- Registriert
- 3 Feb 2004
- Beiträge
- 3.391
So, hier nun der angedrohte Bericht.
Es sollte ein paar Tage in kleiner Truppe zur Jagd gehen. 3 Tage Drückjagd und den Rest der Zeit Ansitz. Die Hinreise hat mir der Stau etwas versaut, sodass ich leider zum Abendansitz zu spät kam. So erreichte mich auf der Anreise schon dieses Bild:
Geschossen wurde die Sau nicht, da Größe nicht einwandfrei einzuschätzen war. Aber es ließ natülich die Vorfreude steigen! ;-)
Nach ausführlichem gemütlichen Beisammen sein ging es dann am nächsten Morgen gemeinsam zur ersten Drückjagd. Hier war Rotwild, Schwarzwild, Rehwild und Raubwild frei. Getroffen haben wir uns mitten im Revier und nach kurzer Ansprache waren die Stände schnell verteilt. Ich hatte einen Drückjagdbock direkt an einem Graben. Die Landschaft war herrlich überzuckert und als ich gerade auf meinem Stand angekommen war, hörte ich auch schon die Treiber in der Ferne. Es ging los und es dauerte auch nicht lange, bis mich ein einzelnes weibliches Stück Rehwild anwechselte. Es zog, stand, sicherte und die Kugel war auf die Reise geschickt. Da ich ein bisschen durch Dornenzeug geschossen habe, konnte ich kein genaues zeichnen vernehmen und das Reh sprang für mein empfinden normal ab. Naja, ein etwas komischer Start in den Tag, aber dieser war ja noch jung. So jung, dass weder Kopf noch GoPro bislang den Weg auf meinen Kopf gefunden hatten, was das kleine pfeifende Männlein in meinem Kopf auch mit lustigem musizieren zum Ausdruck brachte!
Ein Rotspießer kam noch des Weges, aber dieser war ersten sehr gut und zweitens nicht frei. Sauen wurden angekündigt und die ersten Schüsse fielen, als ich hinter mir Bewegungen wargenommen habe. Rehwild versuchte sich in meinem Rücken davon zu stehlen. Einige zu weit, eines zu schnell, aber das letzte hatte sich einen Wechsel an meinem Sitz ausgesucht und damit definitiv den falschen. Im Schuss ging es über Kopf und ich repetierte recht langsam und entspannt die Waffe. Doch tatsächlich sah ich plötzlich im Augenwinkel eine Bewegung. Eine Sau war ebenfalls von rechts gekommen und verhoffte schräg auf mich zu hinter einem Baum. Die Sau war braun und so ging dieser Schuss sofort auf die Reise. Eine Reh – Sau Dublette hatte ich bislang noch nicht geschafft in meinem Leben.
Da die Treiber die Dublettenstücke schon aus dem Bestand gezogen hatten, habe ich diese nach dem Ende aufgebrochen und bin dann zum ersten Anschuss. Dort fand sich reichlich Schweiß und die Fluchtfährte, welche ich noch ca. 20 m einsehen konnte. Da reichlich Schweiß vorhanden war, folgte ich dieser ca. 100 m, bis ich am Nachbarstand an einem Wundbett raus kam. Ich beschloss erstmal nicht mehr weiter zu machen, den Nachbarn nach dem Ergebnis zu fragen und dann evtl. mit Frieda weiter zu arbeiten. Offensichtlich hatten also die Treiber das Stück nochmals aufgemüdet. Da mir mein Nachbarschütze sagte, er hätte ein Bockkitz beschossen, meines aber alleine und weiblich war, habe ich die schwarze Bestie aus dem Auto geholt und dann die Wundfährte vom Anschuss an gearbeitet. Frieda folgte zügig der Fährte, wir kamen an dem besagten Wundbett raus und dann ging die Fährte weiter durch den Bestand. Es folgte ein weiteres Wundbett und nach insgesamt ca. 300 m Riemenarbeit standen wir an einem Aufbruch. Klären konnte ich zwar nicht mehr wer das Stück aufgebrochen hat oder wer gegebenenfalls nochmals darauf geschossen hat, aber es war zumindest der Anschuss geklärt und das Stück auf der Strecke.
