So ungefähr könnte man sich den Verfall von Traditionen im staatlichem Forst vorstellen.
In einem Forstamt irgendwo in Deutschland. Wir schreiben den 20. November 2004, abends gegen 17.00Uhr.
Auf dem Sportplatz der Gemeinde Kesselbrück hatte die örtliche Forstverwaltung für sechzig gedrillte Forstvollzugsbeamte ein Feldlager eingerichtet. Ein kleiner Küchenwagen und ein weiteres Zelt mit der Beschriftung gehobener Dienst rundeten das Lager ab.
Nach und nach trudelten die Forstvollzugsbeamte ein. Wurde auch Zeit, denn gegen 17.00Uhr sollte die aus einem eigens mitgebrachten Ghettoblaser gespielte ForstVerbissbekämpfungsfanfare zum Antreten rufen.
Trööööööööööööööööötööööötaaatatatatatatööööööööt
Nicht schön aber laut kreischte pünktlich von Forstobermeister in Leben gerufene Krach durch die Gemeinde.
Das ganze sahen sich einige ortsansässige Pächter der Nachbarjagd Kübelbach mit einem Grinsen auf dem Weg ins Gasthaus ZUM WEISSEN HIRSCH an. Anders Ruga, Pächter der Nachbarjagd ließ mit einem Knall seine Hosenträger an den bezahlten Wamst krachen, was rund zwei drittel der angetretenen Forstvollzugsbeamten sofort in Achtung stellte.
Nur ein NAJA hatte er noch übrig, dann schlenderten er, Nobbi Schröder und Heimo Fuchs in die Gaststätte. Nobbi Schröder grüßte kurz im Vorbeigehen wie er es damals beim Komiss gelernt hatte, dann wandte er sich ebenfalls Richtung Kneipe.
Der Forstobermeister bemängelte den fehlenden Apell, der sofort ins Achtung gegangenen, und verdonnerte 40 Mann mit dem Ausheben der Latrine. Dann brüllte er lauthals:
AAAAAACHTUNG
Die verbliebenen 20 Mann klackten mit den Hacken der polierten Springerstiefel aus ehemaligen Beständen der Volksarmee.
Määääännnner, morgen wird in diesem Forstbezirk dem freilebenden Wild nachgestellt!!!!!
Ich erwarte von Euch, dass jeder die ihm aufgetragen Pflicht erfüllt. Wir sind hier, den nachfolgend gezeigten Kreaturen nachzustellen.
Er zeigte in rascher Folge einen Bildband von Blase, der einen Teil der heimischen Tierwelt präsentierte. Seht ja zu, dass ihr Eure Sache ordentlich macht. Ich verlange Strecke, ich verlange sauberes Schießen, ....blablablabla..
Seine Ansprache dauerte eine satte halbe Stunde. Da die Mannen, zu denen er brüllte ohnehin aufgrund Gewehrknall geschädigter Ohren nur die Hälfte verstand, musste er das ganze -wie im Handbuch geschrieben- nochmals wiederholen.
In den Reihen der Angetretenen träumte der Ströberleger von mehrfach erzielten Herztreffern, Meier freute sich, den kleinen braunen Knospenfressern den Garaus zu machen, und der Forstvollzugsbeamte Kaparje ließ im Gedanken die letzte Jagd revue passieren. Noch immer weis er nicht, wie ihm eine der fünf Sauen, die ihn wie bestellt anwechselten, wegkommen konnte. Innerlich verfluchte er seine Dienst R93, die nur vier Schuß im Magazin zuließ.
Der Forstobermeister ließ seine Untergebenen mit der Auflage abtreten, sich aus dem Küchenbereich noch zwei Müsliriegel und je ein isotonisches Getränk geben zu lassen.
