Grenzjagerei

A

anonym

Guest
Mich würde mal interessieren, was ihr zur
Jagd an Nachbar's Grenze denkt?

Innen schonen aussen Dampf machen?

Ich lehne das ab. Auf der Strecke bleibt einzigst das Wild.

Aber was tun, wenn der Nachbarschaft, das völlig egal ist????
 
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Lieber Fox01,

ich denke, daß man die Jagd an der Grenze differenziert betrachten muß.

In einem Revier von einer Größe von 400 ha z.B. jagt man schnell an Nachbars Grenze. Wieso sollte man in den grenznahen Teilen nicht jagen dürfen?
In unserem Revier ist es außerdem so, daß die Dickungskomplexe vorallem an den Grenzen liegen. Insbesondere in den Dickungen, in denen die Verjüngung dem Rehwild noch nicht aus dem Äser gewachsen ist, die daher ausweislich der Verbißgutachten Verbißschwerpunkte im Revier darstellen, müssen wir also jagen. Dies tun wir in bestem Einvernehmen mit unseren Nachbarn, die ja das selbe Problem mit dem Verbiß haben, wie wir.

Wenn die Jagd an der Grenze nur deshalb stattfindet, weil man dem lieben Nachbarn "das schwarze unter dem Fingernagel" nicht gönnt, so hat das in meinen Augen wenig mit der Jagd zu tun. Sog. Grenzkriege mißgünstiger oder gar verfeindeter Nachbarn finde ich charakterlos. Sie schaden tatsächlich vornehmlich dem Wild und rauben den Betroffenen in aller Regel den Blick für das Wesentliche. Mit Jagd hat das meiner Meinung nach nicht mehr viel zu tun!

Herzliches Weidmannsheil

H.
 
A

anonym

Guest
Unser Revier hat 470 ha bejagbare Fläche,
2/3 Wald 1/3 Feld. In Norden und Süden
der Staat und im Osten ein Gastwirt mit zwei Jägern als Angrenzer. Was soll ich noch mehr sagen?

Mit dem Nachbar im Westen können wir uns sehr gut absprechen. Hier ist auch der Revierteil, wo man immer zuverlässig Anblick haben kann.
 
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An unserer Reviergrenze hatt das Nachbarrevier auf ca 1 Km bummeliege 20 Rehe geschoßen;
Drückjagdten werden an unsere Grenze ohne Nachbarliche Benachrichtiegungen abgehalten; Nachsuchen durch unser Revier der einfachkeit
halber garnicht erst gemeldet; Ansitzeinrichtungen stehen zum teil 15- 50 Meter an der Reviergrenze; eine Kanzel steht mit 2 der 4 Beinen in unsrem Revier; heute habe ich die 2. Kirrung in diesem Revierteil gefunden, die Mit Kaffepulver; Taback und Zigartettenkippen verstänkert worden ist;
Teerbäume für die Kirrungen direckt an der Rewviergrenze wurden vom Nachbarn der einfachkeit halber in unserem Revier angelegt;Wechsel die ins Revier reingehen mit gelben " Hausmitteln " Plattgemacht;
auf dem Neuschnee; so dem wir haben ; sieht mann öffter Fußspuren aus dem Nachbarrevier Wechsel folgend in unser Revier reinlaufen;
der Nächste Nachbar hat an der Grenze auf ca 2 Km ( ist eine Wald- Feldkannt, wobei ihm das Feld gehört ) alle 70-80 Meter Lappen an den Büschen aufgehängt ecz und so weiter.

Eine von mir mitgestaltedte Revierübergreifende Ansitzdrückjagd wurde von den Nachbarn mit den Worten " Brauchen wir nicht, unsrer Schweine schießen wir allein " Beukotiert....

mehrere Stücken Wild ( Damm und Schwarzwild) wurden im laufe der Jahre mit deutlichen Schußzeiche in unsrem Revier gefunden...

ist doch alles nett; oder

Andreas

P. S.
und wir " Depen " schrenken die Jagd an der Reviergrenze ein, weil wir der Meinung sind, das Wild braucht auch im Wald Ruhezonen...
 