So hatten wir dann an dem Tag 6 Sauen, ich glaube 13 Rehe und ich meine 2 Füchse. Eine tolle Strecke mit der kleinen Mannschaft und das beste war, dass wir gleich für den nächsten Tag zur nächsten Jagd eingeladen wurden. Da war also der noch verbleibende freie Tag mit einer weiteren kleinen Jagd gefüllt. So eilten wir gen Heimat um noch rechtzeitig auf den Ansitz zu kommen. Die Ansitze waren bei mir, trotz eines der besten Schalenwildreviere die ich so kenne, überschaubar. Aber in Summe konnten wir 2 Sauen und 2 Stück Rotwild strecken.
Am nächsten Tag ging es dann zum unbekannten Treffpunkt, wo wieder eine kleinere Truppe auf uns wartete. Dort wurde gewohnt schnell eingeteilt und wir befanden uns recht zügig auf dem Weg zu unseren Ständen. Großartiger Weise hatte ich morgen meine Waffe im Hotel vergessen, sodass ich mit einer Zweitwaffe eines HF ausgerüstet zum Stand lief.
Als ich gerade ankam erklangen am Nachbarstand schon die ersten Schüsse von meinem Kumpel und recht bald kam im WA-Chat Erfolgsmeldung. Die ersten 3 Rehe lagen auf der Strecke. Ab dann wechselten wir uns ab. Bei mir kamen mehrere Stück Rehwild. Ob meiner Leihwaffe mit Kimme und Korn beschränkte ich mich auf 50 m. Es hätten direkt zu Anfang mal ein paar Rehe mehr sein können aber so wurde meine Dummheit wenigsten ordentlich bestraft. Als dann hinter mir auf dem blanken Acker der erste Sprung Rehe auf dem blanken Acker standen, schoss ich auf ca. 50 m ein gutes Stück über das anvisierte Reh, was meinte Einschränkung auf 50 m nochmals erheblich reduzierte! ;-) Warum auch immer schickte Diana die Rehe direkt zu mir, sodass ich das als erstes beschossene Kitz dann auf beeindruckende 7 m strecken konnte. Derweil sah ich immer wieder Rehwild über den Acker kommen und alle zogen direkt in die Waldspitze zu meinem Kumpel, der selbiges mit einigen Schüssen belegte. Schon recht bald hatte er 7 Rehe gestreckt. Soso, ein kleines Klüngelchen sollte es hier also sein! ;-) Als dann die Treiber kamen, überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst kam bei mir ein einzelnes weibliches Stück, welches ich nach kurzem Pfiff beschoss. Zuerst dachte ich an einen Fehlschuss, konnte aber auf 20 m so recht nicht daran glauben. Jedoch sah ich es schon bald auf 50 m umfallen. Also alles gut. Schon sah ich links von mir wieder Rehwild am Zaun entlang ziehen. Diese mussten direkt bei mir kommen, da die Treiber diese direkt in meine Richtung drückten. Auch hier musste ich wieder warten bis die Entfernung passte und die mir selbst auferlegten 20 m unterschritten waren. Dann jedoch fiel das Bockkitz wie vom Hammer getroffen zu Boden und vor mir hörte ich die Treiber „Rotwild“ brüllen. Dass diese sehr nah an mir dran sein mussten, hörte ich deutlich am Brechen der Äste, sodass ich 2 Stück Rehwild unbeschossen passieren ließ. Wir hatten zu zweit 10 Stück Rehwild und mein Kumpel noch einen Frischling. 8 Stück Wild an einem Stand schießt man bei einem Klüngelchen auch nicht alle Tage! ;-)
[video=youtube_share;CgYeZUBCaW0]http://youtu.be/CgYeZUBCaW0[/video]
Beim Eintreffen am Streckenplatz hörte ich schon von einem kranken Stück Rehwild und somit einer Nachsuche. Da der Jagdleiter nicht wusste, dass wir 2 Schweißhunde dabei hatten, informierte ich ihn und dieser freute sich sichtlich, sodass wir nach dem verblasen der Strecke gemeinsam zur Nachsuche aufbrachen. Wie ich dann erfuhr, befanden wir uns nicht am Anschuss, sondern am Stand einer weiteren Jägerin, welche das sichtlich kranke Reh gesehen, aber aus irgendeinem Grund nicht beschossen hatte. Diese fand vor ihrem Stand einen ganzen Lauf von dem Reh, sodass klar war, es handelt sich um einen Laufschuss. Ich legte Frieda zur Fährte und diese folgte sicher der immer wieder durch Schweiß bestätigen Fährte. Meine 2 Kumpel folgten mir mit einem BGS im Schlepptau, welche bei Bedarf mit zur Hetze geschnallt werden sollte.