IM WEISSEN HIRSCHEN unterdessen freuten sich Anders Ruga und seine Freunde an der üppigen Schlachtplatte und bestellten noch drei Bier und ne Runde Doppelkorn. Während des Essens besprachen sie kur,z wer im eigenen Revier wo jagen werde, dann beendeten Sie das Essen und kloppten noch bis 1.30 Uhr Skat. Danach gingen die drei Kneipenerprobten Herren heimwärts. Während sich Nobbi Schröder und Heimo Fox sofort neben die bereits eingeschlieften Hausherrinnen ins Bett fallen ließen, konnte Anders Ruga nicht die Finger von der hübschen Braut lassen. Beide wiederholten zweimal in schneller Folge den Akt, der beiden bereits vor Jahren den Nachwuchs bescherte. Dann drehte sich Ruga um und schnarchte der morgigen Jagd entgegen.
Im Feldlager zwei Straßen weiter schlummerte bereits seit Stunden die Forstmeute. Nur vertraut war hin und wieder ein Murmeln und das Bellen, der mittlerweile eingetroffenen Treiberwehr samt Hundemeute zu hören. In der letzten Ecke des Zeltes war aber noch ein anderes Geräusch zu hören.
Ritsch Ratsch; Ritsch Ratsch; Ritsch Ratsch; Ritsch Ratsch;
In seine Waffe verliebt schnüffelte Ströberleger noch eine halbe Stunde am Ballistol, um sich nun mit Repetierübungen für die bevorstehende Aufgabe fit zu machen. Das ganze ging noch ca 5Minuten so, dann wurde das mechanische Klackern von einem dumpfen Geräusch und einem anschließenden Schrei gestoppt.
Niemand seiner Kollegen hatte bemerkt, was sich unter der Decke des Beamten abspielte.
Was war nun geschehen???: Beim Repetieren war der dienstbeflissene Beamte mit seinem besten Stück im Radialbundverschluß seiner Dienstwaffe geraten und versuchte beim nicht abgebrochenen Repetiervorgang seine Männlichkeit auf Kaliberformat zu reduzieren. Eine Angelegenheit, die er mit dem entsprechenden Schrei quittierte. Den Rest der Nacht fingerte er in Kleinarbeit seine Vorhaut aus der aufwendigen Verschlusskonstruktion.
Gegen Morgen, der Eimer mit der Kühlflüssigkeit für das geschundene Stück vom Ströberleger war gerade auf Zimmertemperatur erwärmt, pfiff der Forstobermeister seine Mannen zusammen, um nach einem angemessenen Frühstück die Stände zu verteilen. Ohne viel Auflebens wurden die Stände 1-60 verteilt. Die Forstvollzugbeamte, denen der Stand egal ist nehmen die Nummern wortlos entgegen, um sich der dort bietenden Aufgabe zu stellen. Gejagt wird nach der Uhr. Von 10.00 bis 12.30Uhr. Nach knapper Freigabe –schwarz, braun, rot verlassen die Vollstrecker zügig im Stechschritt den Platz um verteilt auf die amerikanischen Hummer-Fahrzeuge zu den Ständen zu fahren. Nur einer geht etwas behäbig breitbeinig. Der Ströberleger mit geschundenem Geschröte findet nur zögerlich den Weg zum Fahrzeug und nimmt auf einem extra Kissen Platz.
Derweil kommt auch Leben in die dörfliche Jägerschaft. Man trifft sich bei Anders Ruga, der nach kurzer Nacht zum Frühstück geladen hatte. Seine Gattin machte morgens mit kleinen Augen das Frühstück, auch sie hatte aufgrund der nächtlichen Aktivitäten wenig Schlaf bekommen. Nach starken Kaffee wurden für die drei dörflichen Jäger und Ihre Gäste die Plätze verteilt.
Ruga sollte zum Galgenstrick, Heimo an die Feldscheide, Nobbi auf die Alte Eiche und auch alle anderen bekamen Sitze, die Geschichten erzählen konnten. Draußen setzten vor dem beziehen der Fahrzeuge Heimo und Nobbi kurz das Jagdhorn an und begrüßten den schönen bevorstehenden Jagdtag und brachen dann nach entsprechendem Signal zur Jagd auf.