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Gier, Neid und und Missgunst scheinen bei manchen auf dem selben "Gen" zu liegen wie die Jagdleidenschaft.
Dennoch: dem Wild ist es egal, ob es an der Grenze erlegt wird oder anderswo. Es wird nicht besser, wenn man dem "bösen" Nachbarn mit der selben Münze heimzahlt. Ich sehe die Grenzproblematik eher gelassen und versuche was mich angeht anständig zu sein.
Ich jage in einem kleinen Feldrevier (ca. 90 ha), da ist fast alles Grenze und in einem großen Waldrevier (ca 900 ha), da ist die Grenze immer so weit weg, dass ich teilweise gar nicht genau weiß, wo sie verläuft.
 
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@Rugen
und das toleriert ihr alles? Ich weiss nicht wie ich mich in einem solchen Fall verhalten würde, aber ich würde einfach so nicht alles hinnehmen. Wir haben SIEBEN Reviernachbarn und glücklicherweile mit keinem Stress.

Wmh
Lupus
 
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Wir leigen mit unseren 250Ha direkt an der Hegerings-/Kreisgruppengrenze.

Ein Großteil grenzt direkt an den Forst. Ergebnis Klar. Aber das Verhältnis ist OK.
Ein anderer Waldbesitzer macht auf alles wiederkäuende Schalenwild dampf und Schont die Sauen für seine Drückjagden.
Wir halten es eher anders herum. Bei uns müssen die sauen liegen, um dem Wildschaden auszugleichen. Aber das Verhältnis ist grundlegend OK.
Aber ein weiterer Grenzaspirant legt wirklich viel an der Grenze um. So mancher gut veranlagte Bock oder Spießer ist schon mit einem satten Trägerschuß an der Grenze verendet.
Ansitzeinrichtungen zieren in alle Himmelsrichtungen unsere Grenzen. Forst und Waldbesitzer ausgenommen. Aber sonst halten es alle damit nicht so genau.
Aber so ist das wohl, wer nachbarn hat, der muß diese auch ertragen lernen.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lupus:
@Rugen
und das toleriert ihr alles? Ich weiss nicht wie ich mich in einem solchen Fall verhalten würde, aber ich würde einfach so nicht alles hinnehmen. Wir haben SIEBEN Reviernachbarn und glücklicherweile mit keinem Stress.

Wmh
Lupus
<HR></BLOCKQUOTE>

Die anmerkung ist berechtiegt;
aber ein " Heimzahlen " mit gleicher Münze verkneife ich mir; leidtragender währe das Wild.

Nichts desto trotz habe ich einem Nachbarn schon höfflich drauf hingewiesen; das bei
beweißbaren verfehlungen wir die sache zur anzeige bringen mit; unter berücksichtiegung des Verursachers und desjeniegen der's Deckelt, also die Pächter !
Das hätte dann schlimmstenfals entzug des Jagdscheines/ wegfall der Pachtbefugnis= Schadensersatz der Verpächter zur folge...
.
.
.
Ergebnis: Nullkommanull

Andreas
 
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Ich bin Mitpächter in einem Revier, bei dem die besten Revierteile an der Grenze liegen. Um das nachbarschaftliche Verhältnis nicht zu trüben, versuchen wir natürlich nicht provokativ nur an der Grenze zu jagen. Angesichts der Einstandsverteilung (Die Einstände liegen im Wald = Nachbarrevier, die Äsungsplätze, Wildschadensflächen,Setzwiesen bei uns) sehen wir jedoch auch keinen Grund warum wir uns angesichts des Aufwandes zur Rehkitzrettung / Fallwildbergung und des von uns zu bezahlenden Wildschadens gerade hier der Jagd enthalten sollten.

Viele Grüße

Greiner
 
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Wie sagte schon Wilhelm Busch:"Es kann der brävste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt..." .
Ich denke Andreas ist im Moment heilfroh ein Problem im eigenen Revier beseitigt zu haben; das andere geht man dann gelassen an.
In dem revier, in dem ich das Glück habe von Zeit zu Zeit jagen zu dürfen (Begehungsschein und wenig Zeit), gibt es natürlich auch den "Grenzkrieg"; auch hier ist Schussneid wohl der Initiator. Wir halten es so, dass wir gerade an dieser Grenze nicht jagen um ja nicht zu provozieren (das gilt Gott sei Dank auch für den betreffenden anderen Pächter).
Nichts dessto Trotz ist der Pachtzins für die gesamte Fläche zu erbringen; warum soll man dann ausgerechnet an irgendwelchen Grenzen nicht jagen dürfen?

fragt
rolf
 
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Es ist schon befremdlich, wenn man hört/liest was in anderen Revieren so abgeht..