Hier das Video dazu:
[video=youtube_share;QI7Coi9u8S4]http://youtu.be/QI7Coi9u8S4[/video]
Am Ende lagen mit diesem Reh 6 Sauen und 17 Stück Rehwild. Ich freute mich riesig über Friedas Erfolg und ihr Verhalten am lebenden Stück. Zwar wusste ich immer, dass sie recht kompromisslos am Wild ist, jedoch konnte sie es bis dahin noch nicht am lebenden Wild zeigen. Aber nun, nachdem sie das Reh gefangen und runter gezogen hatte war diese Frage auch geklärt.
Der nächste Tag sollte 3 Treiben beinhalten. Wie bislang jeder Abend war auch dieser wieder lang und die Nacht damit ausgesprochen kurz. Trotzdem standen wir voller Erwartung am Sammelplatz. Nur die glatte Straße und das daraus resultierende ziemlich verbeulte Auto wollte die Stimmung etwas drücken. Mein Platz war traumhaft. Ein Graben mit einem breiten Weg daneben.
Ich wusste zwar nicht was mich erwartete, jedoch wurden mit im Vorfeld gesagt, was von dem Stand bei den großen Jagden schon alles geschossen wurde. Die Vorfreude ließ mich ziemlich schnellen Schrittes den Drückjagdbock erreichen. Dies stellte sich als ziemlich wertvoll heraus, denn kurz nachdem ich die Waffe geladen hatte, standen schon in ca. 110 m Entfernung Alttier, Kalb und ein junger Hirsch auf der Schneise. Weil alles so schnell gehen musste, konnte ich gerade noch das Kalb erwischen, das Tier musste ich aber ziehen lassen. Was für ein Start. Danach standen dann noch 3 Stück Rehwild brettlbreit vor mir. Diese waren aber an dem Tag nicht frei, sodass ich diese nur mit dem Handy „schoss“! ;-)
Im 2. Treiben hatte ich dann eine Jagdinteressierte Standbegleitung. Im ersten Treiben als Treiber unterwegs, sollte es nun die andere Perspektive sein. Verdiente sich meine Begleitung im wirklichen Leben als Profifußballer seine Brötchen, zeigte er sich doch recht begeistert von der Jagd und sog alles was ich im erklärte in sich auf. Mir machte es Spaß ihm die Jagd zu erklären als vor uns in der Dickung die Treiber „Sauen nach links“ brüllten. Diese waren unzweifelhaft ganz dicht an uns dran, jedoch leider knapp außerhalb unseres Sichtbereiches, wurden aber deutlich hörbar von unseren direkten Nachbarn beschossen. Diese erzählten mir nach dem Treiben, dass 2 Rotten auf recht kurze Distanz bei ihnen durch sind. Ein Frischling läge, der andere hätte deutlich gezeichnet, wäre von allen anderen überholt worden, wäre jedoch schließlich trotzdem mit den anderen verschwunden.
Da die nun folgende Mittagspause uns ein Bisschen Zeit gab, die Beschreibung auf eine kurze Suche hindeutete, sprach ich mit dem Berufsjäger ab, dass ich diese Wundfährte direkt arbeiten würde. So stand ich kurz drauf etwas entkleidet mit Frieda und Nachsuchenequipment am Ort des Geschehens und nahm ein paar Schweißspritzer unter die Lupe. Das Gelände sah sehr urig aus, sodass ich davon ausging, dass der Frischling sicherlich innerhalb von 100 m liegen würde. Dies stellte sich allerdings sehr schnell als Trugschluss raus. Schon nach den ersten 100 m war ich bis zu den Knien nass, meine Winterboots waren bis oben hin mit Eiswasser voll gelaufen, ich schon 2 x auf die Schnauze gefallen und war bis zu dem Zeitpunkt absolut davon überzeugt, dass ich ohne Handschuhe, dafür mit dicken Winterboots bestens für diese Nachsuche im Moor ausgerüstet war. Dahin ging es nun. Erst später erfuhr ich, dass es ein riesen Moorgebiet ist, was zu einem der Haupteinstände in dem Revier gehörte. Alles war gefroren und mit Schnee bedeckt. Natürlich trug die Eisdecke nicht. Mal knackte unter meinen Füßen das Eis und ich stand auf Gras und schon der nächste Schritt ließ mich bis zu den Knien im Morast versinken. Immer wieder bin ich im Schnee / Eis / Wassergemisch über diese Graspfeiler gefallen und war langsam komplett nass. Frieda hielt jedoch sehr gut die Fährte. Da erst in dieser Nacht 