Gerade saß wohl ein jeder der so natur- und heimatverbundenen auf seinem Ansitz, da hörte man, wie das Szenario im Forst seinen Lauf nahm.
Schon beim Angehen hatte der eine oder andere ehrgeizige Forstvollzugbeamte die aufgetragenen Sicherheitsrichtlinien missachtet. Ströberleger konnte bereits mit einem erlegten Schmalreh und einem Wildkalb den Stand beziehen. Diesmal hatte er beim Repetieren keine Extremitäten in den Verschluß hängen lassen. Einziger Beigeschmack waren aufgrund der schnellen Schussfolge die beiden Einschüsse auf der Flanke des Schmalrehs sowie der in der Luft liegende beißende Geruch angesengter Vorhaut, die leicht rauchend aus dem mittlerweile nachgeladenen Repetierer zog.
Auch andere seiner Spießgesellen konnten bereits in den ersten Minuten nach Beziehen der Stände schnell die gewünschte Beute machen.
Vor Stand 54 lagen mittlerweile mitten auf der Schneise drei Stück Kahlwild. Allesamt sauberst erlegt. Die vierte anwechselnde Kreatur, ein ungerader vierzehnender, hinter dem Ruga bereits lange her war, wechselte ebenfalls diesen Stand an. Bremste aber kurz vor erreichen der Schneise. Der Schütze hatte sauber mitgezogen, allerdings nicht wie der Hirsch abgebremst. Eine Salve von drei Schuß, abgegeben in schneller Folge, schlug im dahinter liegenden Buchenaltholz ein, wo Familie Eichhörnchen gerade den Wintervorrat einbrachte. Drei von vier Familienmitgliedern lagen und waren als nicht freigegebene Opfer zu beklagen.
Draußen ging es weitaus geruhsamer zu. Ruga qualmte seinen achten Stumpen und murmelte ein verschwommenes ‚schießgeiles Pack’ in seinen Bart, als auf dem an seinem Stand vorbeiführenden Fernwechsel der eben noch im Forst gewesene Vierzehnender auftauchte. Ruhig und besinnlich zog der Puls des sonst so erfahrenen Waidmanns auf die 120 zu, was ihn aber nicht an einer präzisen Schussabgabe mit seinem Vorkriegs 98er hinderte hinderte. Der Hirsch brach nach 120 Gängen vor der Feldscheide zusammen, wo Heimo das schnell in der Küche bei Frau Ruga geschmierte Marmeladenbrot genoß. Als ob so ein Bissen magische Kräfte hätte biß er in Erwartung weiteren Anblicks nochmals ab und ging dann sofort in Anschlag. Erst als er beim ersten Bissen ins Butterbrotpapier war, streckte die Katze der Lehrerin Humpe ihre Glieder hinter der Scheune hervor. Die Arme sollte nun Heimos bis dahin ruhigen Ansitz ausbaden. Als er sauber auf dem Blatt der geliebten Mieze war, zog er den Abzug der alten Doppelflinte durch. Etwas zu weit vorn abgekommen hörte er nur ein letztes metallisches Geräusch der zum Vogelschutz angebrachten Klingel. Das Brenneke Geschoß hatte ganze Arbeit geleistet, die Klinge war fortan nicht mehr aufzufinden. Die Katze wurde Tage später zum Landtierarzt Meinelsheimer wegen eines ausgerenkten Nackenwirbels behandelt. Kurz darauf wechselten ihn dann aber trotz allem noch ne kleine Überläuferrotte an, von denen zwei sich entschlossen, bis zum Ende des Treibens auf der Seite liegend bei ihm zu bleiben. Mehr Beute brachte der Jagdtag für die Gemeinschaftsjagd nicht.
Auch im Forst hatten die Fortvollzugsbeamte ihre jagdlichen Tätigkeiten weitestgehen eingestellt. Noch hier und da war ein Schuß zu hören, dann beendete die Uhr den gesamten Jagdablauf. Eine Wahnsinnsstrecke von sechzig Sauen, vierzig Stück Rotwild und vierunddreißig Rehen war gemacht.
