Freischärler an der Reviergrenze- Überjagende Hunde

Registriert
19 Mai 2011
Beiträge
6.130
Zerreiche schrieb:
Frodo, manchml frage ich mich wirklich, auf welchem Stern du lebst

1. finden bei den staatlichen DJ regelmäßig freitags statt, weil für die ja Jagd Dienst ist und es niicht möglich ist, Samstags zu "arbeiten".
Wenn ich für freitags einlade, dagt die Hälfte ab, weil die arbeiten müssen.

2. Wenn meine staatl Nachbarn ihre DD und Terrier überjagen lassen, habe ich bei jedem 2. spätestens 3. Termin Opfer in den Zäunen hängen.

3. und das ist das Entscheidende:
Ich bestreite vehement die Notwendigkeit, zwei bis vier mal im Jahr eine DJ zu veranstalten. Das kann jeder halten wie er will, aber muß ich das deshalb auf meine n Flächen dulden?

4. und das abschließend: Überjagen erfolgt fast immer vorsätzlich oder vorhersehbar.

Das deckt sich mit meiner Meinung. DJ als Regulativ darzustellen halte ich in vielen Fällen für übertrieben. Denn wenn ich den soviel zitierten angepassten Wildbestand hätte, bräuchte ich diese DJ nicht. Ich mag diese ganzen unpersönlichen schwach organisierten Pseydodrückjagden nicht. Wenige Gute - Ja! aber der DJ Hype der letzten Jahre lässt mich zweifeln, ob wir es verlernt haben vom Ansitz aus Strecke zu machen.
 
Registriert
7 Sep 2010
Beiträge
1.454
Grosso,

ich bin reiner Ansitzjäger, ist durchaus legitim, denke ich mal. Wir erlegen wahrscheinlich mehr Wild als die Nachbarn, nur vom Ansitz, Sauen / 100 ha sowieso mehr. Wenn ich an Drückjagden denke, sehe ich vor meinen Augen immer noch die zerschossenen Rehe und falschen Stücke, ein krasses Beispiel gefällig: Drückjagd in der Eifel im Januar, Hunde spielen fangen mit den kleinen Fröschen in den Kesseln, nacher ca. 60 - 70 von denen abgetan, liegt aber keiner von auf der Strecke :25: . War schon vorher bekannt (dem Jagdleiter), dass Kessel vorhanden sind.
Wildprettvermarktung: Erlege ich übers Jahr verteilt meine Stücke, kann ich die in Ruhe fertigmachen und halbwegs teuer vermarkten. Liegen auf ner Drückjagd 10 - 20 Stück, hab ich nicht genügend Truhen und muß die für billig Geld an den Wildhändler verramschen, find ich irgendwie doof.
 
Registriert
16 Feb 2003
Beiträge
10.574
Nachtjäger 65 schrieb:
Hunde sind nicht blöd, werden schon nach wenigen Jagden wissen, wie der Hase läuft, nämlich Wild in Richtung der Schützen zu hetzen (zumindest Reh- und Rotwild) um dann Beute zu machen.
Wie bestimmt ein auf der Fährte nachhängender Hund die Richtung, die das Wild nimmt? Selbst Hütehunde brauchen dafür Sichtkontakt.
 
Registriert
28 Aug 2011
Beiträge
401
Noch was zum drüber nachdenken

Einer meiner nachbarn, grösserer Betrieb mit fast 700 ha arrondierter Waldfläche, hat zwei Ferienhäuser, die man mieten kann Jagdgelegenheit incl bis hin zum starken Hirsch.
Der braucht diese Einnahmen, denn sein denkmalgeschütztes Haus verschlingt Unsummen.
Und der weint immer wieder vor Freude, wenn seine Gäste von überjagenden Hunden berichten.


Ich bin mir ganz sicher: Das größte Gejaule kommt von genau den Stöberhundführern, die mangels Kompetenz und Willen ihre Tölen nicht im Griff und Angst um ihre parasitären Jagdtermine haben
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.570
Zerreiche schrieb:
Frodo, manchml frage ich mich wirklich, auf welchem Stern du lebst

1. finden bei den staatlichen DJ regelmäßig freitags statt, weil für die ja Jagd Dienst ist und es niicht möglich ist, Samstags zu "arbeiten".
Wenn ich für freitags einlade, dagt die Hälfte ab, weil die arbeiten müssen.
...
4. und das abschließend: Überjagen erfolgt fast immer vorsätzlich oder vorhersehbar.

