Geocacher im Visier der Jäger

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wir haben viel mehr probleme mit wilderern und das ist wirklich heikel, dagegen ist caching wohl das kleinere übel, da man meistens mit denen reden kann.
 
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Lieber Vernunftbegabter,

"Eigentum" am Wald hat der Jäger in der Regel nicht, sonst stünde er im Gfundbuch. Er hat das Jagdrecht vom Eigentümer gepachtet oder eine Jagderlaubnis als Jagdgast bekommen. Wenn man so klug wie Sie schreibt, sollte man das eigentlich wissen.

Der Hinweis auf Eigengefährdung vor dem Rapsacker ist in der drohenden Diktion natürlich Schwachsinn. Aber Verwecshlungen passieren leider auch immer wieder, so dass man als nichtjagender Waldnutzer stets überlegen sollte, wie man waldtypischen Gefahren aus dem Weg geht. Der verzicht auf Nachtcaches gehört m.E. dazu.

Ob es sinnvoll ist mit Geocachern zu sprechen, ob der cache verlegt werden kann, wenn er stört, muss man sich gut überlegen. Ich habe das einmal versucht, als ein Bodendenkmal ziemlich zerstört wurde. Antwort bekam ich nicht, also habe ich den "Schatz" halt ein paar Mal weggeräumt. Jetzt ist dort wieder Ruhe.
Als Waldeigentümervertreter kümmere ich mich aber nicht regelmäßig um die Verstecke, die ja bspw. auch mitten in einem laufenden Hieb sein können. Würde ich das tun, könnte, der Vorrang der Eigensicherung, das von einem Waldbesucher, der den Wald auf eigene Gefahr betritt und sich an Absperrungen halten muss über kurz oder lang durch das Richterrecht ausgehöhlt werden.

Gruß

OVS
 
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Um mal auf die rein formaljuristische Ebene zurückzukehren :
Es gibt ein freies Betretungsrecht für den Wald, aber es ist nicht erlaubt, dort ohne Erlaubnis des Grundstückseigentümers Gegenstände zu hinterlassen / zu deponieren / zu vergraben.
Daher ist Geocaching in der Regel formal überhaupt nicht zulässig.
Mein Vorschlag : Man könnte gefundene Gegenstände (ohne sie zu öffnen) z.B. beim örtlichen Fundamt abgeben.
Das würde das Caching in unproblematische Gebiete verlagern und ev. eine neue Sportart kreieren ("Urban caching")
Alternative zum Fundamt : Bis zu welchem Wert darf man gefundene Gegenstände auch einfach behalten ?
 
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hab gerad mal geschaut, 4 chaches im Revier einer direkt unterm Baumfalkenhorst, ich hab mich die Tage schon gewundert warum gerade in der Ecke das Rehwild so scheu ist, da jagt nie einer weil das die Ruhezone vom Revier is, 3 von den caches sind allerdings so gut gewählt dass sie nicht stören, Parkplatz, Wegrand, Kapelle....
Nur es scheint mir dass die meisten bewusst so gewählt sind dass sie möglichst weit abseits von Wegen etc angelegt sind um es so schwierig wie möglich zu machen
 
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spezialist schrieb:
Um mal auf die rein formaljuristische Ebene zurückzukehren :
Es gibt ein freies Betretungsrecht für den Wald,
auf befestigten Wegen

dazu zählen Rückegassen und Wildwechsel sowie Pirschwege nicht
 
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mr.woodpecker schrieb:
spezialist schrieb:
Um mal auf die rein formaljuristische Ebene zurückzukehren :
Es gibt ein freies Betretungsrecht für den Wald,
auf befestigten Wegen

dazu zählen Rückegassen und Wildwechsel sowie Pirschwege nicht
Möchte niemanden zusätzlich in den Wald locken, aber bei uns beschränkt sich das freie Betretungsrecht NICHT auf Wege, es ist ein Betretungsrecht des Waldes
 
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so, ich habe mich mal auf den geocaching-seiten umgesehen und siehe da, auch in unserem revier sind/waren unzählige caches ausgelegt!

die meisten sind an absolut unproblematischen standorten, aber nicht alle. eines, das vor ein paar jahren gelegt wurde, liegt mitten im naturschutzgebiet abseits des weges im unterholz (auenwald). da das verlassen des weges in diesem naturschutzgebiet klar untersagt ist (und eingangs auch ausgeschildert ist), würde eigentlich eine kurze meldung an die polizei reichen mit dem hinweis darauf, welcher user (die ja alle registriert sind) dieses ausgelegt hat und schon hätte er eine busse am hals. ebenso die finder, die auf der internetseite noch stolz angegeben haben, dass sie das cache nach längerer suche im unterholz gefunden haben. alle haben sich mit dem verlassen des weges im NSG strafbar gemacht und mit ihren einträgen eigentlich auch gleich ein geständnis abgelegt.

da dieses cache offenbar schon ein paar jahre nicht mehr dort liegt, werde ich sicher nichts mehr unternehmen. die aktuell im revier noch offenen caches sind soweit unproblematisch. ich werde das aber beobachten und wenn caches in zonen mit betretungsverbot auftauchen, wird auch entsprechend reagiert.

mal schaun wies weitergeht...
 