Sofort wurden die aufgebrochenen Kreaturen versorgt und mit ihren teilweise zwei, drei Einschüssen ohne weiteres Brimborium ins Kühlhaus gehängt. Der Forstobermeister, der inzwischen bei seiner nicht weit wohnenden Nichte zum Kaffee war, ließ sich per Boten die Strecke mitteilen, die Forstvollzugsbeamte hatten das Feldlager abzubrechen, um weiter ihre rote Spur durch die deutschen Landen zu ziehen. Mittlerweile waren die Kühlcontainer auf zwei Sattelzüge verladen.
Die Bergearbeiten in der Gemeinschaftsjagd nebenan wurde unter Aufsicht von Ruga durchgeführt, der seinen alten Frontlader zielstrebig übers Feld lenkte. Die Schützen bedachten sich gegenseitig mit freudestrahlend mitgeteilten Waidmannsheil und bruchgerechte Zweige wurden den erfolgreichen Erlegern übermittelt.
Auf dem Hofplatz von Ruga wurde dann Strecke gelegt und Heimo und einer der weiteren Jäger verbliesen die für diesen Tag recht ansehnliche Strecke. Nach und nach trafen dann auch verschiedene Jäger aus anderen Bezirken ein, um sich insbesondere mit Ruga, der schon den vierzehnten Jägermeister einschenkte, zu freuen. Nach und nach wurde die Runde geselliger und in der Box fürs Altglas der Platz geringer.
Um Ihren Mann und seine Gäste bei der nachjagdlichen Zeremonie nicht zu stören kümmerte sich die Gattin von Ruga um das sorgsame Aufbewahren der gestreckten Sauen und des Hirsche in der Kühlkammer von Schlachter Lampe, der der getreuen Gattin den Schlüssel den letzten Ruheplatz übergab.
Die Trophäen zieren nach alter Sitte das Jagdzimmer des passionierten Waidmannes.
Alle beschriebenen Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real lebenden sind rein zufällig.
Das ganze hat nie so stattgefunden und wird auch hoffentlich nie so stattfinden.
In einem Forstamt irgendwo in Deutschland. Wir schreiben den 20. November 2004, abends gegen 17.00Uhr.
Auf dem Sportplatz der Gemeinde Kesselbrück hatte die örtliche Forstverwaltung für sechzig gedrillte Forstvollzugsbeamte ein Feldlager eingerichtet. Ein kleiner Küchenwagen und ein weiteres Zelt mit der Beschriftung gehobener Dienst rundeten das Lager ab.
Nach und nach trudelten die Forstvollzugsbeamte ein. Wurde auch Zeit, denn gegen 17.00Uhr sollte die aus einem eigens mitgebrachten Ghettoblaser gespielte ForstVerbissbekämpfungsfanfare zum Antreten rufen.
Trööööööööööööööööötööööötaaatatatatatatööööööööt
Nicht schön aber laut kreischte pünktlich von Forstobermeister in Leben gerufene Krach durch die Gemeinde.
Das ganze sahen sich einige ortsansässige Pächter der Nachbarjagd Kübelbach mit einem Grinsen auf dem Weg ins Gasthaus ZUM WEISSEN HIRSCH an. Anders Ruga, Pächter der Nachbarjagd ließ mit einem Knall seine Hosenträger an den bezahlten Wamst krachen, was rund zwei drittel der angetretenen Forstvollzugsbeamten sofort in Achtung stellte.
Nur ein NAJA hatte er noch übrig, dann schlenderten er, Nobbi Schröder und Heimo Fuchs in die Gaststätte. Nobbi Schröder grüßte kurz im Vorbeigehen wie er es damals beim Komiss gelernt hatte, dann wandte er sich ebenfalls Richtung Kneipe.
Der Forstobermeister bemängelte den fehlenden Apell, der sofort ins Achtung gegangenen, und verdonnerte 40 Mann mit dem Ausheben der Latrine. Dann brüllte er lauthals:
AAAAAACHTUNG
Die verbliebenen 20 Mann klackten mit den Hacken der polierten Springerstiefel aus ehemaligen Beständen der Volksarmee.