10 cm Neuschnee gefallen waren, wusste ich, dass alle dort stehenden Fährten frisch waren. Und das waren so unfassbar viele, dass man es kaum glauben wollte. Wechsel waren zu kleinen Bachläufen ausgetretene Rinnsaale und von allen Seiten kreuzten sich Schwarz-/Reh- und Rotwildfährten. Frieda behielt sauber die Fährte, oft mussten wir an Graspfeilen und im Schilf um 90 Grad abbiegen um der Fährte zu folgen. Dort waren Kreuzungen im Schilf die wirklich beeindruckend waren. Nur 1 x folgte Frieda einer anderen Fährte, was ich aber relativ schnell merkte und umgedreht bin. Ich war wirklich beeindruckt von Friedas Arbeit und hoffte inständig, dass wir an den Frischling kommen, damit Frieda auch ihre Belohnung bekommen konnte! Leider wurde das Gelände zunehmenst härter und ich saß öfters bis zur Hüfte in Wassertümpeln. Langsam spürte ich die Zehen nicht mehr und auch meine Beine waren ziemlich kalt. Nun stand ich mitten in 80 ha Moor und wurde tatsächlich etwas unsicher, denn mein Begleiter hatte schon vor einer ganzen Weile den Anschluss verloren. Zudem war ich der Fährte nun schon über 1 km gefolgt und da ich wusste, dass der Frischling ca. 15 kg hatte, ging ich nicht mehr von dem angekündigten Waidwundschuss, sondern von einem Laufschuss aus. Da die Fährte aber groß in Richtung normalem Baumbestand ging, beschloss ich aber dieser erstmal weiter zu folgen. Tatsächlich kamen wir im weiteren Verlauf an ein Wundbett, in dem ich sogar eine Darmschlinge fand. Also doch ein WW-Schuss. Ich schüttelte mit dem Kopf. Nun war diese kleine Wutz mit dem Schuss schon ca. 1,5 km unterwegs.
Es sollte ein paar Tage in kleiner Truppe zur Jagd gehen. 3 Tage Drückjagd und den Rest der Zeit Ansitz. Die Hinreise hat mir der Stau etwas versaut, sodass ich leider zum Abendansitz zu spät kam. So erreichte mich auf der Anreise schon dieses Bild:
Geschossen wurde die Sau nicht, da Größe nicht einwandfrei einzuschätzen war. Aber es ließ natülich die Vorfreude steigen! ;-)
Nach ausführlichem gemütlichen Beisammen sein ging es dann am nächsten Morgen gemeinsam zur ersten Drückjagd. Hier war Rotwild, Schwarzwild, Rehwild und Raubwild frei. Getroffen haben wir uns mitten im Revier und nach kurzer Ansprache waren die Stände schnell verteilt. Ich hatte einen Drückjagdbock direkt an einem Graben. Die Landschaft war herrlich überzuckert und als ich gerade auf meinem Stand angekommen war, hörte ich auch schon die Treiber in der Ferne. Es ging los und es dauerte auch nicht lange, bis mich ein einzelnes weibliches Stück Rehwild anwechselte. Es zog, stand, sicherte und die Kugel war auf die Reise geschickt. Da ich ein bisschen durch Dornenzeug geschossen habe, konnte ich kein genaues zeichnen vernehmen und das Reh sprang für mein empfinden normal ab. Naja, ein etwas komischer Start in den Tag, aber dieser war ja noch jung. So jung, dass weder Kopf noch GoPro bislang den Weg auf meinen Kopf gefunden hatten, was das kleine pfeifende Männlein in meinem Kopf auch mit lustigem musizieren zum Ausdruck brachte!
Ein Rotspießer kam noch des Weges, aber dieser war ersten sehr gut und zweitens nicht frei. Sauen wurden angekündigt und die ersten Schüsse fielen, als ich hinter mir Bewegungen wargenommen habe. Rehwild versuchte sich in meinem Rücken davon zu stehlen. Einige zu weit, eines zu schnell, aber das letzte hatte sich einen Wechsel an meinem Sitz ausgesucht und damit definitiv den falschen. Im Schuss ging es über Kopf und ich repetierte recht langsam und entspannt die Waffe. Doch tatsächlich sah ich plötzlich im Augenwinkel eine Bewegung. Eine Sau war ebenfalls von rechts gekommen und verhoffte schräg auf mich zu hinter einem Baum. Die Sau war braun und so ging dieser Schuss sofort auf die Reise. Eine Reh – Sau Dublette hatte ich bislang noch nicht geschafft in meinem Leben.
