Dieser Artikel war im November 2016 in einer Jagdzeitung, weiß nicht mehr genau welche, vielleicht war es sogar die W&H. Mit diesem Faden kam er mir wieder in Erinnerung, da ich den Ausschnitt meinem Kollegen geschickt hatte, dessen Schwiegereltern an den Ausläufern der rumänischen Karparten leben.
Die haben eine kleine Landwirtschaft in einem ebenso kleinen Dorf. Wie man es sich halt so vorstellt, eine Hand voll Kühe, Schafe, Schweine, Hasen, Bienen und was weiß ich noch alles. Ich seh mir immer gerne die Fotos an, wenn er wieder mal seinen Urlaub dort verbracht hat.
"Früher" haben die Dorfbewohner bei Wolf und Bär selbst eingegriffen. Da wurde lange nicht jedes Tier erlegt, sondern nur die, die wirklich Probleme machten (der Problembär
). Die Bären gingen ihren letzten Weg meist zum hiesigen Metzger, seit EU sind wohl sehr viele gechipt, so dass der Metzger schonmal selbst ein Problem mit den Behörden hatte. Auch konnte man sich dort als Ausländer an sowas wie den Bürgermeister wenden, wenn ein bezahlter Abschuss gewünscht war.
Die Bären machen in der Gegend aber wohl noch mehr Probleme, als die Wölfe. Sie zerstören die Bienenbeuten, klettern mitten im Dorf auf die Obst- und Nußbäume, brechen deren Äste ab und fressen die Ernte. Wohlgemerkt, die Leute dort
leben von den Früchten. Es wird eingemacht, eingekocht, gesaftet, gemostet, die Nüsse getrocknet und vom Rest natürlich Schnaps gebrannt, der auf den Märkten verkauft wird.
Gegen die Beutegreifer helfen am Hof nur sehr hohe stabile Zäune, wirklich Brett an Brett, sowie Schutzhunde. Draußen auf den Weiden 0-Chance. Die Leute dort haben jetzt auch nicht das Geld übrig, sich Schützzäune nach deutschem Vorbild zu leisten. Wobei es ich meiner Kenntnis entzieht, ob sie vom Staat Zuschüsse erhalten würden.