Geschosswirkung II

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Michel schrieb:
SheepShooter schrieb:
Und ein Blattschuss ist keine schnell tötende Verletzung... nur für Hulzfux und Co. passt sie wunderbar ins Weltbild...

Gut, mit "und Co." fühle ich mich, ebenso wie wohl über 99% der Jäger weltweit angesprochen. Grundsätzlich meine ich, das Stücke, die innerhalb von 30Sekunden verenden, keine Schmerzen spüren. Beweisen kann ich es nicht. Man könnte (bitte als bloße Theorie verstehen um eine Möglichkeit aufzuzeigen) die Hirnströme eines Versuchstieres wärend der Penetration durch ein Geschoß messen um darüber eine Aussage zu machen.
Ein Tischler, der sich die Finger mit der Kreissäge abtrennt, soll ja angeblich anfangs auch keinen Schmerz spüren.
Für mich stellt sich der Ablauf eines Kammertreffers ohne Beteiligung des Herzens und großer Blutgefäße folgendermaßen dar:

Das Geschoß öffnet die Kammer, durch die enorme Druckerhöhung wird die Lunge zusammengedrückt und dabei bestimmt auch nicht unwesentlich verletzt. Durch die zwei entstandenen Löcher ströhmt Luft hinein und das Organ kann den Sauerstoffaustausch nicht weiter aufrechterhalten. Der Rest ist logisch: Das Gehirn kann nur so lange arbeiten, bis der noch im Blut befindliche Sauerstoff verbraucht ist. Danach ist Schluß! In welchem zeitlichen Rahmen dieser Prozeß stattfindet hängt wohl von verschiedenen Faktoren ab (verwendetes Kaliber, Treffersitz, Geschoß, Auftreffgeschwindigkeit, Verfassung des Stückes um nur einige zu nennen).
Ein Treffer in's ZNS tötet schneller, keine Frage - wenn er wirklich trifft. Dennoch konnte ich auch unmittelbar nach solchen Treffern heftigste Schlegelbewegungen über einen durchaus längeren Zeitraum beobachten. Für einen unbeteiligten Zuschauer sicher auch kein netter Anblick, obwohl hier das Tier sicher längst tot war.
Wie soll es nun 100% richtig sein?

Gruß & Weidmannsheil
Michel
bist du sicher, dass du dich angesprochen fühlst?
kann mir nicht vorstellen, das du nicht auch lieber ein schnelles Ableben beim Wild anstrebst und es dir nicht am A. vorbei geht - 'hab ja nen Hund/-eführer...'

deine Beschreibung ist schon richtig.
am schnellsten ist ein Treffer in die CPU...
noch schnell genug ist die Zerstörung der Hauptzuleitung zum Herz - 'die Stromversorgung'...
dann kommt sicher das ZNS...
danach kommt langsames ersticken/verbluten bei Treffern fern der Organe... wie Blattschuss...
zum Schluss kommen die 'Krankschüsse'...

was das Stück in diesen unterschiedlichen Zeitablaufen macht und durchlebt steht auf einem anderen Blatt... Ersticken ist auch schmerzfrei ganz bestimmt unangenehm...
Hulzfux ist es aber wohl alles egal - er bleibt ja schmerzfrei... so what?... :evil:
 
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SheepShooter schrieb:
Hulzfux ist es aber wohl alles egal - er bleibt ja schmerzfrei... so what?... :evil:

Du bist mir aber ein Scherzkeks - meinst du das jetzt ernst?

Du schiesst wohl jedes Stück aufs Haupt oder den Träger und hast dabei noch nie nen schlechten Schuss angebracht. Oder schiesst du alles Hochblatt und das immer und ausnahmslos so dass die Wirbelsäule immer mit abgerissen wird. Dann hab ich haushohen RESPEKT vor dir. Und du hast wahrscheinlich auch noch nie auf ne Sau geschossen die im Laufen ist...und noch nie auf ne fliegende Ente mit Schrot - denn da könntest du ja nicht garantieren dass das Stück sofort tot ist. Nochmal RESPEKT.