Da die Treiber die Dublettenstücke schon aus dem Bestand gezogen hatten, habe ich diese nach dem Ende aufgebrochen und bin dann zum ersten Anschuss. Dort fand sich reichlich Schweiß und die Fluchtfährte, welche ich noch ca. 20 m einsehen konnte. Da reichlich Schweiß vorhanden war, folgte ich dieser ca. 100 m, bis ich am Nachbarstand an einem Wundbett raus kam. Ich beschloss erstmal nicht mehr weiter zu machen, den Nachbarn nach dem Ergebnis zu fragen und dann evtl. mit Frieda weiter zu arbeiten. Offensichtlich hatten also die Treiber das Stück nochmals aufgemüdet. Da mir mein Nachbarschütze sagte, er hätte ein Bockkitz beschossen, meines aber alleine und weiblich war, habe ich die schwarze Bestie aus dem Auto geholt und dann die Wundfährte vom Anschuss an gearbeitet. Frieda folgte zügig der Fährte, wir kamen an dem besagten Wundbett raus und dann ging die Fährte weiter durch den Bestand. Es folgte ein weiteres Wundbett und nach insgesamt ca. 300 m Riemenarbeit standen wir an einem Aufbruch. Klären konnte ich zwar nicht mehr wer das Stück aufgebrochen hat oder wer gegebenenfalls nochmals darauf geschossen hat, aber es war zumindest der Anschuss geklärt und das Stück auf der Strecke.
So hatten wir dann an dem Tag 6 Sauen, ich glaube 13 Rehe und ich meine 2 Füchse. Eine tolle Strecke mit der kleinen Mannschaft und das beste war, dass wir gleich für den nächsten Tag zur nächsten Jagd eingeladen wurden. Da war also der noch verbleibende freie Tag mit einer weiteren kleinen Jagd gefüllt. So eilten wir gen Heimat um noch rechtzeitig auf den Ansitz zu kommen. Die Ansitze waren bei mir, trotz eines der besten Schalenwildreviere die ich so kenne, überschaubar. Aber in Summe konnten wir 2 Sauen und 2 Stück Rotwild strecken.
Am nächsten Tag ging es dann zum unbekannten Treffpunkt, wo wieder eine kleinere Truppe auf uns wartete. Dort wurde gewohnt schnell eingeteilt und wir befanden uns recht zügig auf dem Weg zu unseren Ständen. Großartiger Weise hatte ich morgen meine Waffe im Hotel vergessen, sodass ich mit einer Zweitwaffe eines HF ausgerüstet zum Stand lief.
Als ich gerade ankam erklangen am Nachbarstand schon die ersten Schüsse von meinem Kumpel und recht bald kam im WA-Chat Erfolgsmeldung. Die ersten 3 Rehe lagen auf der Strecke. Ab dann wechselten wir uns ab. Bei mir kamen mehrere Stück Rehwild. Ob meiner Leihwaffe mit Kimme und Korn beschränkte ich mich auf 50 m. Es hätten direkt zu Anfang mal ein paar Rehe mehr sein können aber so wurde meine Dummheit wenigsten ordentlich bestraft. Als dann hinter mir auf dem blanken Acker der erste Sprung Rehe auf dem blanken Acker standen, schoss ich auf ca. 50 m ein gutes Stück über das anvisierte Reh, was meinte Einschränkung auf 50 m nochmals erheblich reduzierte! ;-) Warum auch immer schickte Diana die Rehe direkt zu mir, sodass ich das als erstes beschossene Kitz dann auf beeindruckende 7 m strecken konnte. Derweil sah ich immer wieder Rehwild über den Acker kommen und alle zogen direkt in die Waldspitze zu meinem Kumpel, der selbiges mit einigen Schüssen belegte. Schon recht bald hatte er 7 Rehe gestreckt. Soso, ein kleines Klüngelchen sollte es hier also sein! ;-) Als dann die Treiber kamen, überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst kam bei mir ein einzelnes weibliches Stück, welches ich nach kurzem Pfiff beschoss. Zuerst dachte ich an einen Fehlschuss, konnte aber auf 20 m so recht nicht daran glauben. Jedoch sah ich es schon bald auf 50 m umfallen. Also alles gut. Schon sah ich links von mir wieder Rehwild am Zaun entlang ziehen. Diese mussten direkt bei mir kommen, da die Treiber diese direkt in meine Richtung drückten. Auch hier musste ich wieder warten bis die Entfernung passte und die mir selbst auferlegten 20 m unterschritten waren. Dann jedoch fiel das Bockkitz wie vom Hammer getroffen zu Boden und vor mir hörte ich die Treiber „Rotwild“ brüllen. Dass diese sehr nah an mir dran sein mussten, hörte ich deutlich am Brechen der Äste, sodass ich 2 Stück Rehwild unbeschossen passieren ließ. Wir hatten zu zweit 10 Stück Rehwild und mein Kumpel noch einen Frischling. 8 Stück Wild an einem Stand schießt man bei einem Klüngelchen auch nicht alle Tage! ;-)
