Geschwindigkeitstest - Werksladungen

Registriert
5 Feb 2010
Beiträge
533
Da hier doch einiges an Fachkompetenz versammelt ist, mal eine Frage: Welche Munitionshersteller uebertreiben denn nach euren Erfahrungen nicht masslos mit den Werksangaben?
Ich bin mir darueber bewusst, dass man das eh aus der eigenen Waffe versuchen muesste und eure Erfahrungen vermutlich keine Allgemeingueltigkeit besitzen. Waere trotzdem einfach mal nett zu wissen.

Ein grains Pulver mehr oder weniger können schon etliche hundert bar mehr an Druck bewirken. Ist also nicht ganz ungefährlich, was durch größere Abweichungen bzw Schwankungen in der Produktion passieren kann.

Wenn man das unter diesem Aspekt sieht, kann ich den Unmut verstehen. Hatte die Wirksamkeit des Pulvers doch deutlich unterschaetzt.
 
Registriert
25 Apr 2004
Beiträge
2.539
JMUJ!

Weder ist die Sonne eine Punktquelle, man kann sie erst recht auf der Erde nicht als Punkitquelle ansehen und sowieso will man unter gar keinen Umständen eine Punktquelle für eine exakte Messung im Chrony haben.

Was ihr meint ist eine parallele Lichtquelle und das stimmt (auf der Erde) für die Sonne.

Und ich würde wie Tom Hunter auch auf eine dejustierte Messstrecke tippen.

Oliver
 
Registriert
1 Feb 2008
Beiträge
1.081
Keine Ahnung, wie der Optker zu einer Lichtquelle, wie der Sonne sagt....

Ich weiß nur, daß ich bei mir als Lichtquelle ca. 20 LED´s je Sensor habe.
Jeweils in einer Reihe angeordnet. Also ein "Lichtband".
Verzeih mir also, wenn meine Ausführungen nicht den Anforderungen
eines Optkers oder wasauchimmer genügen.
Der Kern bleibt stehen:
Für konstante Messergebnisse braucht man reproduzierbare Bedingungen.
Und die Sonne scheint nicht immer gleich !
Mmmmmmkay ?

Jedoch sehe ich es auch so, daß es bei einer konstanten Abweichung, wie im Falle von Michel tatsächlich auf eine fehlerhafte Ausrichtung der Sensoren hindeutet.

Gruß,

Manuel
 
Registriert
1 Feb 2008
Beiträge
1.081
@FranzStein7:
Du hast ne PM, lies die mal bitte und beantworte sie ;-)
Ach, und könntest Du Bilder von Deinem Aufbau eistellen ?
Sowas ist immer interessant....

Gruß und Danke, Manuel
 
Registriert
8 Dez 2000
Beiträge
2.702
denkbare Ursache:

ein mit mir seit mehr als 10Jahren befreundeter Mitforisti aus der Nähe von Düsseldorf :wink: hat vor längerer Zeit eine der vier Metallstangen wärend eines Versuches getroffen. Dadurch könnte es zu dieser Dejustierung gekommen sein - Danke Manuel und Tom Hunter für Euere Denkanstöße. Gibt es einen deutschen Reparator?

Gruß
Michel
 
Registriert
1 Feb 2008
Beiträge
1.081
Schieß doch mal auf das Mehl-Gerät...
Vielleicht messen sie danach wieder gleich :mrgreen:

Gruß,

Manuel
 
Registriert
8 Dez 2000
Beiträge
2.702
... da passiert nix, Gerät wird gewerblich genutzt und ist mit einem recht gutem ballistischen Schutz versehen :lol:

Gestern habe ich von Herrn Gerrit Rahner (www.straight-shot.de) eine nette & kompetente Antwort auf die Frage nach der möglichen Fehlerquelle bekommen - guter Tip von Dir :wink:

"...dass Ihr Gerät nach einem Treffer einer Diffusor Stange nicht mehr korrekt anzeigt ist sehr wahrscheinlich. In der Sensoreinheit befindet sich ein Linsensystem, dass für genaue Messungen genau rechtwinklig zur Schussachse ausgerichtet sein muss. Dadurch, dass die Diffusorstange in der Sensoreinheit steckt, wird bei einem Treffer die Geschossenergie in den Sensor übertragen. Dadurch wird schnell das Linsensystem beschädigt oder verstellt....Eine genaue Messung des Gerätefehlers wäre sehr aufwändig und in könnte Deutschland vielleicht von Beschussämtern durchgeführt werden. Der Aufwand hierfür läge mit Sicherheit deutlich über dem Neupreis des Chronys.Die Eichung der Geräte erfolgt normalerweise ab Werk und ist in Form einer Reparatur auch nur beim Hersteller möglich - auf Grund der Versandkosten ist auch das allerdings ein wirtschaftlicher Totalschaden."
 