Määääännnner, morgen wird in diesem Forstbezirk dem freilebenden Wild nachgestellt!!!!!
Ich erwarte von Euch, dass jeder die ihm aufgetragen Pflicht erfüllt. Wir sind hier, den nachfolgend gezeigten Kreaturen nachzustellen.
Er zeigte in rascher Folge einen Bildband von Blase, der einen Teil der heimischen Tierwelt präsentierte. Seht ja zu, dass ihr Eure Sache ordentlich macht. Ich verlange Strecke, ich verlange sauberes Schießen, ....blablablabla..
Seine Ansprache dauerte eine satte halbe Stunde. Da die Mannen, zu denen er brüllte ohnehin aufgrund Gewehrknall geschädigter Ohren nur die Hälfte verstand, musste er das ganze -wie im Handbuch geschrieben- nochmals wiederholen.
In den Reihen der Angetretenen träumte der Ströberleger von mehrfach erzielten Herztreffern, Meier freute sich, den kleinen braunen Knospenfressern den Garaus zu machen, und der Forstvollzugsbeamte Kaparje ließ im Gedanken die letzte Jagd revue passieren. Noch immer weis er nicht, wie ihm eine der fünf Sauen, die ihn wie bestellt anwechselten, wegkommen konnte. Innerlich verfluchte er seine Dienst R93, die nur vier Schuß im Magazin zuließ.
Der Forstobermeister ließ seine Untergebenen mit der Auflage abtreten, sich aus dem Küchenbereich noch zwei Müsliriegel und je ein isotonisches Getränk geben zu lassen.
IM WEISSEN HIRSCHEN unterdessen freuten sich Anders Ruga und seine Freunde an der üppigen Schlachtplatte und bestellten noch drei Bier und ne Runde Doppelkorn. Während des Essens besprachen sie kur,z wer im eigenen Revier wo jagen werde, dann beendeten Sie das Essen und kloppten noch bis 1.30 Uhr Skat. Danach gingen die drei Kneipenerprobten Herren heimwärts. Während sich Nobbi Schröder und Heimo Fox sofort neben die bereits eingeschlieften Hausherrinnen ins Bett fallen ließen, konnte Anders Ruga nicht die Finger von der hübschen Braut lassen. Beide wiederholten zweimal in schneller Folge den Akt, der beiden bereits vor Jahren den Nachwuchs bescherte. Dann drehte sich Ruga um und schnarchte der morgigen Jagd entgegen.
Im Feldlager zwei Straßen weiter schlummerte bereits seit Stunden die Forstmeute. Nur vertraut war hin und wieder ein Murmeln und das Bellen, der mittlerweile eingetroffenen Treiberwehr samt Hundemeute zu hören. In der letzten Ecke des Zeltes war aber noch ein anderes Geräusch zu hören.
Ritsch Ratsch; Ritsch Ratsch; Ritsch Ratsch; Ritsch Ratsch;
In seine Waffe verliebt schnüffelte Ströberleger noch eine halbe Stunde am Ballistol, um sich nun mit Repetierübungen für die bevorstehende Aufgabe fit zu machen. Das ganze ging noch ca 5Minuten so, dann wurde das mechanische Klackern von einem dumpfen Geräusch und einem anschließenden Schrei gestoppt.
Niemand seiner Kollegen hatte bemerkt, was sich unter der Decke des Beamten abspielte.
Was war nun geschehen???: Beim Repetieren war der dienstbeflissene Beamte mit seinem besten Stück im Radialbundverschluß seiner Dienstwaffe geraten und versuchte beim nicht abgebrochenen Repetiervorgang seine Männlichkeit auf Kaliberformat zu reduzieren. Eine Angelegenheit, die er mit dem entsprechenden Schrei quittierte. Den Rest der Nacht fingerte er in Kleinarbeit seine Vorhaut aus der aufwendigen Verschlusskonstruktion.