Ein Beispiel, dass es auch anders geht, gefällig?

Wie haben mit einem unseren Nachbarn nicht nur eine gemeinsame Grenze sondern auch eine gemeinsame Kanzel, die auf selbiger steht, vom Nachbarpächter erbaut wurde und ein Schussfeld von 270°, gleichmässig verteilt auf beide Reviere, mit der Dickung (Nachbarrevier) im Rücken, bietet.

Welches Wild wo erlegt werden und wann wer die Kanzel besetzen darf ist vertraglich geregelt.


wmh
wutach
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lupus:
@Rugen
und das toleriert ihr alles? Ich weiss nicht wie ich mich in einem solchen Fall verhalten würde, aber ich würde einfach so nicht alles hinnehmen. Wir haben SIEBEN Reviernachbarn und glücklicherweile mit keinem Stress.

Wmh
Lupus
<HR></BLOCKQUOTE>

Sehe ich auch so!
Wir haben drei Nachbarn 3x private(Superverhältnis) und 1x Staat(auch ein gutes Verhältnis) aber wir wissen um die Schießqualitäten des Försters(sollte ich sagen Häufigkeit) und so fällt der erste Bock doch meißt in der nähe der Grenze zum Staat,wo auch welch Wunder das rehwild im Schnitt viel jünger ist... Zum Thema Hochsitz und Grenze kann ich nur sagen, daß das Wort grenze sich wohl selbst erklärt und ich die Regelung in NRW(75m Abstand ) für Dummfug halte , wenn sich jeder an die Grenzen hält und zwar auf allen Gebieten, nicht so wie bei Rugen! Mit dem Nachbar würde ich mal ein Wörtchen reden! Beim rehwild ist sind Kümmerlinge und Abnorme Böcke mein Steckenpferd und so habe ich selbst mal bei uns einen vom Jagdaufseher bestätigten Kümmerling an einer Stelle, an der ein Weg die Grenze Bildet, wir dichten Fichtenbewuchs und der Nachbar nur Weizen und Roggenschläge hat, den Bock, der Abends zum Nachbarn äsen gehen wollte, durch blatten und einen gezielten Schuß in den Stich auf der Grenze strecken können.Man muß sich halt an Grenzen und Vereinbarungen halten!
icon_biggrin.gif
ist aber nicht meine gängige Praxis , weil sehr anstrengend und die Mickerlinge ja nicht nur an der Grenze zu finden sind...
icon_wink.gif
 
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servus,
als erstes sollte man wohl noch sagen, dass das wild keine grenzen kennt und auch in kein revier "gehört" !!!!
deshalb ist es meiner meinung nach quatsch im zentrum viel und außen mehr druck zu machen, dass sind rein menschlische gesichtspunke. vielmehr sollte man sich an den lebensräumen und "problemzonen"(im sinne der forstwirtschaft) mit dem jagddruck orientieren!!!(ruhezonen in "unproblematischen" und dennoch geeigneten lebensräumen)
gruß
max
 
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8 Mai 2001
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Was nützt mir eine Grenze, wenn schon meine Mitjäger so von Jagdneid zerfressen sind, daß sie möglichst viele Geheimsitze bauen (mir unbekannte Erdsitze, hab jetzt wieder einen gefunden) und sie meine Kirrungen "bearbeiten und sabotieren". Ich wäre froh, wenn ich "nur" Ärger an der Grenze hätte. Hab halt auch nur ein Begehungsschein bei Vater Staat.

Es lebe der Jagdneid
 
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2 Apr 2001
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Bei Rehwild wird grundsätzlich mindestens 100m Abstand zur Grenze eingehalten. Ist bei unserer Reviergröße aber auch kein Problem.
Bei SW dagegen wird auch, in Absprache mit den Nachbarn, bei den guten Einständen oder ehemaligen Maisäckern grenznah gejagt.
Auch bei uns wurde von einem Nachbarn schon eine Kanzel auf die Grenze gestellt, nachdem das vorher abgesprochen wurde. Also kein Problem.

WH
 

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