Fangschussberichte aus eigenem Erleben

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18 Feb 2013
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Letzte Woche, Alttier mit Waidwundschuss. Aus dem ersten Wundbett unglücklich aufgemüdet (Hund aus der Halsung gerutscht), dann kurze Zeit später wieder gefunden.
1. Fangschuss ca. 20m durch die Kammer des stehenden Stücks (im Lampenschein), es folgten nochmal 150-200m Flucht.
2. Fangschussversuch ca. 15m aufs Haupt des niedergetanen Stückes. Mangels Erfahrung zu tief abgekommen, unterm Hirn durch :(
3. Schuss quasi aufgesetzt von hinten aufs Haupt… da klingeln einem die Ohren trotz SD.

Alles mit meiner DJ-Waffe, .308 Win mit knapp über 40cm Lauf und 130grs TTSX.

Da ist manches schief gelaufen an dem Abend, ich habe viel gelernt.
 
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28 Mai 2018
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Das kann man mit ner 22lfb oder ähnlich machen, aber nicht mit der großen Kugel. 😄
Auch wenn ich sonst beim Thema Kaliber eher der Fan von moderat statt Kanonenkugel bin rate ich hier dringlich Vorsicht.
Miterlebtes(nicht selbst durchgeführt aber dabei):
Gemsbock als Versuch mit der 22 den Fangschuss aufs Haupt zu geben endete im Notfall, Horn steckte im Bein.
Waschbär versucht zu erlösen, nicht perfekt getroffen, Falle auf, Waschbär verbeißt sich im Bein.
Um die 22 einzuordnen hat mein Präparator ein Rehschädel eines ca 2 jährigen Bocks, dieser wurde aufs Haupt beschossen, die Kugel steckt an der Außenseite der Schädel decke. Ich ordne den Rehschädel als das mitunter dünnste ein was man findet(Fuchs außen vor).
 
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Ich kann mich noch gut an die erste Sau erinnern, der ich den Fangschuss gegeben habe. Die starke Überläuferbache war weich getroffen und meine Hündin hatte sie in einem Graben im Schilf gestellt. Als ich dazu kam, äugte mich das Stück an. Unsere Blicke trafen sich. Aber das war nicht der Blick eines Tieres. Es war der Blick eines wachen Bewusstsein, nicht anderes als der eines Menschen. Die Bache wusste, dass sie jetzt hier, in einem kalten Wassergraben, ohne ihre Rotte, ihre Familie, ihre Freunde, ganz allein, ihr Ende finden würde. Im Blick lagen Angst und tiefe Traurigkeit. Der Büchsenschuss erlöste sie schnell. Gleichwohl hat sich dieser Blick, der Ausdruck in ihren Augen, tief in mein Gedächtnis gebrannt.

Letztens Nachsuche nach VU Wild. Das Kitz hatte sich dem ersten Abfangversuch eines Jägers in die Dunkelheit entzogen. Wir fanden es etwas weiter im Straßengraben, unter langem Gras verdeckt. Man konnte es erst aus kürzester Distanz sehen. Ganz still lag es da, auch hier konnte ich die Angst spüren. Es versuchte so ruhig zu sein, wie es ging, vielleicht würde ich es dann ja nicht bemerken und vorbei gehen. Dann könnte es vorerst aufatmen. Leider war nur ein Schuss von hinten möglich. Vor der Keule rein, riss die 9,3 vorne den gesamten Stich auf. Trotzdem schnappte der kleine Körper noch eine Weile nach Atem, das kindliche Antlitz von Anstrengung verzerrt.
Respekt für Deine ehrlichen Worte. Gibt leider zu viele die bei sowas, im Nachhinein wohlgemerkt, den coolen Killer raushängen lassen. Nein, es immer ein Lebewesen mit Bewusstsein was passiert, das wird leider oft vergessen. Der Tod ist da genauso grausam wie es bei einem selbst mal sein wird.

Imho, ein guter Jäger zeichnet sich auch durch sein Verhalten aus, nicht durch gute oder schlechte Schüsse ….
 
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Da kann ich @Hühnerhund1 nur beipflichten. Wer so etwas des Erlebnisses wegen macht, sollte die geistigen Ergüsse hierüber für sich behalten.

Einen aufgesetzten Schuss macht man in meinen Augen gar nie.... wenn ich ein Stück fixieren muss, dann für die kalte Waffe (und das ist für mich ganz persönlich die allerletzte Option, mag jeder anders sehen).

Wer dem Tier die Panik der menschlichen Nähe ersparen möchte und die Situation es erlaubt, trägt einen Fangschuss mit KW oder LW so an, dass einen das Stück dabei nicht sieht.

Wenn mich das Leid von Wild nicht mehr berührt, loche ich selbst meine Papiere..
 
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Angefangen mit 8x57, dann .308 und jetzt seit vielen Jahren 9.3, ganz aktuell ergänzt durch 8x57
 
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10 Aug 2017
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Auch wenn ich sonst beim Thema Kaliber eher der Fan von moderat statt Kanonenkugel bin rate ich hier dringlich Vorsicht.
Miterlebtes(nicht selbst durchgeführt aber dabei):
Gemsbock als Versuch mit der 22 den Fangschuss aufs Haupt zu geben endete im Notfall, Horn steckte im Bein.
Waschbär versucht zu erlösen, nicht perfekt getroffen, Falle auf, Waschbär verbeißt sich im Bein.
Um die 22 einzuordnen hat mein Präparator ein Rehschädel eines ca 2 jährigen Bocks, dieser wurde aufs Haupt beschossen, die Kugel steckt an der Außenseite der Schädel decke. Ich ordne den Rehschädel als das mitunter dünnste ein was man findet(Fuchs außen vor).
Da sollte man sicher eher Gedanken um sein jagdliches Umfeld als um die Qualität und Leistung der 22er machen 😆.
 

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