Einstieg ins Jagdleben als Jungjäger

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Viele sind wahrscheinlich über Familie, Freunde oder Beziehungen zur Jagd gekommen, dennoch gibt es immer wieder auch Leute die als komplett unbeschriebene Blätter den Jagdschein machen. Gibt es generelle Tipps wie ich (und Jagdanfänger im Allgemeinen) einen guten Einstieg finden können?
Was sind konkrete Dinge die man tun kann um seine Bereitschaft zu helfen auch an den Mann zu bringen?
Grade wenn man sich als Jungjäger nicht direkt eine Pacht leisten kann.
Das man bei der alltäglichen Arbeit im Revier genauso bereit ist zu arbeiten, wie auf eine Jagdgelegenheit eingeladen zu werden, setze ich dabei voraus.
Servus, Du wirst hier viele Ratschläge, Tip's, Empfehlungen usw. lesen, aber ☝️ Es gehört !!! viel Glück, dazu ein passeedes Revier als JJ zu finden. Wenn du einen ,,Jagdprinzen" mit eigenem Revier hast, steh'n die Chancen gut nach bestandener Prüfung jaagern zu gehen.
Wenn Du aus einer ,,nichtjäger-Faamilie kommst und keine ,,Beziehungen" hast, wird's MÜHSAM.
MfG.
PS: viel Glück!
 
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Pacht als Jungjäger?
Natürlich geht das. Wo genügend Geld ist, findet sich auch ein williger Strohmann. War schon immer so, wird nie anders sein.

Und zur Eingangsfrage:
1. Die Anzeigen in den Jagdzeitschriften und in der Verbandszeitung lesen und antworten
2. Selbst eine Anzeige im Verbandsorgan und in der im Bundesland meistgelesenen Jagdzeitschrift aufgeben.
 
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biete dich als Sauenjäger an, vor allem da wo sie noch ordentlich Schäden machen
Genau, ohne jegliche Erfahrung bei Tageslicht gehst du einfach mal nachts raus und schießt entweder mit einem Pard oder noch schlimmer mit einem Wärmebildvorsatz auf Schatten oder Leuchtpunkte. Und alle Welt wundert sich, wie man in den Pausenraum einer Firma in Mittelhessen schießen kann.
 
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Meine Tipps:

Es kann mitunter sehr hart werden, weil kaum ein Revier leersteht bzw. Auf einen (davor sogar noch fremden) Jungjäger, der in der Praxis noch viel zu lernen hat und für den man sich als Pächter auch Zeit nehmen sollte (nicht einfach den Knecht sein lassen!), selten gewartet wird. Wenn du dir dem bewusst bist, wirst du merken, dass man einem Pächter etwas bieten muss, was ihm bei wem anderen entgeht bzw. In einem Revier wichtig wäre. Und da rede ich jetzt nicht von der obligatorischen "Bereitschaft zu Revierarbeiten" und der "Hilfe bei Schwarzwildschäden bzw. Reh-Bejagung". Diese Jäger gibt es in Hülle und Fülle und damit stichst du als Bewerber nirgends hervor.

Positiv hingegen kommen so Sachen an wie Fallenbejagung (wenn nicht schon etabliert), Krähenjagd, Monitoring-Aktionen etc. An. Damit hebst du dich auch von der Masse der Suchenden ab. Ich kann die wie meine Vorposter davor abraten, einen Hund auszubilden versuchen wenn du noch nicht die geeignete Reviermöglichkeit dazu hast.
 
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Fallenbejagung (wenn nicht schon etabliert), Krähenjagd
…. Sind nur jagdliche Aktivitäten, die dem JJ Spaß aber dem JAB potentiell Ärger bringen.

Da sind bei uns gut sortiertes Werkzeugsortiment, Selbständigkeit und keine zwei linken Hände, kurz alles was die Infrastruktur verbessert statt zu nehmen, wesentlich erfolgversprechender.
 
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Und frag Pächter lieber ob du mal mithelfen darfst bei Arbeitseinsätzen um Erfahrung zu sammeln. Frag nicht direkt nach einem Begehungsschein oder nach Abschüssen. Jeder normale Pächter wird dich, wenn die Chemie stimmt, nach 1-2 Arbeitseinsätzen zumindest mal auf einen Fuchs ansitzen.

Stimmt aktuell ist Fuchs ja auch offen…

Denke und hoffe, ein netter und vernünftiger Pächter würde dich eher auf den ersten Bock (Jährling) einladen bei Sympathie und nach den Arbeitseinsätzen. Dann gegen Normalpreis in der Decke übernehmen und alle sind glücklich, vielleicht ergibt sich dann was endgültiges.
Genau, ohne jegliche Erfahrung bei Tageslicht gehst du einfach mal nachts raus und schießt entweder mit einem Pard oder noch schlimmer mit einem Wärmebildvorsatz auf Schatten oder Leuchtpunkte. Und alle Welt wundert sich, wie man in den Pausenraum einer Firma in Mittelhessen schießen kann.


