Gibt es ein Idealkaliber für Bleifreie Geschosse?

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wobei sich da der Kreis dann wieder schließt:
Man könnte auch sagen: Man dreht sich im Kreis.
Das ist alles nichts anderes als "Aptieren".

Ein "Idealkaliber" ist vom gesamten System her bewusst auf bestimmte Anforderungen ausgelegt. Und das gibts einfach noch nicht.
Ausgehend von bestehenden Patronen müsste eine Neukonstruktion mit dem maximal zulässigen Druck rauf, der Platz fürs Geschoss nach hinten wie nach vorne größer bedacht und der Drall entsprechend gewählt werden.

Irgendwann wirds schon noch kommen. Aber noch ist es nicht so weit.
 
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Doch ... das neue Blaser 7,62x68 LFSBSO...
Mir ist klar wie es gemeint ist. :)
Aus Spaß mal trotzdem kurz Ernst gemacht. Müsste ich eine der ersten Neuen erdenken - und es wär ja durchaus denkbar, dass Blaser das wirklich mal macht...

Dann gehe ich davon aus, dass Du Dich in der Hülsenlänge um zwei Zentimeter verschätzt hast.
Das Baby hätte in etwa die Hülse(nlänge) einer 22-250, bei einer ganzen Schippe mehr Gasdruckmaximum. Und läge bei bei .277 bis .308 Geschossdiameter.
Drall und Übergang müssten viel Beachtung finden ehe man sich festlegt.

Es geht schon - aber noch macht es keiner. Dazu sind sicher die Zwänge zum Bleifrei auch noch in zu wenigen Ländern (= Märkten) da.
 
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7,62x57(r) schaut doch schon sehr gut aus, oder?
Die 7x64IX mit dem richtigen Drall ebenso.
Selbst die 'normale' 7x64 (mit entsprechendem Drall und bitte ohne Freiflug) sollte passen.
.30-06 (vlt.auch als Ackley Improved) passt doch auch ganz gut.

Es gibt doch im großen und Ganzen zum einen wenig Probleme und zum anderen einige Entwicklungen oder Veränderungen an Kalibern (besser Patronen), die bleifrei Rechnung tragen.

Klar war bisher viel eher Anpassen unter gegebenen Bedingungen, aber wenns funktioniert ;)
 
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7x64 finde ich ein sehr gutes Kaliber für bleifreie Geschosse:

- genügend Pulverraum.
- langer Übergang.
- Drall auf lange Geschosse (bleihaltige 10,5-11,5g/160-175grs.) ausgelegt.

hier die dt. Kaliber mit mind. 25mm Übergangslänge (G):

6,5x57(R)
(G: 30mm)
6,5x58Mauser (G: 30mm)
6,5x68(R)
(G: 30mm)
7x64/x65R
(G: 34mm)
8x57J(R) (G: 42mm) !!!
8x57J(R)S
(G: 35mm)
8x60(R) (G: 39mm) !!!
8x60(R)S
(G: 34mm)
8x64*/x65R und 8x64S*/x65RS (G: 34mm)
8x68S* (G: 34mm)
8x75(R)S (G: 34mm)
9x57(R) (G: 33,3mm)
9,3x57, 9,3x62 und 9,3x64* (G: 28mm)
9,3x72R (G: 27mm)
9,3x74R (G: 26,4mm)
10,75x68* (G: 30mm)

es fällt auf, daß bes. einige 8mm-J Kaliber (.318") sehr lange Übergänge haben.
Die US-Kaliber haben, bis auf die .284Win., durchweg Übergangslängen von <15mm.
Auf mind. 25mm kommt lediglich die .458Win.Mag., die .460Wby.Mag. liegt mit 24,75mm knapp darunter.

Vom innenballist. Standpunkt her, täte zumind. die inländ. Waffen- und Munitionsindustrie gut daran, vornehmlich Waffen und Bleifrei-Munition in den oben aufgeführten Kalibern anzubieten, wenn man nunmal schon seitens der Industrie, Politik und Jagdverbände alle Hebel in Bewegung setzt, um so rasch wie möglich, zu einem Bleiverbot für Büchsengeschosse zu kommen.

