Wie´s ausgegangen ist?
:-/
Mein Gewehr hat mit leichten Geschossen gesponnen, nichts Vernünftiges zu machen.
Die 6,5 x 68 meines Vaters, aus den 70ern, Mannlicher S ( "S" heisst "Sauschwer" ;-)), abgegriffen, Schaft schon schön verkratzt, mit Uralt Kahles 6 x 42 ohne Seitenverstellung ... war beim Probeschuss nicht eingeschossen. Und nicht viel Muni da, und Plastiksystemkasten vorne gebrochen ...
Büchsenmacher angerufen, Montag Vormittag ( Mittwoch war Jagdtag ), der hatte zufällig das Plastikteil lagernd. Hat die Waffe inspiziert, war sonst nix.
( Anmerkung: ich hab mit dieser Waffe schon mehrere Gams geschossen, das Ding schiesst wie Gift! )
Am Stand eingeschossen, jeweils er und ich geschossen, immer nur ein Schuss nach Umschrauben. Um Lauf warm oder kalt haben wir uns nicht gekümmert. Dann fertig, auf ein Seiderl gegangen ( wegen Lauf auskühlen ), dann er und ich je ein Schuss - die waren halb ineinander, auf 100 m 5 bis 6 cm hoch!!!
( die eineinhalb cm mehr als 4 cm waren Absicht, da wir RWS Schusstafeln nicht ganz trauen )
Mittwoch, auf ~ 2100 m Seehöhe, kaum Gams zu sehen, für das Revier völlig untypisch! Sind ganz schön gestiegen. Beim Aufstieg hat eine Kreuzotter unseren Weg gekreuzt, zwischen dem Jaga und mir. Heisst wohl deswegen so.
;-)
Dann auf einer Hocheben endlich eine, sehr weit. Bin mal in Position gegangen, das Stück hat uns die ganze Zeit "gehabt" und hergeäugt.
Hatte eine extrem gute Stellung und hab das dem Jaga auch gesagt. Wir haben, wie sich´s gehört, natürlich schon vorher über Schiessen, Flugbahn und vorige Erfahrungen gesprochen. Er hat also gewusst, dass ich nicht ganz "unbeleckt" bin.
Er hat´s zweimal gelasert: 326m.
Aber kein Wind und eine superruhige Stellung: liegend, auf Felsen und Rucksack aufgelegt. Hab das Absehen ganz ruhig halten können und ihm gesagt, ich tät mich schon trauen, aber die Gams steht ungünstig ( spitz auf uns zu, links Gefahr des Äserschusses, rechts gleich waidwund ... )
Haben dann nochmals ( die Gams hat die ganze Zeit hergeäugt ) die Flugbahn besprochen, und haben uns auf 5 cm ÜBER die Gams geeinigt.
Plötzlich dreht sich die Gams, und geht nach rechts unten weg, direkt in die Latschen ( wir waren schon oberhalb der Latschenzone, der Schuss ging leicht hinunter )
Ich bin einfach mitgefahren, beim Abziehen war ich wohl eine Spur hoch ( Gams schnell nach unten weg ), also etwa 7 bis 8 cm über der Gams. Die ist im Feuer gefallen, rollierte zwei Meter und blieb am Rand der Latschen liegen. Wir haben sie nie aus dem Blickfeld verloren.
Schuss war Hochblatt.
Gamsgaiss war 16 Jahre und hatte aufgebrochen lächerliche 14,5 kg.
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Ah ja, das Gewehr!?
Derzeit Keines.
Wenn´s um weit schiessen geht, borg ich mir weiterhin Vaters aus, weil die Schussleistung so unglaublich gut ist ( RWS Fabrikslabo, 8,2 g KS, leider für Hochwild sehr weich ). So viel Geld hab´ich auch nicht, dass ich´s für ein Gewehr ausgebe, das dann alle ein, zwei Jahre zum Einsatz kommt, wenn ich auf so ein Prachtstück ( von der Schussleistung her, NICHT vom Aussehen! ) Zugriff habe!
Sollte ich das Gewehr mal bekommen oder eine besondere Jagdreise vorhaben, würde ich das ZF gegen ein etwa 3 bis 10 oder 14 x austauschen, mit feinem Absehen.
Und eventuell Handladen, mit 125 grs Partition und H 4831 ( SC ) würde ich anfangen ... ( oder Accubond oder 129 grs Hornady SP )
WH Hermann
P.S.: der Jaga hat nachher noch mehrmals den Kopf geschüttelt und sich gewundert, wie er überhaut auf die Idee gekommen ist, mich schiessen zu lassen, wo ihm doch etliche andere Gäste auf 70 und 80 m schon so schön danebengeschossen haben ...