Wie Du es formulierst, würde ich mich deiner letzten Aussage nicht grundsätzlich anschließen. Speziell bei den Drückjagden der Landesforsten stelle ich fest, dass die Hundeeinsätze mehrheitlich vernünftig und sinnvoll geplant werden.

Der überwiegende Teil der eingesetzten Terrier und DD (weil Du sie angesprochen hast) ist wohl eher kurzjagend. Ob da nun Bracken mit dazu gehören, darf durchaus bezweifelt und kontrovers diskutiert werden.

Rehe auf DJ zu erlegen finde ich durchaus recht kritisch, da habe ich - bei entsprechenden Jagden - schon einige zerschossene Stücke gesehen. Es erfordert - nach meiner Meinung - einer erheblichen Disziplin, Rehwild auf DJ zu erlegen.


Grosso
 
Registriert
7 Sep 2010
Beiträge
1.454
Frodo, ich dachte, du würdest dich ein wenig mehr mit Hunden auskennen. Scheinbar aber nicht. Dann erlklär ich es dir: Ich führe die selbe Rasse wie du. Der jagd ziemlich kurz. Nehm ich den jetzt im Herbst und schmeiß den alleine in eine Dickung, stell mich draußen an und erleg irgend was an Wild (wird wahrscheinlich Rehwild werden), was rauskommt, und der Hund kommt nachher wieder raus an warme Beute, dann brauch ich höchstens 4 - 5 mal und der Kleine weiß, was er soll.

Beispiel aus der Praxis: 2 wildernde Hunde im Nachbarkreis, einer steht draußen an nem Wechsel, der andere jagd drinnen, treibt dem draußen Wild zu, was der auch reißt. Danach gemeinsames Mittagsmahl. Eingspieltes Team, oft beobachtet. Beschwerden des JAB an den Besitzer, Ordnungsamt und Co. greifen nicht. Irgendwann fallen 2 Schüsse und der Spuck ist beendet. Was ich damit sagen will, das bring ich einem einzelnen Hund ganz schnell bei, wie das laufen soll, der muß nachher nur an warme Beute kommen, dann lernt der ganz schnell :21: . Hunde können so was.
 
Registriert
28 Aug 2011
Beiträge
401
frodo schrieb:
Nachtjäger 65 schrieb:
Hunde sind nicht blöd, werden schon nach wenigen Jagden wissen, wie der Hase läuft, nämlich Wild in Richtung der Schützen zu hetzen (zumindest Reh- und Rotwild) um dann Beute zu machen.
Wie bestimmt ein auf der Fährte nachhängender Hund die Richtung, die das Wild nimmt? Selbst Hütehunde brauchen dafür Sichtkontakt.

Frodo, darum geht es nicht!
Wenn ein Hund bei der nachbarlichen DJ Wild anhetzt und damit über die Grenze kommt, dann ist das eben so.

Aber wir reden von etwas ganz anderem, wir reden von denen, die ihre Hunde so schnallen, daß sie gleich zum Nachbarn gehen und dort suchen und finden! Und genau das ist schon fast der Regelfall!
 
A

anonym

Guest
Frodo hat (um 16:08) alles gesagt, was zu sagen ist. Zwischen moderaten, beiden Seiten gerecht werdenden Positionen wie der seinen und einem ideologisierten Extremismus wie dem Grossos gibt es keinerlei gemeinsamen Boden.

Solche Mentalitäten wie die wild weidlaut jagende von Grosso sind in der Tat Totengräberei der Jagd; und gehören beerdigt, bevor _sie_ das Weidwerk beerdigen.

Carcano
 
Registriert
15 Mrz 2005
Beiträge
9.570
carcano schrieb:
Frodo hat (um 16:08) alles gesagt, was zu sagen ist. Zwischen moderaten, beiden Seiten gerecht werdenden Positionen wie der seinen und einem ideologisierten Extremismus wie dem Grossos gibt es keinerlei gemeinsamen Boden.

Solche Mentalitäten wie die wild weidlaut jagende von Grosso sind in der Tat Totengräberei der Jagd; und gehören beerdigt, bevor _sie_ das Weidwerk beerdigen.

Carcano

@ Carcano

Möglicherweise verstehe ich dein obiges Post falsch, ich möchte meine Auffassung aber sicherheitshalber nochmals präzisieren. Ich bin sicher, dass meine Position deutlich gemäßigt ist. Soweit eine Abstimmung stattfindet, bin ich gerne bereit, gemeinsame Möglichkeiten zu suchen und zu finden. Hier geht es um unterlassene Absprachen und die entsprechende Borniertheit und Arroganz, die Rechte eines Dritten - mit der Rechtfertigung über die eigene Ideologie - zu beeinträchtigen.