Vom Nick her könnt man auch meinen dass du nur Schafe mit den Schussapparat ins Jenseits beförderst.

respektvoll verneigend - Michl
 
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november schrieb:
SheepShooter schrieb:
Du kannst aber auch einfach zu deinem Waffendealer des geringsten Misstrauens gehen und nach einer Schachtel Munition bitten und dann mit den Folgen leben... machen ja sehr viele Jäger immer noch so... :wink:

bei denen reicht auch eine 20er packung 2 jahre lang...

ich kenne jäger, die schießen 2 rehe im jahr mit der kugel. das wars.
 
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SheepShooter schrieb:
deine Beschreibung ist schon richtig.
am schnellsten ist ein Treffer in die CPU...
noch schnell genug ist die Zerstörung der Hauptzuleitung zum Herz - 'die Stromversorgung'...
dann kommt sicher das ZNS...
danach kommt langsames ersticken/verbluten bei Treffern fern der Organe... wie Blattschuss...
zum Schluss kommen die 'Krankschüsse'...

Ist sicher nur ein Flüchtigkeitsfehler, aber CPU = ZNS.

Du weist ja womit ich jage und bisher lagen die allermeißten von mir erlegten Stücke im Knall. Ob es nun an der .300WinMag, dem Geschoß oder dem Treffersitz lag - wer mag das schon beantworten? Sicher bin ich Zufrieden mit dieser Wirkung und jeder Jäger versucht dem von ihm beschossenem Stück Wild den Wechsel in eine bessere Welt so schmerzfrei wie nur irgend möglich zu gestalten. Garantieren kann man das blitzartige zusammenbrechen des Wildes nach dem Schuß aber wirklich erst bei einen Treffer in's Gehirn & Rückenmark (ZNS). Die Trefferfläche ist nur verdammt klein und wie schnell wird aus einem gutgemeinten Schuß auf's Haupt ein Äserschuß? Ich bin zwar ein recht brauchbarer Büchsenschütze, aber bestimmt nicht fehlerfrei und aus dem Grund erlege ich mein Wild bei normalen jagdlichen Entfernungen mit dem altmodischen, aber bewährten Blattschuß.

Gruß
Michel
 
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Hulzfux schrieb:
Du bist mir aber ein Scherzkeks - meinst du das jetzt ernst?
Du schiesst wohl jedes Stück aufs Haupt oder den Träger und hast dabei noch nie nen schlechten Schuss angebracht. Oder schiesst du alles Hochblatt und das immer und ausnahmslos so dass die Wirbelsäule immer mit abgerissen wird. Dann hab ich haushohen RESPEKT vor dir. Und du hast wahrscheinlich auch noch nie auf ne Sau geschossen die im Laufen ist...und noch nie auf ne fliegende Ente mit Schrot - denn da könntest du ja nicht garantieren dass das Stück sofort tot ist. Nochmal RESPEKT.
Hulzfux schrieb:
ich frag mich immer wieder warum um alles in der Welt muss das Stück unbedingt im Feuer liegen????
Sollte so sein an der Jagdgrenze oder im Gebirge - ok die Bürstendickung lass ich auch noch gelten. Aber sonst is es doch egal. Wenns liegen soll schiess ich hochblatt durch die beide Schultern...ansonsten hinters Blatt.
Oder ist es die Fraktion die keinen Hund hat die sowas fordert???
Im Gegensatz zu dir habe ich - und zumindest auch HW44 - noch kein Lebewesen beschossen, bei dem es uns so scheiß egal war, wie und wie lange das Stück bis zum Ende brauchte... :evil:

Und weil es mir nicht scheiß egal ist wähle ich einen Haltepunkt, der die höchste Wahrscheinlichkeit eines schnellen Todes bewirken kann... auf die "10"...
Denn ein Treffer ins Gehirn und oder ins Rückenmark sind sehr schwer und bei einem Fehlschuss trifft man alles, bloß nichts lebenswichtiges...
Auf der "10" hat man die größte Zielfläche und alles was da ist ist lebensnotwendig... bei entsprechneder Zerstörung ist das Stück in frühstens 3sec tot, meist bricht es schon am Anschuss zusammen da der Blutverlust im Hirn schon beim Geschossdurchgang stark genug ist, das es ähnlich wie beim G-Lock 'schwarz vor Augen wird'... wirkt dies nicht - was auch von der Verfassung des Stückes abhängt - habe ich zumindest das Atmungssystem schwer genug geschädigt, dass das Stück innerhalb von einer Zigarettenlänge tot ist... was mir nur noch sehr selten passiert...
Wenn ich abdrücke will ich, dass ich nachher keinen Schweißhundbrauche... obwohl jener meist schon neben mir saß...

@Michel: Gerade weil ich weiß, wie du jagst, kann ich mir nicht vorstllen, dass dir das Ableben des Stückes derart gleichgültig ist, wie Hulzfux oben...

CPU = Gehirn, ZNS = Rückenmark und Co.
Das ZNS kann sogar selber 'antrainierte' Bewegungsabläufe selbstständig ausführen..."kopflose Flucht"...
 
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Sheepshooter nun erklär mir mal bitte noch den Unterschied zwischen der "10" und einem Blattschuss.

Oliver
 
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waldkauz schrieb:
Sheepshooter nun erklär mir mal bitte noch den Unterschied zwischen der "10" und einem Blattschuss.
Beim Reh:
anatomie.jpg
djv1.jpg

Blatt ist hier 8/9 hoch-links...
10 ist Oberkante Herz - wo die lebenswichtigen Anschlüsse sind...
Dabei bietet die "10" die größte Trefferfläche und den größten - noch tödlichen - Fehlerbereich
und ist zumindest beim Reh leicht zu finden: am gestreckten Vorderlauf hoch in die Mitte der Wildkörperhöhe...
Dagegen ist der Blattschuss je nach Körperhaltung immer an unterschiedlichen Stellen...
 
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Ich hatte es mir gedacht :wink:
Ich kenne das allerdings so:
Blattschuss = Schuss hinters Blatt durch die Kammer (bzw. die "10" wie du sagst)

Was du mit Blattschuss meinst heisst "Schuss durch die Blätter".

So kenne ich das, und mir wurde damals beigebracht, dass dies allgemein so sei. Regionaler Unterschied oder Missverständnis?

Auf jeden Fall hast du Hulzfux die ganze Zeit vorgeworfen, dass er seinen Haltepunkt auf der "10" wählt :shock:

Oliver
 
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SheepShooter schrieb:
waldkauz schrieb:
Sheepshooter nun erklär mir mal bitte noch den Unterschied zwischen der "10" und einem Blattschuss.
Beim Reh:
anatomie.jpg
djv1.jpg

Blatt ist hier 8/9 hoch-links...
10 ist Oberkante Herz - wo die lebenswichtigen Anschlüsse sind...
Dabei bietet die "10" die größte Trefferfläche und den größten - noch tödlichen - Fehlerbereich
und ist zumindest beim Reh leicht zu finden: am gestreckten Vorderlauf hoch in die Mitte der Wildkörperhöhe...
Dagegen ist der Blattschuss je nach Körperhaltung immer an unterschiedlichen Stellen...

also mein bisheriger haltepunkt war wie hier auf der scheibe die 10, womit ich nur manchmal das herz getroffen oder gestreift habe.

meint ihr ein schuß direkt aufs herz wäre wirksamer? die direkte 10 wäre ja laut anatomie ein lungenschuß. etwas weiter rechts dann die leber u.s.w.

einen schuß direkt aufs blatt mag ich nicht ... welcher haltepunkt wäre somit der optimale für schüsse hinters blatt? mehr herz, mehr lunge, mehr leber?
 
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10 tief,
geht schnell und bringt meiner Erfahrung nach viel Schweiß.

658484.jpg
 
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waldkauz schrieb:
Ich kenne das allerdings so:
Blattschuss = Schuss hinters Blatt durch die Kammer (bzw. die "10" wie du sagst)
Was du mit Blattschuss meinst heisst "Schuss durch die Blätter".
So kenne ich das, und mir wurde damals beigebracht, dass dies allgemein so sei. Regionaler Unterschied oder Missverständnis?

