Lieber Fox01,
ich denke, daß man die Jagd an der Grenze differenziert betrachten muß.
In einem Revier von einer Größe von 400 ha z.B. jagt man schnell an Nachbars Grenze. Wieso sollte man in den grenznahen Teilen nicht jagen dürfen?
In unserem Revier ist es außerdem so, daß die Dickungskomplexe vorallem an den Grenzen liegen. Insbesondere in den Dickungen, in denen die Verjüngung dem Rehwild noch nicht aus dem Äser gewachsen ist, die daher ausweislich der Verbißgutachten Verbißschwerpunkte im Revier darstellen, müssen wir also jagen. Dies tun wir in bestem Einvernehmen mit unseren Nachbarn, die ja das selbe Problem mit dem Verbiß haben, wie wir.
Wenn die Jagd an der Grenze nur deshalb stattfindet, weil man dem lieben Nachbarn "das schwarze unter dem Fingernagel" nicht gönnt, so hat das in meinen Augen wenig mit der Jagd zu tun. Sog. Grenzkriege mißgünstiger oder gar verfeindeter Nachbarn finde ich charakterlos. Sie schaden tatsächlich vornehmlich dem Wild und rauben den Betroffenen in aller Regel den Blick für das Wesentliche. Mit Jagd hat das meiner Meinung nach nicht mehr viel zu tun!
Herzliches Weidmannsheil
H.