Bei den mit * markierten Kalibern kann bei weit rausgesetzten, bleifreien Geschosse die Patronenlänge für die Standardmagazingröße 84-85mm zu groß werden, so daß dafür u.U. ein 3-4mm längeres Magazin nötig sein kann.
 
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An sich ja für die 7x64, aber:
die haben zu einen oft einen so langen Kegel, dass Freiflug vorliegt (was ich für überholt ansehe und nicht mag) und zum anderen sind die in den oft verbauten 98ern dann durch den Magazinschacht von der Patronenlänge sehr begrenzt.
Mit Gasdruckanpassung der CIP wären die klassischen 57er Hülsenlängen gar nicht mal verkehrt. Vlt. noch bisschen steilere Schulter und gut is.
Bei 8mm dann vlt. besser die 8x60 (und bitte auch ohne Freiflug) ;)
Genug Brennraum, Spielraum in der Setztiefe und kein Pulverfresser bei ausreichender Leistung.
 
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Bei der Aufzählung der idealen Teutschen Bleifreikaliber kann ich bei manchen nur den Kopf schütteln .
Das ist so ähnlich , als redet ein Blinder über Farben . 😄
 
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Bei der Aufzählung der idealen Teutschen Bleifreikaliber kann ich bei manchen nur den Kopf schütteln .
Das ist so ähnlich , als redet ein Blinder über Farben . 😄
Das kommt auf den Zeitpunkt der Erblindung an :( ,
aber schon die Eingangsfrage war leicht schizophren
 
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Ich lade für sehr viele Kaliber, keines zeigt irgendwelche Probleme mit bleifrei!
Gibt es überhaupt Patronen, die Probleme mit bleifrei haben?
Vielleicht mit Schwarzpulverkalibern?
 
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Mit Gasdruckanpassung der CIP wären die klassischen 57er Hülsenlängen gar nicht mal verkehrt. Vlt. noch bisschen steilere Schulter und gut is.
Das funktioniert so nicht. Die Neuen dürfen nicht in älteren Waffen genutzt werden können.
Gern genutzter Kunstgriff war deswegen die Hülse länger zu machen. Das ist in dem Fall aber absolut kontraproduktiv.

Ich hab das in meinem Beitrag (#49) weiter oben ja schon geschrieben, aber ohne die gedanklichen Hintergründe darzulegen.
Die Hülsen müssen kürzer werden. Erstens damit sie nicht mit älteren Waffen funktionieren. Zweitens weil man dann näher am optimalen Brennraum ist. Hat den Vorteil schnellere Pulver nehmen zu können, Stichwörter: kurze Läufe + SD. ;)
Dabei muss zwar dann der Gasdruck rauf, was aber in den modernen Waffen kein ernstes Problem ist.
Der Rest vom Gesamtsystem betrifft dann den Platz, den der Übergang bietet und den Drall.
 
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Ich lade für sehr viele Kaliber, keines zeigt irgendwelche Probleme mit bleifrei!
Gibt es überhaupt Patronen, die Probleme mit bleifrei haben?
Vielleicht mit Schwarzpulverkalibern?
Ja, gibt ein paar.

Insbesondere bei den kleineren Kalibern ist die Sache etwas "tricky". Teil spielt auch noch der Standard-Drall zusätzlich mit rein.
22-250, .222, Hornet...
Bei den älteren Patronen liegts auch dran, dass man mit dem Gasdruck weit unten bleiben muss. 45-70, 45-90, 9,3x72R, usw.

Beim Gesamtsystem muss der Übergang Platz bieten, dafür sind nicht alle so gut ausgelegt.
Und zum Gesamtsystem in innenballistischer Hinsicht muss dann eben auch der Gasdruck und der Drall gewisse Möglichkeiten bieten.

Mit der 22-250 hab ich schon viel gespielt. Die ist unter den Bedingungen der Bleigeschosse aus Sicht eines Handladers schon ein Stück weit genial. Sie ist aber ein wenig "hochgezüchtet" - und dann wirds schwierig wenn man an so wichtigen Parametern wie dem Geschossmaterial dreht.
Ich hab es noch nicht geschafft die 22-250 auf was zu bringen bei dem ich sagen würde: "Jetzt bietet sie auch in Bleifrei wieder was sie vorher konnte." Ein wenig so als würde man versuchen den Motor eines Rennwagens auf Diesel umzurüsten ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen. :confused:
 

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