Auf jeden Fall hast du Hulzfux die ganze Zeit vorgeworfen, dass er seinen Haltepunkt auf der "10" wählt :shock:
- Kann schon sein... bei uns gibts einige bei denen 'mein' Blattschuss 'hoch Blatt' ist, alles andere 'tief Blatt'... deswegen sage ich lieber 'auf die 10' und meine damit die DJV 10... weil das ja jeder mal so schiessen musste, um sein Schein zu kriegen...

- Nein, ich werfe ihm vor, dass es ihm egal ist wie lang das Stück noch leben muss und laufen kann, solange es ihm nicht über die Grenze geht oder er in die Dornenhecke kriechen muss...
Hulzfux schrieb:
ich frag mich immer wieder warum um alles in der Welt muss das Stück unbedingt im Feuer liegen????
Sollte so sein an der Jagdgrenze oder im Gebirge - ok die Bürstendickung lass ich auch noch gelten. Aber sonst is es doch egal. Wenns liegen soll schiess ich hochblatt durch die beide Schultern...ansonsten hinters Blatt.
Oder ist es die Fraktion die keinen Hund hat die sowas fordert???
Und ich gehöre dabei sogar nicht zu der 'aufs Blatt'-schiesserfraktion und hatte - bis vor kurzem - auch den Schweißhund immer dabei... und trotzdem komme ich nicht auf den Gedanken, dass mir die Art und Dauer des Ablebens des Stückes egal ist... :evil:
 
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SheepShooter schrieb:
Und ich gehöre dabei sogar nicht zu der 'aufs Blatt'-schiesserfraktion und hatte - bis vor kurzem - auch den Schweißhund immer dabei... und trotzdem komme ich nicht auf den Gedanken, dass mir die Art und Dauer des Ablebens des Stückes egal ist... :evil:
Ich verstehe das Echauffement nicht. Hulzfux schreibt vom selben Haltepunkt, den auch Du propagierst.

Wie Du selber weißt, ist das Stück auch bei einer sauberen "10" nicht sofort tot. Manche liegen am Platz, schlegeln noch oder heben sogar das Haupt, bis sie tot sind. Andere rennen halt in derselben Zeit noch in eine Hecke.

Unter der Prämisse, dass beide mit gleichem Treffer auch gleich sterben, stellt Hulzfux die Frage, warum es dann so wichtig sein soll, dass sie an Ort und Stelle umklappen.

Oder raff' ich's gerade überhaupt nicht?
 
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frodo schrieb:
SheepShooter schrieb:
Und ich gehöre dabei sogar nicht zu der 'aufs Blatt'-schiesserfraktion und hatte - bis vor kurzem - auch den Schweißhund immer dabei... und trotzdem komme ich nicht auf den Gedanken, dass mir die Art und Dauer des Ablebens des Stückes egal ist... :evil:
Wie Du selber weißt, ist das Stück auch bei einer sauberen "10" nicht sofort tot. Manche liegen am Platz, schlegeln noch oder heben sogar das Haupt, bis sie tot sind. Andere rennen halt in derselben Zeit noch in eine Hecke.

Unter der Prämisse, dass beide mit gleichem Treffer auch gleich sterben, stellt Hulzfux die Frage, warum es dann so wichtig sein soll, dass sie an Ort und Stelle umklappen.
Wenn dem so ist, sollt er das auch so schreiben... scheint aber nicht so zu sein...
Mit dem Treffersitz hat das nichts zu tun, solange man sich einfach überhaupt keine Gedanken machen will...
Auf sein 'mir-doch-egal' Post waren die ersten beiden Antworten das Infragestellen seiner Einstellung zum erlegen von Wild...
Natürlich sollte es jedem klar sein, dass der Tod nicht leicht kommt. Nur die geschriebene Einstellung 'ich flak da mal hin und lass laufen, solange ich nicht über die Grenze oder in die Hecke hinterher muss' zeigt mir, dass er sich mehr Sorgen um sich selber macht, als um das beschossene Stück...
Mir ist es nämlich nicht egal, wenn das Stück noch 'eine Zigarette' am verrecken ist und ich mache mir dann meine Gedanken, wieso und warum... und ich gehe mal davon aus, dass ich da nicht der einzige bin...
 

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