Hallo,
die Daten sind halt schon eine Zeit alt. Die wurden bei RWS für die meisten Patronen wohl nach dem Krieg bei der Wiederaufnahme der Munitionsproduktion ermittelt und damals führte man eben lieber Waffen mit längeren Läufen. 60 und 65cm waren bei den Repetierern (bis Mitte der 60er Jahre defakto nur zwei auf dem dt. Markt vertreten: M98 und MS) Standart; wie 65cm bei den Kipplaufwaffen.
Die heutige Laufmode ist halt 56cm und da verliert die Labo, v.a. bei Patronen wie 6,5x57, 7x57, 7x64 die ja mit eher progressivem TLM geladen werden und zudem noch ein rel. kleines Laufinnenvolumen haben, halt einiges an Energie.
Nun kann ein Hersteller ja auch nicht für jede Lauflänge eine Schußtafel ermittel. Der Hersteller weis ja nicht, in welcher Waffe das betreffende Päckchen Munition verschossen wird und wer will kann ja mal ausrechnene, wieviele unterschiedl. Schußtafeln der Hersteller auf unterschiedl. Päckchen drucken müßte, wenn er alle Waffen die in dem betreffenden Kaliber gefertigt wurden und noch werden berücksichtigen würde.
Andererseits frage ich mich auch, was das ganze Gerede über Eo und Vo soll. Ich ermittele aus meiner eigenen Waffe die TPL und bin froh, daß die Geschoßhärte auf die Zielgeschwindigkeit angepaßt ist, denn nur DAS zählt.
Ob Labo XY jetzt im Schnitt 820, 850 oder 880m/s erbringt ist mir so was von wurscht. Viele meinen die angegebenen Werte auf der Munipackung wäre bei jedem Schuß exakt auf das Joule oder m/s gleich.
Den Chroni nehme ich mit auf den Stand um die Standartabweichung einer Labo zu ermitteln und nicht um einen neuen Vo-Rekord aufzustellen.
Mir ist eine gleichmäßige Labo mit einer Standartabw. von <10m/s 100mal lieber als das irgendeine "magische" Vo-Grenze (beliebt v.a. die 900 und 1000m/s) oder Eo-Grenze (hier ist die 5000Joule sehr beliebt) zu brechen.
Die Standartabw. meiner 10,75x68 Labo beträgt z.B. ganze 8m/s, die der 9,3x72R lediglich 4m/s. Und hier muß ich mal eine Lanze für das gleichmäßige Rottweil-TLM brechen.
Grüße
Saturn