Registriert
27 Mrz 2005
Beiträge
464
Hatte heute nochmal den Chrony beim Kontrollschießen (jeweils 3Schuss) mit:

1.) ältere Steyr 60cm Lauf; 7x64 RWS 10,5KS : 795 - 835 m/s
2.) Steyr 65cm; 8x68S 14,5g KS : 820 - 830
3.) Sauer 202 56cm, 30-06 Federal Fusion 11,66g : 815 - 825

Waihei
 
A

anonym

Guest
Sniper08 schrieb:
Hatte heute nochmal den Chrony beim Kontrollschießen (jeweils 3Schuss) mit:
1.) ältere Steyr 60cm Lauf; 7x64 RWS 10,5KS : 795 - 835 m/s
2.) Steyr 65cm; 8x68S 14,5g KS : 820 - 830
3.) Sauer 202 56cm, 30-06 Federal Fusion 11,66g : 815 - 825

stimmt nur meine Werte mit der 7x64 KS streuten nicht so weit.
8x68 S mit dem schweren KS = verdammt schlapp, ich habe diese load über 20 Jahre getestet. Diverse LOSE max. 840 m/sec.

Wh R.B.Hw.
 
Registriert
23 Feb 2010
Beiträge
5.630
Sniper08 schrieb:
Horrido,

ich hab mir vor kurzen einen Chrony M1 gekauft und heute mal im Revier getestet, dachte vllt interessieren sich auch noch andere für die Ergebnisse:

Waffe: Sauer 202 ,30-06, 56cm Lauf, Fuchs-Mündungsbremse
Meßgerät: Chrony M1, gemessen wurde V3
Umgebung: ca. 22-26 Grad im Wald, Schießbock, Zielscheibe 100m

Also die Messungen beziehen sich auf die V3, die Werksangaben auf V0:

1.) Federal Powershok 11,7g
1 814,4
2 811,4
3 815,5
4 812,1
5 811,1
6 819,3
7 811
8 814,4
9 820,2

Mittelw.: 814,3777778 Werk: 823m/s Diff.: 9m/s


2.) RWS TUG 11,7g
1 775,6
2 788
3 793,6
Mittel.: 785,7333333 Werk: 840m/s Diff 54
4(anders Los) 817,9


3.) RWS EVO 11,9g
1 799,8
2 806,6
Mittel.: 803,2 Werk: 835m/s Diff 32

4.) Brenneke Tug Nature 8,5g
1 915,5
2 932,8
3 925,8
4 921,4
5 916,4
Mittel.: 922,38 Werk: 940m/s Diff 18


5.) Hornady SST 11,7g
1 820,4
2 825,7
Mittel.: 823,05 Werk: 823 m/s Diff 0


Also von den 13Euro Powershok von Federal bin ich etwas beeindruckt. Besonders von der geringen Standardabweichung... oder "sollte" das die Normalität darstellen?

Der 4te Schuss Tug war wahrs aus einem anderem Los, die hab ich in der Munitionskiste entdeckt und zum Schluss noch eben abgefeuert...

Wie beurteilt ihr die Messungen? Hatte leider nicht die Zeit noch mehr Schüsse zu machen...

Waihei

Für mich wäre so eine Messung auch interesannt,wo in Berlin oder Nähe kann man so etwas machen lassen?

Du hast doch nicht wirklich im Revier 22 mal geschossen oder,das wär ja schon ne kleine DJ. :roll:
 
A

anonym

Guest
Mouseshoot schrieb:
Du hast doch nicht wirklich im Revier 22 mal geschossen oder,das wär ja schon ne kleine DJ. :roll:
Das Problem kenne ich auch. In einem abgelegenen Revierteil kam nach fünf Schuss der Nachbarpächter inspizieren. Am anderen Ende war nach drei Schuss ein Bauer da, der dringend das Gras beim Wachsen beobachten musste und die ganze Wiese ablief.
:cry:
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
Sniper08 schrieb:
Hatte heute nochmal den Chrony beim Kontrollschießen (jeweils 3Schuss) mit:

1.) ältere Steyr 60cm Lauf; 7x64 RWS 10,5KS : 795 - 835 m/s
2.) Steyr 65cm; 8x68S 14,5g KS : 820 - 830
3.) Sauer 202 56cm, 30-06 Federal Fusion 11,66g : 815 - 825

Waihei


Hm. Wie alt waren jeweils die Mumpeln?!

Sollten schon gleich alte Testlabos sein...
 