Also wer mit einem wbk Vorsatz keine Sau erkennt der sollte auch bei Tageslicht keine Waffe führen
 

Westwood

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Moin,

Bei vielen von den Vorschlägen muss ich ehrlich sagen sehe ich wenig Aussicht auf Erfolg.
Noch am ehesten bei den Jagdhornbläsern, bei vielem andern bist du schlicht einer von vielen.
Vielleicht ist es in anderen Regionen anders, wenn ich die Hegeringe hier in der Ecke sehe wird dort eher wenig für Jungjäger angeboten, es geht in der Regel alles über Vitamin B oder Bekanntschaften.
Um irgendwie einen Fuß in die Tür zu bekommen musst du Leute kennen lernen, hierfür sind Verantaltungen von Hegeringen, Jagdvereinen etc. Gut, heutzutage ist Social Media da aber auch nicht zu unterschätzen.
Seien es Medien wie dieses Forum, Facebook, Insta, deutsches Jagdportal etc.
Wenn du dir da ein wenig Mühe gibst und eine Anzeige schaltest die sich von der Masse abhebt hast du eine reale Chance auch mal mit jemandem in Kontakt zu kommen der dich mal rauslassen kann.

Als Pächter muss ich ganz offen sagen das mir Jungjäger die mir in irgendeiner Form einen Mehrwert bieten am liebsten.
Das heißt nicht das ich dumme Suche die ich ausnutzen kann, wenn aber jemand vielleicht Handwerklich ein bisschen was kann, ein wenig Gerät hat welches er einbringen kann etc etc bin ich sehr viel eher geneigt ihm mal eine Chance zu geben.

Was ich in Gesuchen jeglicher Form nicht mehr lesen kann ist ``Mithilfe im Revier, Waidgerechtes Jagen und kein Interesse an Trophäen´´….. Alles nicht schlimmes, weiß Gott… Allerdings solch abgedroschene Phrasen das ich Sie nicht mehr sehen kann.
Guck ehrlich was zu bereit bist zu Investieren (Zeit, Geld, o.ä.) fass das ehrlich in einer Anzeige zusammen und schau auf der Gegenseite was du dir ehrlich erwartest.
Das in einem ordentlichen Gesuch zusammengefasst und so breit streuen wie du kannst.

Abschließend, wenn es dir um reines Jagen geht und du keine große Betreuung haben willst, kontaktiere deinen örtlichen Forst und Informiere dich ob die vielleicht was anbieten, viele Forstämter haben da einiges im Programm.
 
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Absolut wenn es um das richtige ansprechen geht, dann muss der Finger eben grade bleiben.

Aber er sprach von leuchtpunkten und Schatten, also jedes halbwegs vernünftige Vorsatzgerät liefert dir eine sau Silhouette und somit weißt du genau was da vor dir ist (also Sau, ohne dann das richtige ansprechen vor dem Schuss)
Finde ich, vorallem in der anliegenden Jahreszeiten schwierig.
Trotz ordentlicher Technik sind da ohne Erfahrung schnell ärgerliche Fehler gemacht.
 
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Finde ich, vorallem in der anliegenden Jahreszeiten schwierig.
Trotz ordentlicher Technik sind da ohne Erfahrung schnell ärgerliche Fehler gemacht.
Genau so ist das. Hatte vorletzte Nacht ne einzelne Sau vor- Finger blieb gerade. War nicht gescheit anzusprechen, da muss man seine Gefühle im Griff haben. Ich halte es gerne so, dass ich auch Jungjäger anspreche, von denen ich einen guten Eindruck habe. Drohnenteam ist so eine Sache, Rollende Waldschule etc. Zumindest darf da gern mal jemand mitkommen. Alles Weitere ergibt sich dann eventuell.
 
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Ich bin kein Pächter, bewirtschafte aber einen Revierteil in einer Art Unterpacht. Davor hatte ich einen Pirschbezirk beim Forst. Jeweils mit einem Spezl zusammen. Auf Basis dieser Erfahrungen komme ich zu folgendem Schluss, wenn ich mich in die Position eines Pächters hineindenke:

1) Die Chemie muss stimmen und Vertrauen muss da sein. Keinesfalls darf irgendwie das Gefühl beim Revierverantwortlichen aufkommen, dass Begeher irgendwas hintenrum machen. Dazu gehört auch, im Zweifelsfall für Fehler gerade zu stehen, sowie 100%ige Transparenz.

2) Jagen ist nicht Hobby mit Priorität 17 im Familienkalender. Natürlich darf man auch mal was anderes machen wollen, aber wenn es sein muss, muss die Jagd Vorrang haben:
- Es braucht vor 1. Mai eine neue Kanzel, also muss die Zeit gefunden werden, eine zu bauen und aufzustellen
- Eine Fall ist fängig gestellt, also muss morgens kontrolliert werden
- Es ist Schnee/Frost, also muss gekirrt werden
- Man erlegt ein Stück Wild, also muss es verwertet werden nach ein paar Tagen
- usw.

Wenn diese beiden Punkte efüllt sind, ist schon viel geholfen. Problem: Beide Punkte kann man nur klären, wenn man sich besser kennt und kein Bewerbungsschreiben kann garantieren, dass sie efüllt werden. Deshalb bin ich mittlerweile der Meinung: Es geht eigentlich nur über Vitamin B und Geduld - oder pures Glück. Ob einzelne Tipps hier dem Glück auf die Beine helfen können? Kann schon sein ...
 
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