[video=youtube_share;CgYeZUBCaW0]http://youtu.be/CgYeZUBCaW0[/video]
Beim Eintreffen am Streckenplatz hörte ich schon von einem kranken Stück Rehwild und somit einer Nachsuche. Da der Jagdleiter nicht wusste, dass wir 2 Schweißhunde dabei hatten, informierte ich ihn und dieser freute sich sichtlich, sodass wir nach dem verblasen der Strecke gemeinsam zur Nachsuche aufbrachen. Wie ich dann erfuhr, befanden wir uns nicht am Anschuss, sondern am Stand einer weiteren Jägerin, welche das sichtlich kranke Reh gesehen, aber aus irgendeinem Grund nicht beschossen hatte. Diese fand vor ihrem Stand einen ganzen Lauf von dem Reh, sodass klar war, es handelt sich um einen Laufschuss. Ich legte Frieda zur Fährte und diese folgte sicher der immer wieder durch Schweiß bestätigen Fährte. Meine 2 Kumpel folgten mir mit einem BGS im Schlepptau, welche bei Bedarf mit zur Hetze geschnallt werden sollte.
Hier das Video dazu:
[video=youtube_share;QI7Coi9u8S4]http://youtu.be/QI7Coi9u8S4[/video]
Am Ende lagen mit diesem Reh 6 Sauen und 17 Stück Rehwild. Ich freute mich riesig über Friedas Erfolg und ihr Verhalten am lebenden Stück. Zwar wusste ich immer, dass sie recht kompromisslos am Wild ist, jedoch konnte sie es bis dahin noch nicht am lebenden Wild zeigen. Aber nun, nachdem sie das Reh gefangen und runter gezogen hatte war diese Frage auch geklärt.
Der nächste Tag sollte 3 Treiben beinhalten. Wie bislang jeder Abend war auch dieser wieder lang und die Nacht damit ausgesprochen kurz. Trotzdem standen wir voller Erwartung am Sammelplatz. Nur die glatte Straße und das daraus resultierende ziemlich verbeulte Auto wollte die Stimmung etwas drücken. Mein Platz war traumhaft. Ein Graben mit einem breiten Weg daneben.
Ich wusste zwar nicht was mich erwartete, jedoch wurden mit im Vorfeld gesagt, was von dem Stand bei den großen Jagden schon alles geschossen wurde. Die Vorfreude ließ mich ziemlich schnellen Schrittes den Drückjagdbock erreichen. Dies stellte sich als ziemlich wertvoll heraus, denn kurz nachdem ich die Waffe geladen hatte, standen schon in ca. 110 m Entfernung Alttier, Kalb und ein junger Hirsch auf der Schneise. Weil alles so schnell gehen musste, konnte ich gerade noch das Kalb erwischen, das Tier musste ich aber ziehen lassen. Was für ein Start. Danach standen dann noch 3 Stück Rehwild brettlbreit vor mir. Diese waren aber an dem Tag nicht frei, sodass ich diese nur mit dem Handy „schoss“! ;-)
Im 2. Treiben hatte ich dann eine Jagdinteressierte Standbegleitung. Im ersten Treiben als Treiber unterwegs, sollte es nun die andere Perspektive sein. Verdiente sich meine Begleitung im wirklichen Leben als Profifußballer seine Brötchen, zeigte er sich doch recht begeistert von der Jagd und sog alles was ich im erklärte in sich auf. Mir machte es Spaß ihm die Jagd zu erklären als vor uns in der Dickung die Treiber „Sauen nach links“ brüllten. Diese waren unzweifelhaft ganz dicht an uns dran, jedoch leider knapp außerhalb unseres Sichtbereiches, wurden aber deutlich hörbar von unseren direkten Nachbarn beschossen. Diese erzählten mir nach dem Treiben, dass 2 Rotten auf recht kurze Distanz bei ihnen durch sind. Ein Frischling läge, der andere hätte deutlich gezeichnet, wäre von allen anderen überholt worden, wäre jedoch schließlich trotzdem mit den anderen verschwunden.
