@Alter Lohhäuser und Fangjagd
Ich geb gern wieder,was hier die Leute mutmaßen:
1. das Wetter war die letzten drei Jahre katastrophal.Späte ,langdauernde Winter führten zu später erster Mahd der "Wiesen".Während das in den normalen Jahren noch vor dem ersten Mai geschieht,war das dann erst in den ersten beiden Maiwochen der Fall,zu einer Zeit ,in der die Hennen fest sitzen und mitgemäht werden.Vorher hats meist doch nur die Eier erwischt...
Hinzu kam feuchtes,kaltes Regenwetter während der Schlupfzeit.
Heuer dagegen während der Schlupfzeit fast zu trocken,so daß zB Kiebitze ab Mitte Juni schon in Großflügen von mehr als 100 Stück zu sehen waren-alles Vögel,denen der geschlüpfte Nachwuchs aus Insektenmangel wohl zugrundegegangen war.
2.Spritzmittel/Beizmittel
Hier ist vor allem das Beizmittel das bei Mais mal ein Jahr erlaubterweise eingesetzt wurde und auch Bienen dahingerafft hat in Verdacht geraten,sowie ein neues Spritzmittel gegen den Rapsglanzkäfer,bei dem die Käfer noch ne Weile im Todeskampf krabbelnd am Boden rumturnen und so vom Fasan,der die Rapsfelder als frühe Deckung bevorzugt aufsucht, gut gefunden und aufgenommen werden.Totfunde in der Nähe von Mais und Rapsschlägen scheinen das zu bestätigen,ebenso wie der Umstand,daß der Hennenrückgang in Feldrevieren ohne Grünland(und daher ohne Mähverluste) nahezu identisch ist.Weiters ist es so,daß in Reviere mit großflächiger Nichtackerfläche(zb Aureviere mit spät gemähtem Grünland außerhalb der Hochwasserdämme)deutlich mehr Hennen überlebt haben,als in Revieren mit Felderwirtschaft.
3.Raubwild
Die Reviere,die vorher hohe Fasanenbesätze hatten,haben ihr Raubwild nach wie vor in Griff.Von daher ist kein Nachlassen der Raubwildbejagung zu vermelden.
Es besteht allerdings die Gefahr,daß da nachgelassen wird,wenn die Niederwildbesätze so zurückgehen,daß eine Bejagung nimmer möglich ist.Hasenjagd ist nett,aber wir sind verwöhnt und Hase /Fasan fiel in der Regel mindestens 1:1 an bei den Treibjagden.Eine Treibjagd ohne Fasan ist daher ziemlich traurig.......
Fakt ist allerdings:Raubwildscharfe Jäger haben Niederwild!!!!
Die anderen eben nicht.Ich kenne satt Beispiele,bei denen der kaum bejagbare,aber doch als Startkapital vorhandene Niederwildbesatz um den Faktor 10 gestiegen ist,wenn sich nur fleißige Jäger intensiv um das Raubwild gekümmert haben(ohne Einfluß auf die Landwirtschaft nehmen zu können,oder die gegebene Revierstruktur zu verändern,das Wetter ist ohnehin nicht zu beeinflußen) und wieder um den Faktor 10 zurückgegangen ist,wenn diese Jäger das Revier wieder verloren haben.....
Deshalb: Raubwildjagd ist nicht alles,aber ohne Raubwildjagd ist alles Nichts!!!!!
Da hilft keine Hecke,kein Widacker,keine Fütterung-was gefressen ist,vermehrt sich nimmer.Wenn die Deckungen voller Raubwild stecken sind diese eher Raubwildfutterplätze und Wildfallen statt Hilfe fürs Niederwild.
4.Biogas
Tja,haben wir,haben wir sogar reichlich!!!!!Aber: der Rückgang ist auch dort,wo keine Biogasanlage ihre Abfälle entsorgt(nennen wir das Kind ruhig beim Namen!!!)
Es sollte aber nicht allzuschwierig sein ,den Einfluß davon mal an Hausgeflügel zu testen,indem man mal nen Hühnerauslauf damit düngt.....