu einem guten Teil aus Vorräten, die ganzjährig, aber vor allem vor dem Winter angelegt werden.
...
Auch kleinere Wirbeltiere zählen zur Nahrung, wobei neben selbst erbeuteten Tieren bisweilen auch Aas gefressen wird. Zur Beute zählen kleine Reptilien und Säugetiere bis zur Größe junger Kaninchen. Auch Gelege, Nestlinge und junge Kleinvögel bis kurz nach dem Ausfliegen zählen zum Nahrungsspektrum. Der Nahrungsanteil, den Eier und Vögel ausmachen, ist dabei meist gering, letztere werden vermutlich hauptsächlich erbeutet, wenn fast flügge Jungvögel zu ernähren sind. Jedoch gibt es offenbar in seltenen Fällen Individuen, die sich auf Nestprädation spezialisiert haben und sich die Hassreaktionen von anderen Singvögeln beim Auffinden von Nestern zunutze machen.


An der Grundsätzlichkeit meiner obigen Aussage ändert das jetzt genau was?
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.858
Wer sich informieren möge, lese auch diesen gutgemachten, verständlichen Artikel:


aus Deiner "wissenschaftlichen" Lieblingsquelle

Das Nahrungsspektrum des Eichelhähers ist sehr umfangreich, wobei meist das jahreszeitliche Angebot ausgenutzt wird. Von Frühjahr bis Herbst überwiegt daher der tierische Anteil, was zum Teil am Angebot, zum Teil daran liegt, dass die Nestlinge hauptsächlich mit tierischer Nahrung versorgt werden. Im Spätherbst und im Winter nimmt der pflanzliche Anteil stark zu. Dieser besteht zu einem guten Teil aus Vorräten, die ganzjährig, aber vor allem vor dem Winter angelegt werden.
...
Auch kleinere Wirbeltiere zählen zur Nahrung, wobei neben selbst erbeuteten Tieren bisweilen auch Aas gefressen wird. Zur Beute zählen kleine Reptilien und Säugetiere bis zur Größe junger Kaninchen. Auch Gelege, Nestlinge und junge Kleinvögel bis kurz nach dem Ausfliegen zählen zum Nahrungsspektrum. Der Nahrungsanteil, den Eier und Vögel ausmachen, ist dabei meist gering, letztere werden vermutlich hauptsächlich erbeutet, wenn fast flügge Jungvögel zu ernähren sind. Jedoch gibt es offenbar in seltenen Fällen Individuen, die sich auf Nestprädation spezialisiert haben und sich die Hassreaktionen von anderen Singvögeln beim Auffinden von Nestern zunutze machen.


An der Grundsätzlichkeit meiner obigen Aussage ändert das jetzt genau was?
Mein Lieber, die Quellenangaben (auch wissenschaftliche) sind bei Wiki stets unten angeben !

...auch deine einseitigen Markierungen ändern nichts an der Tatsache, daß es die komplette Beschreibung der Nahrungzusammensetzung des Vogels ist und überhaupt nichts über Mengenanteile aussagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
17 Nov 2016
Beiträge
53
überhaupt nichts über Mengenanteile aussagt.
Von Frühjahr bis Herbst überwiegt daher der tierische Anteil, was zum Teil am Angebot, zum Teil daran liegt, dass die Nestlinge hauptsächlich mit tierischer Nahrung versorgt werden.
Ich finde das ist eine Aussage über Mengenanteile. Unabhängig vom Einfluß des Hähers auf andere Singvögel sollte man die Jagd erlauben, sofern die Population das hergibt.
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.731
So ist es - Wertungen, nichts weiter.
Und aber jagdpolitischer Kriegsschauplatz von ungeahnter Wichtigkeit.

und das ist dann wohl DEINE Wertung der Wichtigkeit dieses "jagdpolitischen Kriegsschauplatzes" - eine Wertung, nichts weiter.

Wie kann man sich für die Bejagung von Hähern verkämpfen, angesichts ganz anderere Problem der Jagd heute (Grundbesitzereinfluß, Waldsterben 3.0, Waffenrecht, große Beutegreifer).

Weil es in diesem Fall wieder eine "Salamischeibe" ist, die dem eigentumsgleichen Jagdrecht (der Jagdrechtsinhaber! aber auch der Jagdausübungsberechtigten!) entzogen wird.

Wer von den 400000 Jäger in D schießt denn im Jahr auch nur einen Häher ?

da in einem Großteil der Bundesländer der Eichelhäher gar nicht bejagdbar ist, ist die genannte Zahl natürlich unsinnig - unabhängig davon könnte man an DIESER Stelle auch fragen, wieviele der 400.000 Jäger in D denn im Jahr auch nur ein Stück Sika- oder Gamswild schießen...
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.858
und das ist dann wohl DEINE Wertung der Wichtigkeit dieses "jagdpolitischen Kriegsschauplatzes" - eine Wertung, nichts weiter.



Weil es in diesem Fall wieder eine "Salamischeibe" ist, die dem eigentumsgleichen Jagdrecht (der Jagdrechtsinhaber! aber auch der Jagdausübungsberechtigten!) entzogen wird.



da in einem Großteil der Bundesländer der Eichelhäher gar nicht bejagdbar ist, ist die genannte Zahl natürlich unsinnig - unabhängig davon könnte man an DIESER Stelle auch fragen, wieviele der 400.000 Jäger in D denn im Jahr auch nur ein Stück Sika- oder Gamswild schießen...
Hier wird doch gefordert, er solle überall jagdbar sein...

Das Argument Salami-Taktik ist als beliebter Verbands-Spruch bekannt und auch angebracht für "übliche" jagdlich genutzte Arten.

Sika und Gams gibts wohl kaum flächendeckend in allen dt. Revieren, den Häher sehr wohl !
Merkste den Unterschied zwischen Fakten und Rethorik ? ;)
 
Registriert
17 Jul 2008
Beiträge
6.731
Hier wird doch gefordert, er solle überall jagdbar sein...

Nö! HIER wird über die Forderung der Grünen diskutiert, dem E. in Bayern eine "Vollschonung" angedeihen zu lassen (wobei beim groben Drüberlesen unklar ist, ob diese Forderung nun in Richtung einer ganzjährigen Schonzeit zu interpretieren ist oder ob der E. überhaupt aus dem Jagdrecht genommen werden soll).
und was MEINE "Forderung" betrifft, die darfst Du gerne noch einmal in #42 nachlesen und wörtlich nehmen!

Das Argument Salami-Taktik ist als beliebter Verbands-Spruch bekannt und auch angebracht für "übliche" jagdlich genutzte Arten.

Nö, natürlich nicht nur! JEDE Wildart, die dem Jagdrecht und damit dem "doppelten Schutzstatus" entzogen wird, verliert!
Den zugegeben abstrakten Teil des Jagdrechts als eigentumsgleiches Recht begreifen halt Viele nicht!

Sika und Gams gibts wohl kaum flächendeckend in allen dt. Revieren, den Häher sehr wohl !
Merkste den Unterschied zwischen Fakten und Rethorik ? ;)

und der E. darf nur noch in Bayern überhaupt bejagt werden - war also auch nur Rhetorik Deinerseits...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
21
Zurzeit aktive Gäste
169
Besucher gesamt
190
Oben