Da die nun folgende Mittagspause uns ein Bisschen Zeit gab, die Beschreibung auf eine kurze Suche hindeutete, sprach ich mit dem Berufsjäger ab, dass ich diese Wundfährte direkt arbeiten würde. So stand ich kurz drauf etwas entkleidet mit Frieda und Nachsuchenequipment am Ort des Geschehens und nahm ein paar Schweißspritzer unter die Lupe. Das Gelände sah sehr urig aus, sodass ich davon ausging, dass der Frischling sicherlich innerhalb von 100 m liegen würde. Dies stellte sich allerdings sehr schnell als Trugschluss raus. Schon nach den ersten 100 m war ich bis zu den Knien nass, meine Winterboots waren bis oben hin mit Eiswasser voll gelaufen, ich schon 2 x auf die Schnauze gefallen und war bis zu dem Zeitpunkt absolut davon überzeugt, dass ich ohne Handschuhe, dafür mit dicken Winterboots bestens für diese Nachsuche im Moor ausgerüstet war. Dahin ging es nun. Erst später erfuhr ich, dass es ein riesen Moorgebiet ist, was zu einem der Haupteinstände in dem Revier gehörte. Alles war gefroren und mit Schnee bedeckt. Natürlich trug die Eisdecke nicht. Mal knackte unter meinen Füßen das Eis und ich stand auf Gras und schon der nächste Schritt ließ mich bis zu den Knien im Morast versinken. Immer wieder bin ich im Schnee / Eis / Wassergemisch über diese Graspfeiler gefallen und war langsam komplett nass. Frieda hielt jedoch sehr gut die Fährte. Da erst in dieser Nacht 10 cm Neuschnee gefallen waren, wusste ich, dass alle dort stehenden Fährten frisch waren. Und das waren so unfassbar viele, dass man es kaum glauben wollte. Wechsel waren zu kleinen Bachläufen ausgetretene Rinnsaale und von allen Seiten kreuzten sich Schwarz-/Reh- und Rotwildfährten. Frieda behielt sauber die Fährte, oft mussten wir an Graspfeilen und im Schilf um 90 Grad abbiegen um der Fährte zu folgen. Dort waren Kreuzungen im Schilf die wirklich beeindruckend waren. Nur 1 x folgte Frieda einer anderen Fährte, was ich aber relativ schnell merkte und umgedreht bin. Ich war wirklich beeindruckt von Friedas Arbeit und hoffte inständig, dass wir an den Frischling kommen, damit Frieda auch ihre Belohnung bekommen konnte! Leider wurde das Gelände zunehmenst härter und ich saß öfters bis zur Hüfte in Wassertümpeln. Langsam spürte ich die Zehen nicht mehr und auch meine Beine waren ziemlich kalt. Nun stand ich mitten in 80 ha Moor und wurde tatsächlich etwas unsicher, denn mein Begleiter hatte schon vor einer ganzen Weile den Anschluss verloren. Zudem war ich der Fährte nun schon über 1 km gefolgt und da ich wusste, dass der Frischling ca. 15 kg hatte, ging ich nicht mehr von dem angekündigten Waidwundschuss, sondern von einem Laufschuss aus. Da die Fährte aber groß in Richtung normalem Baumbestand ging, beschloss ich aber dieser erstmal weiter zu folgen. Tatsächlich kamen wir im weiteren Verlauf an ein Wundbett, in dem ich sogar eine Darmschlinge fand. Also doch ein WW-Schuss. Ich schüttelte mit dem Kopf. Nun war diese kleine Wutz mit dem Schuss schon ca. 1,5 km unterwegs.
Zuletzt bearbeitet: