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Sir Henry schrieb:Wenn wir den (zu recht als zu penibel) DJV-Anschlag abschaffen und statt dessen einen "jagdlichen" Anschlag einführen, werden unversehens die Schießunfälle steigen.
Häähhh???
Das musst Du aber bitte noch erklären! Habe zwar auch die folgenden Beiträge gelesen, finde aber keine Erklärung.
Was sollte daran falsch sein, wenn eine Flinte auf der Jagd nicht mehr quer vor´m Bauch gehalten wird, so dass die Flinte immer wieder auf den nächsten Nachbarn zeigt? Unter der Achsel getragen, mit Lauf nach vorne, so haben es unsere Vorväter gehandhabt und so ist es in anderen Ländern auch heute noch Sitte! Und die daraus resultierende Startposition für einen sicheren und technisch einwandfreien, zielorientierten Anschlag ist die Grundlage der Jagdparcours-Regel (frei formuliert: Die Oberkante des Schaftrückens befindet sich unterhalb der Achsel).
Der (falsch interpretierte) DJV-Anschlag (Schaft am Beckenknochen, Mündung in Kopfhöhe) sorgt derweil für reichlich Löcher in den Dächern deutscher Schießstände! Schaut beim nächsten Schießstand-Besuch doch mal bei laufendem Keiler und Kipphase an die Decke und zählt die Einschußlöcher! Würden die Schützen erzogen, die Mündung immer in Richtung des Geschoßfanges (des Ziels) zu halten (wie es laut Standordnung zwingend vorgeschrieben ist!), so würde dies einen technisch einwandfreien Anschlag mit ständigem Kontakt der Laufachse zum Ziel fördern und die Ergebnisse deutlich verbessern.
Wer die ersten beiden Sätze der DJV-Schießvorschrift richtig liest und in der Lage ist, den (tatsächlich vorhandenen) tieferen Sinn dieser Präambel zu erkennen, der wird mir auch zustimmen, daß die Erwartungshaltung „Schaft am Becken, Mündung in Augenhöhe“ nicht nur unzweckmäßig sondern auch absolut unwaidmännisch ist. Wer weiterhin auf dieser Startposition für den jagdlichen Anschlag besteht, der muß sich vorwerfen lassen, entgegen den Grundsätzen Deutscher Waidgerechtigkeit und des Tierschutzes zu agieren.