Gegen Morgen, der Eimer mit der Kühlflüssigkeit für das geschundene Stück vom Ströberleger war gerade auf Zimmertemperatur erwärmt, pfiff der Forstobermeister seine Mannen zusammen, um nach einem angemessenen Frühstück die Stände zu verteilen. Ohne viel Auflebens wurden die Stände 1-60 verteilt. Die Forstvollzugbeamte, denen der Stand egal ist nehmen die Nummern wortlos entgegen, um sich der dort bietenden Aufgabe zu stellen. Gejagt wird nach der Uhr. Von 10.00 bis 12.30Uhr. Nach knapper Freigabe –schwarz, braun, rot verlassen die Vollstrecker zügig im Stechschritt den Platz um verteilt auf die amerikanischen Hummer-Fahrzeuge zu den Ständen zu fahren. Nur einer geht etwas behäbig breitbeinig. Der Ströberleger mit geschundenem Geschröte findet nur zögerlich den Weg zum Fahrzeug und nimmt auf einem extra Kissen Platz.
Derweil kommt auch Leben in die dörfliche Jägerschaft. Man trifft sich bei Anders Ruga, der nach kurzer Nacht zum Frühstück geladen hatte. Seine Gattin machte morgens mit kleinen Augen das Frühstück, auch sie hatte aufgrund der nächtlichen Aktivitäten wenig Schlaf bekommen. Nach starken Kaffee wurden für die drei dörflichen Jäger und Ihre Gäste die Plätze verteilt.
Ruga sollte zum Galgenstrick, Heimo an die Feldscheide, Nobbi auf die Alte Eiche und auch alle anderen bekamen Sitze, die Geschichten erzählen konnten. Draußen setzten vor dem beziehen der Fahrzeuge Heimo und Nobbi kurz das Jagdhorn an und begrüßten den schönen bevorstehenden Jagdtag und brachen dann nach entsprechendem Signal zur Jagd auf.
Gerade saß wohl ein jeder der so natur- und heimatverbundenen auf seinem Ansitz, da hörte man, wie das Szenario im Forst seinen Lauf nahm.
Schon beim Angehen hatte der eine oder andere ehrgeizige Forstvollzugbeamte die aufgetragenen Sicherheitsrichtlinien missachtet. Ströberleger konnte bereits mit einem erlegten Schmalreh und einem Wildkalb den Stand beziehen. Diesmal hatte er beim Repetieren keine Extremitäten in den Verschluß hängen lassen. Einziger Beigeschmack waren aufgrund der schnellen Schussfolge die beiden Einschüsse auf der Flanke des Schmalrehs sowie der in der Luft liegende beißende Geruch angesengter Vorhaut, die leicht rauchend aus dem mittlerweile nachgeladenen Repetierer zog.
Auch andere seiner Spießgesellen konnten bereits in den ersten Minuten nach Beziehen der Stände schnell die gewünschte Beute machen.
Vor Stand 54 lagen mittlerweile mitten auf der Schneise drei Stück Kahlwild. Allesamt sauberst erlegt. Die vierte anwechselnde Kreatur, ein ungerader vierzehnender, hinter dem Ruga bereits lange her war, wechselte ebenfalls diesen Stand an. Bremste aber kurz vor erreichen der Schneise. Der Schütze hatte sauber mitgezogen, allerdings nicht wie der Hirsch abgebremst. Eine Salve von drei Schuß, abgegeben in schneller Folge, schlug im dahinter liegenden Buchenaltholz ein, wo Familie Eichhörnchen gerade den Wintervorrat einbrachte. Drei von vier Familienmitgliedern lagen und waren als nicht freigegebene Opfer zu beklagen.
