Eure Erfahrung mit Wildunfällen?

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Mein erschreckende Erfahrung aus bisher 2 Wildunfällen:

1. Auf einer DJ ende Januar: Frischling aus Schwarzdorn raus, angefahren und Fahrer fährt weiter (trotz einem riesen Aufschlag). Treiber hat ihn 1 Min. später abgefangen.

2. Fuchs wird angefahren. Unfallverursacher ruft 1. beim TA an, der lehnt ihn ab. Dann 2. bei der Polizei, die "haben 5 verschiedene Nummern und wollen um 5uhr dafür keinen aus dem Bett klingeln" aber auch nicht selber kommen. Da packt der Verursacher den noch lebenden in den Kofferraum und fährt ihn mit zur Arbeit. Legt ihn dort ab, sodass ich dann nach 4 Std. (war binnen 30Min. nach dem Anruf da) den ersehnten Fangschuss ansetzen kann...

edit sagt: ab sofort nehme ich für Wildunfälle 15€ vom Unfallverursacher, die der wiederum von der Versicherung wieder bekommt. Danke an die UJB für den Hinweis und die passenden Formulare!
 
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Die meisten Sachen wurden schon gesagt:

1. Vermeidung
- die Straßenmeisterei und die Planer und Umsetzer der Flurbereiningung sollen sich endlich mal von Ihren ... Hecken und Baumalleen direkt an den Straßen verabschieden. Wo anders würden diese dringen gebraucht werden. Direkt an der Straße versperren sie die Sicht und sind potentielle Autospalter :evil:
- das gleiche mit hohen Feldfrüchte. Werden diese entlang von Straßen angebaut wäre es von großem Vorteil, wenn man einen mindestens 5m Breiten, nicht wildattraktiven Bewuchs ausbringt

2. Verhalten des Fahrers:
- Wildunfälle nimmt man führ gewöhnlich nicht ernst. Das mal wieder ins Bewusstsein rufen. Dazu gab es diverse SUPER Ansätze, indem örtlich die Jäger pro Wildunfall ein weiteres WIldunfallschild / Signalpfahl etc. dort aufstellten. Das machte wirklich Eindruck auf die Fahrer ! Bei uns leider verboten :evil::evil::evil: und in anderen Gegenden wieder eingestellt. Sehr schade.

3. Verhalten bei WU
- Erklären was genau zu machen ist.
Ruhe bewahren, Stelle absichern, Hilfe rufen, sich merken was es für Wild war, wohin es geflüchtet ist etc (können am besten weitere Fahrzeuginsassen machen), NUR BEDINGT DAS WILD SUCHEN: Gefährdungs des Straßenverkehrs und unnötiges Leiden des Wildes; warten
- Sofern nicht gewartet werden kann, Hilfe anrufen, Nummern austauschen, Unfallstelle klar beschreiben, Unfallstelle klar markieren (Warnweste so anbringen, dass sie nicht davon geweht werden kann etc) und telefonisch erreichbar bleiben
- Dem Autofahrer klar machen, dass verunfallte WIld VOLLKOMMEN IN RUHRE ZU LASSEN: nicht anleuchten, streicheln, mit Decken wärmen oder was den Leuten sonst noch für unsinniges Sachen einfallen. auch nicht ins Auto einladen, um es beim Tierarzt versorgen zu lassen. Neben dem Punkt der Wilderei birgt das Gefahren für die Personen und beschert dem Wild Stress bis es sogar kolabiert !
- Den Leuten vermitteln, dass Wild vom Jäger vor Ort auch mal "erlöst" wird, und das das nun mal so ist, wenn der Mensch überall meint sein zu müssen

4. Der Jäger
- Stimm da Oichkatzl vollkommen zu. Wir haben hier pro ha 85 m Straße und ich kann Ihre beobachtung zu 100% teilen. Mag sein, dass das wo anders anders ist. Bei uns allerdings nicht.
- Sensibler Umgang mit den betroffenen Personen im KFZ. Am besten ist man zu zweit. Einer lenkt ab und lässt sich von den Leuten erzählen wie was passiert ist und bearbeitet die BEscheinigung während der andere das Wild sucht.
 
A

anonym

Guest
ab sofort nehme ich für Wildunfälle 15€ vom Unfallverursacher, die der wiederum von der Versicherung wieder bekommt. Danke an die UJB für den Hinweis und die passenden Formulare!

Kannst du das ein wenig ausführlicher erklären? Wofür genau nimmst du 15€?
 
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Kannst du das ein wenig ausführlicher erklären? Wofür genau nimmst du 15€?

Ist eine Art Aufwandspauschale, die man vom Kraftfahrer "verlangt" und die er wiederum von der Versicheurng erstattet bekommt, wenn er den Wild-Unfallbericht dort einreicht.
Ich nehme an, dass die Versicherung hier "spendable" ist, da sie den Jägern vertrauen und sonst zu jedem angeblichen "Wild-Unfallwagen" einen Sachverstädigen schicken müssten, um festzustellen, ob es denn wirklich einer war.
 
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Ist eine Art Aufwandspauschale, die man vom Kraftfahrer "verlangt" und die er wiederum von der Versicheurng erstattet bekommt, wenn er den Wild-Unfallbericht dort einreicht.
Ich nehme an, dass die Versicherung hier "spendable" ist, da sie den Jägern vertrauen und sonst zu jedem angeblichen "Wild-Unfallwagen" einen Sachverstädigen schicken müssten, um festzustellen, ob es denn wirklich einer war.

Richtig. Ist zur Vorlage bei der Versicherung durch den Unfallverursacher und ersetzt (glaube ich) sogar eine Polizeipräsenz. Dient dann gleichzeitig als Quittung für besagte 15 €. Nähere Infos kann dir sicher deine UJB geben.
 
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Damit meint ihr die sog. "Wildunfall-Bescheinigung", oder? Bei uns wird dafür einheitlich 35,- Euro verlangt (egal ob von der Polizei oder vom Jäger ausgestellt). Es gibt aber Gegenden wo die Pauschale noch deutlich höher ist!

Markus
 
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31 Mai 2013
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...
Eine Frage draengt sich mir jedoch auf. Was ist aus dem Threadstarter und seinem Projekt geworden?

Eine berechtigte Frage. ;)
Ich war die letzten Monate mit anderen Projekten komplett ausgelastet, so dass dieses Thema (leider - da es mir, als Jäger, halt auch am Herzen liegt) liegen blieb.
Bisher bin ich also noch nicht wirklich weiter.

Eine spannende Sache. Visuell würde es sicher auch funktionieren. Aber es fehlt noch das gewisse Etwas. Der Aufhänger, anhand der ich diese Geschichte erzählen kann. So, reicht es jedenfalls noch nicht, um da jemanden beim Sender zu überzeugen.
 

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