P

pit234a

Guest
Immer wieder interessant.
Gerade habe ich noch in einem anderen Beitrag meine Meinung erklärt, dass die individuelle Waffe der größte Einflussfaktor auf die Entwicklung des Gasdrucks darstellt und lese ich hier einen möglichen Hinweis darauf, dass ich damit richtig liege.
Allerdings nur einen schwachen Hinweis.

Die Sonne ist etwa 113mal "dicker" als die Erde und im Vergleich zum Erddurchmesser unglaublich weit entfernt. Was immer das Sonnenlicht auf seinem Weg beeinflusst, es wird auf beiden Detektoren gleich ankommen und deshalb gleich ignoriert werden. Die Sonne ist ein guter Lichtgeber und wie schon gesagt, keine Punktquelle.
Die Ausrichtung des Messgerätes zur Sonne und zur Horizontalen ist eher bedenklich. In Richtung Sonne verwischen Diffusoren das Licht zu einer einheitlich beleuchteten und genau senkrecht zum Gerät stehenden Ersatzlichtquelle. Das ist genausogut, wie 20 LEDs nur sein können.
In Richtung des Schusses sollte dieser genau parallel zur Messstrecke verlaufen und das beinhaltet zwei Richtungen, jeweils senkrecht zur Schussrichtung. Beim Schuss über die Lichtschranken gibt es mögliche Abweichungen nach rechts oder links, oben oder unten.
Rechts und Links muss der Schuss genau genug verlaufen, um beide Lichtschranken zu treffen und ein möglicher maximaler Fahler kann daher berechnet werden, wenn der Abstand der Lichtschranken und die Breite des Erfassungebereiches bekannt sind.
Die möglichen Abweichungen in vertikaler Richtung werden meist ignoriert.
Bei 60cm Abstand ist eine Abweichung von 30cm sicher als absolut maximal anzunehmen und das wäre dann immerhin ein Faktor zwei!
Das kommt in der Praxis nie vor, zeigt aber, dass ungeachtet aller Genauigkeit bei der Produktion der Geräte ein nicht zu ignorierendes Fehlerpotential vorhanden ist.
Ein Schuss, der schräg durch die Lichtschranken geht, kann erheblich Abweichungen verursachen.

Wenn alle Schüsse durch den gleichen Messaufbau gehen, ist der Fehler von Schuss zu Schuss minimal, weil nur durch den unterschiedlichen Abgangswinkel des Geschosses bestimmt.

So sollte man alle diese billigen Geräte verstehen.
Das sind weit mehr, als Schätzeisen und sie funktionieren recht genau. Bei beiden Messgrößen, Zeit und Strecke, haben wir ausreichende Genauigkeit. Auch ein Schülerlineal misst weitaus besser, als ein Prozent genau! Ein Schreiner könnte da ein Türblatt von 1m Nennmaß auch mit 101 oder 99 cm fertigen (grob) und jeder Schüler kann eine Strecke von 1m genauer vermessen, auch mit dem billigsten Lineal.
Die absolute Präzision dieser Geräte ist nicht ihre Stärke, obwohl sie da sehr Erstaunliches leisten.
Der eigentliche Wert der Geräte ist der Vergleich von Zahlen bei gleichem Messaufbau. Und hier findet sich immer wieder, dass der Preis der Munition nicht gute Zahlen hervorbringt.

Federal Munition bewährt sich seit Jahren. Natürlich will ich nicht alle Sorten immer testen, was ich sage bezieht sich aber stets nur auf meine eigene, begrenzte Erfahrung.
RWS ist oft viel schlechter, als Preis und Ruf erwarten lassen. Neueste Hülsen, die ich gerade kaufte, sind aber sehr viel präziser gefertigt, als in früheren Zeiten. Vielleicht hat sich da was getan.
Nur durch Veröffentlichung solcher Daten können wir da was erfahren und nur so sind diese Daten zu verstehen.

Was auch immer für Werbegags verantwortlich ist, zu schnelle Vo werden stets und schon seit langem immer wieder mal angegeben. Das kann nur damit zu tun haben, dass wir Käufer das so wollen. Wir stehen leider noch immer auf solche Zahlen und kaufen lieber, was für gleiches Geld mehr bietet, in diesem Fall, mehr MV.
Jedem, der gewissenhaft jagen will, bleibt nur der Realversuch und das bedeutet, Weitschüsse unter kontrollierten Bedingungen im eigenen Revier (auf die Scheibe, natürlich!) und diese auswerten.

Die unterschiedliche Vo und Schwankungen in der Ladedichte sind meist nicht so entscheidend beim Treffersitz, jedenfalls nicht auf unsere Jagdentfernungen. Deshalb messe und vergleiche ich fast nie und kaufe niemals nach diesem Gesichtspunkt.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
138
Zurzeit aktive Gäste
462
Besucher gesamt
600
Oben