Draußen ging es weitaus geruhsamer zu. Ruga qualmte seinen achten Stumpen und murmelte ein verschwommenes ‚schießgeiles Pack’ in seinen Bart, als auf dem an seinem Stand vorbeiführenden Fernwechsel der eben noch im Forst gewesene Vierzehnender auftauchte. Ruhig und besinnlich zog der Puls des sonst so erfahrenen Waidmanns auf die 120 zu, was ihn aber nicht an einer präzisen Schussabgabe mit seinem Vorkriegs 98er hinderte hinderte. Der Hirsch brach nach 120 Gängen vor der Feldscheide zusammen, wo Heimo das schnell in der Küche bei Frau Ruga geschmierte Marmeladenbrot genoß. Als ob so ein Bissen magische Kräfte hätte biß er in Erwartung weiteren Anblicks nochmals ab und ging dann sofort in Anschlag. Erst als er beim ersten Bissen ins Butterbrotpapier war, streckte die Katze der Lehrerin Humpe ihre Glieder hinter der Scheune hervor. Die Arme sollte nun Heimos bis dahin ruhigen Ansitz ausbaden. Als er sauber auf dem Blatt der geliebten Mieze war, zog er den Abzug der alten Doppelflinte durch. Etwas zu weit vorn abgekommen hörte er nur ein letztes metallisches Geräusch der zum Vogelschutz angebrachten Klingel. Das Brenneke Geschoß hatte ganze Arbeit geleistet, die Klinge war fortan nicht mehr aufzufinden. Die Katze wurde Tage später zum Landtierarzt Meinelsheimer wegen eines ausgerenkten Nackenwirbels behandelt. Kurz darauf wechselten ihn dann aber trotz allem noch ne kleine Überläuferrotte an, von denen zwei sich entschlossen, bis zum Ende des Treibens auf der Seite liegend bei ihm zu bleiben. Mehr Beute brachte der Jagdtag für die Gemeinschaftsjagd nicht.
Auch im Forst hatten die Fortvollzugsbeamte ihre jagdlichen Tätigkeiten weitestgehen eingestellt. Noch hier und da war ein Schuß zu hören, dann beendete die Uhr den gesamten Jagdablauf. Eine Wahnsinnsstrecke von sechzig Sauen, vierzig Stück Rotwild und vierunddreißig Rehen war gemacht.
Sofort wurden die aufgebrochenen Kreaturen versorgt und mit ihren teilweise zwei, drei Einschüssen ohne weiteres Brimborium ins Kühlhaus gehängt. Der Forstobermeister, der inzwischen bei seiner nicht weit wohnenden Nichte zum Kaffee war, ließ sich per Boten die Strecke mitteilen, die Forstvollzugsbeamte hatten das Feldlager abzubrechen, um weiter ihre rote Spur durch die deutschen Landen zu ziehen. Mittlerweile waren die Kühlcontainer auf zwei Sattelzüge verladen.
Die Bergearbeiten in der Gemeinschaftsjagd nebenan wurde unter Aufsicht von Ruga durchgeführt, der seinen alten Frontlader zielstrebig übers Feld lenkte. Die Schützen bedachten sich gegenseitig mit freudestrahlend mitgeteilten Waidmannsheil und bruchgerechte Zweige wurden den erfolgreichen Erlegern übermittelt.
Auf dem Hofplatz von Ruga wurde dann Strecke gelegt und Heimo und einer der weiteren Jäger verbliesen die für diesen Tag recht ansehnliche Strecke. Nach und nach trafen dann auch verschiedene Jäger aus anderen Bezirken ein, um sich insbesondere mit Ruga, der schon den vierzehnten Jägermeister einschenkte, zu freuen. Nach und nach wurde die Runde geselliger und in der Box fürs Altglas der Platz geringer.
Um Ihren Mann und seine Gäste bei der nachjagdlichen Zeremonie nicht zu stören kümmerte sich die Gattin von Ruga um das sorgsame Aufbewahren der gestreckten Sauen und des Hirsche in der Kühlkammer von Schlachter Lampe, der der getreuen Gattin den Schlüssel den letzten Ruheplatz übergab.
Die Trophäen zieren nach alter Sitte das Jagdzimmer des passionierten Waidmannes.
Alle beschriebenen Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real lebenden sind rein zufällig.
Das ganze hat nie so stattgefunden und wird auch hoffentlich nie so stattfinden.