Wer seine Bewegungsjagden aber 'Waldschutzjagden' nennt, der führt seine Ideologie und seinen Extremismus bereits im 'Wording'. Ich mag Ideologen und Extremisten nicht und glaube fest daran, dass sie mit allen rechtsstaatlichen und legalen Mitteln bekämpft werden müssen. Da sollten wir aus der Geschichte gelernt haben :26:

Sorry, wenn ein ÖJVler über Extremismus und Ideologie schwadroniert, dann bedarf es eigentlich keiner weiteren Kommentierung, das ist schon Witz genug.


Grosso
 
Registriert
3 Feb 2006
Beiträge
3.767
Tja, ideologische Verblendung führt irgendwann zu Entschuldigungen... und niemand war dabei... Ich stelle erstaunt immer wieder fest, dass Leute wie Carcano einzig und alleine den Anspruch auf Durchblick haben was Recht und Unrecht ist und was die Zukunft oder das Ende der Jagd sind.

Und das mit offenbar gelerntem juristischem Fachwissen... schon merkwürdig.
 
Registriert
1 Jan 2010
Beiträge
9.002
Komisch, dass noch keiner auf die Einigung zwischen Staatsforst und dem LJV Niedersachsen hingewiesen hat. Da wurde vor kurzem genau darüber eine Vereinbarung getroffen, dass nämlich das unbeabsichtigte und gelegentliche Überjagen zu dulden ist.
Und was im CDU-Land möglich ist, wird ja bei Grün-Rot wohl auch gehen...

Kann ja sein, dass es so depperte Jagdneider gibt, die den Nachbarn ärgern wollen. Mich ärgert jeder Hund, der meine Jagd verlässt, ich will "meine" Rehe erlegen und nicht die des Nachbarn.

Mit den größten Nachbarn haben wir das schon geregelt, was in Niedersachsen vereinbart wurde und bei zu erneuernden Pachtverträgen steht das drin, muss ja keiner pachten, wenn er nicht mag, dann kommt die Fläche halt zur Regie oder man berücksichtigt dies im Pachtpreis.

Ich kann aber nachvollziehen, dass man ungünstigen Revierzuschnitten der Ärger vorprogrammiert ist. Hier sind Grundeigentümer und UJB gefordert, die Reviere entsprechend zu gestalten, dass Überjagen weitgehend unwahrscheinlich wird.

Hatzfeld erlegt übrigens ein Drittel seiner Jagdstrecke auf DJ, schreibt er. Bei uns sinds bezogen auf die Gesamtstrecke 5 - 10 %, aber lokal kanns schon hilfreich sein, wenn statt Jägern Tierpfleger am Werk waren.
 
Registriert
7 Sep 2010
Beiträge
1.454
Was auch immer der Landesjagdverband Niedersachsen mit wem vereinbart hat, er ist nicht der Gesetzgeber und Vereinbarungen von einem Landesjagdverband habe ich weder zu dulden noch hinzunehmen. Auch sowas klärt man schnell über eine Unterlassung, dann merkt auch der LJV, sich in Angelegenheiten und das Jagdrecht anderer Leute herauszuhalten.

Wer mischt denn in Zukunft da noch mit? ÖJV, Nabu, BUND, Peta oder die Caritas und der örtliche Vogelschützer? Dieter Bohlen vielleicht noch? Lächerlich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
OberförsterVS schrieb:
Und was im CDU-Land möglich ist, wird ja bei Grün-Rot wohl auch gehen...
Bei der überheblichen und rechthaberischen Arroganz mit der die grün-roten Welt- und Jagdverbesserer im allgemeinen so auftreten glaube ich das nicht. Konsenssuche sieht anders aus.
 
Registriert
3 Feb 2006
Beiträge
3.767
Ich schließe mich dem Nachtjäger vorbehaltlos an.

Irgendwelchen selbsternannten jagdlich Unfehlbaren, mitunter noch schwerst ideologisch verblendet, stinkt ein Gesetz das ein Recht schützt. Daraufhin tritt die Organisation der Unfehlbaren mit einer anderen untergeordneten Organisation zusammen und vereinbart, das Gesetzesverstösse zu dulden sind.

Banana Republic vom Feinsten... :18:
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
39
Zurzeit aktive Gäste
100
Besucher gesamt
139
Oben