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mr.woodpecker schrieb:
spezialist schrieb:
Um mal auf die rein formaljuristische Ebene zurückzukehren :
Es gibt ein freies Betretungsrecht für den Wald,
auf befestigten Wegen dazu zählen Rückegassen und Wildwechsel sowie Pirschwege nicht
Bei uns (in Bayern) gilt das freie Betretungsrecht für den GANZEN Wald, unabhängig von Wegen etc.
Und zusätzlich auch für Wiesen, aber nur ausserhalb der Vegetationszeit, also von Mitte Oktober bis Mitt April.
Aber wie gesagt, es darf nichts zurückgelassen / hinterlegt / deponiert / vergraben werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
Habs jetzt auch nochmal kontrolliert - Revier ist sauber ! :D :D
(Das heist es ist bisher noch nichts versteckt worden...)

Caches an unproblematischen Stellen wie Kapellen, an Wanderwegen bleiben natürlich wo sie sind.
Ich hab ja auch nichts gegen die GPS - Schnitzeljagd, aber mitten durch die Pampas, womöglich nachts - das muss nicht sein ! :evil:
Sollte da ein Cache auftauchen, werd ich auch entsprechend reagieren.... :wink: :twisted:

Waihei und Gruß

Kastljaga
 
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Habe gerade auf einer der Geocache-Seiten nachgesehen und bin schockiert : Allein bei mir im Revier gibt es mindestens 20 Caches, davon auch mehrere für das Wild gewaltig störende. Jetzt weiss ich auch, woher die Quad-Spuren am 8. Mai in einem abgelegenen Waldgebiet stammten, da wurde der dortige Cache nämlich laut Eintrag gefunden. :shock:
In der Beschreibung dieses Caches heisst es explizit : "Vermeidet Kontakt mit einem "Männlein im Walde".
Da hört der Spass auf, jetzt ist CLEANING angesagt ...
 
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Lieber Mr. Woodpecker,

der Rems-Murr-Kreis liegt in Baden-Württemberg und da gilt das freie Betretensrecht im ganzen Wald. Verboten sind lediglich Kulturen und abgesperrte Bereiche, z.B. Hiebe. In Naturschutz-, oder Wildschutzgebieten, Bannwäldern, Naturdenkmälern sind ebenfalls Betretensverbote möglich - aber über den daumen gepeilt 95 % des Waldes in BW darf jeder betreten, wie er lustig ist.
Vergraben und verstecken darf er allerdings nur mit Zustimmung des Grundeigentümers, das ist richtig. Aber wenn man dann sieht, wie kommunale Tourismusämter, die Schwarzwald-Tourismus GmbH usw. dafür werben, dann kann man sich ausrechnen, dass der kommunale Eigentümer und Jagdverpächter da schnell zustimmen könnte.
Ich erlebe gerade die Ignoranz und Arroganz der Touristiker bei Radwegausweisungen...auch da könnte man aus der Haut, aber wenn die Politik das wünscht, dann geht fast alles.
 
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Wenn das Cache zerstört wurde, trampeln die Leute erst recht herum, um es doch noch zu finden ....

Man sollte dort also ein - in Folie eingeschweißtes - Schild aufstellen :

Cache zerstört - Logbuch kompostiert

Im übrigen sollte man möglichst viele Caches bei führenden Geocachern im Garten postieren - mal sehen, wieviel Verständnis die dafür aufbringen ...
 
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Andere Frage : Wie genau ist die Google-Karte ? Da ich kein tragbares GPS-Gerät habe, kann ich nicht nach Koordinaten vorgehen.

Anhand der Karte könnte ich es aber problemlos finden.
 

Rotmilan

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Wie man sieht, betrifft es ja doch etliche Revierbesitzer. Umso wichtiger finde ich, daß wir nicht auf die Schiene kommen, unser Recht gegen das Recht der GC. Die Konfrontation mit den GC schafft uns nur neue Feinde, die wir und die GC nicht brauchen.

Sondern wir sollten lediglich als Fürsprecher des Wildes und der Natur auftreten. Hier kann man den Hegegedanken einmal neu mit Leben erfüllen. Deshalb würde ich das Schild besser umschreiben:

Hier war ein Cache, der Natur und Wild empfindlich störte. Der Cacheinhaber kann ihn sich gerne bei xxxx abholen und einen besseren Lagerplatz erfahren.

Ich glaube eher, die GC wissen nicht um die Sensibilität mancher Lagerorte. Woher auch? Was haben wir gewusst, bevor wir uns so intensiv mit Wild und Natur auseinandergesetzt haben?

Also Zusammenarbeit und Hilfe anbieten, statt sinnlos zu zerstören...

Rotmilan
 
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[quote="Rotmilan"

Sondern wir sollten lediglich als Fürsprecher des Wildes und der Natur auftreten. Hier kann man den Hegegedanken einmal neu mit Leben erfüllen. Deshalb würde ich das Schild besser umschreiben:

Hier war ein Cache, der Natur und Wild empfindlich störte. Der Cacheinhaber kann ihn sich gerne bei xxxx abholen und einen besseren Lagerplatz erfahren.

Ich glaube eher, die GC wissen nicht um die Sensibilität mancher Lagerorte. Woher auch? Was haben wir gewusst, bevor wir uns so intensiv mit Wild und Natur auseinandergesetzt haben?

Also Zusammenarbeit und Hilfe anbieten, statt sinnlos zu zerstören...

Rotmilan[/quote]

Das ist der einzige sinnvolle und vor allem erfolgversprechende Weg zur (Um)Lösung des Problems.
 

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